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  • Day 11

    Mangonui Fish Shop

    June 26, 2017 in New Zealand ⋅ ☀️ 14 °C

    Keine 5 Minuten gefahren, steht am Straßenrand der Typ mit dem Rucksack, den ich vorher schon beim Wandern an der Schnellstraße gesehen hatte. Er hält ein Schild in der Hand mit der Aufschrift "North" und da ich tatsächlich Richtung Norden fahre, halte ich kurzerhand an und biete ihm an ihn bis nach Mangonui mitzunehmen. Er will zwar bis nach Cape Reinga (der nördlichste Punkt von Neuseeland), aber bis nach Mangonui hätte er dann schon ein ordentliches Stück geschafft.

    Sein Name ist Peter und er ist Engländer. Er hat vorher als Pfleger gearbeitet und ist schon seit einigen Monaten in Neuseeland und hält sich immer wieder mit Jobs über Wasser. Ich bin sehr erstaunt darüber, dass er kein Auto hat und dass er nur per Anhalter reist. Das nenne ich dann Work&Travel für Fortgeschrittene und für mich wäre das nichts. Es ist schon sehr beruhigend ein eigenes Auto zu haben in dem man jederzeit schlafen kann, wenn es hart auf hart kommt.

    Peter erzählt noch einige lustige Anekdoten seiner bisherigen Reise und die 45 Minuten Fahrt bis nach Mangonui vergehen wie im Flug.

    Als wir in Mangonui ankommen, beschließen wir noch gemeinsam Mittag zu essen und entscheiden uns für den Mangonui Fish Shop, der laut Google für seine Fish & Chips überregional bekannt sein soll.

    Ich entscheide mich für Lemon Fish mit dicken, fetten hausgemachten Pommes. Peter ordert sich zu seinem Fisch noch ein großes Glas frisch gezapftes Bier, auf das ich zugegebenermaßen etwas neidisch bin. Da ich aber noch fahren muss und am ersten Tag bei den Farmern nicht mit einer Fahne aufschlagen will, fällt Bier für mich aus.

    Beim Essen genießen wir eine super Aussicht auf die Bucht und Peter zeigt mir dann noch wie man Pommes auf englische Art isst. Dazu nimmt man Essig und ertränkt die Fritten darin um sie anschließend noch mit einer dicken Schicht Salz zu überdecken. Ich bin ein wenig angewidert, probiere es dennoch trotzdem mit ein paar Spritzern Essig und bin von dem Geschmack positiv überrascht. Als ich dann, nach Anweisung von Peter, noch mehr Essig auf die Pommes gebe, entwickelt sich der Geschmack allerdings in eine negative Richtung. Die Fritten schmecken dann einfach zu sehr nach Essig und sind von der vielen Flüssigkeit zu matschig. Trotzdem ist dies eine Variante, wie man durchaus ab und an mal seine Pommes, oder seine Chips, wie sie hier genannt werden, zu sich nehmen kann. Der frittierte Fisch ist übrigens super zart und sehr lecker.

    Peter und ich machen dann noch einen kleinen Verdauungsspaziergang die Hafenpromenade entlang und entdecken dabei die wohl kleinste Kiwibank/Postfiliale und den kleinsten Four Square Neuseelands. Anschließend setze ich ihn dann wieder an der Schnellstraße ab und er setzt mit seinem "North"-Schild bewaffnet seine Reise als Hitchhiker fort. Im Rückspiegel kann ich noch erkennen, dass unverzüglich ein Auto anhält. Muss heute ein Glückstag für Peter sein, denke ich, und fahre mit vollem Magen und einem guten Gefühl Richtung Farm.
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