• Welsalarm! Oder nicht?

    20 Julai, Jerman ⋅ ☁️ 29 °C

    Unglaublich! Mit traumwandlerischer Sicherheit haben wir uns einen medienumwobenen Ort für diesen Stopp ausgesucht und bemerken es erst gar nicht. Und mit trauwandlerischer Sicherheit haben meine Kollegin Nora und David diese Gegend für ein feines Wochenende ausgewählt.

    Kurzum verabreden wir uns für ein Treffen am Brombachsee, den wir zu umrunden gedenken und freuen uns auf einen Strandnachmittag zusammen.

    Die Umrundung soll Zoeys erste längere Fahrt im Fahrradkorb werden, allerdings schafft sie es tatsächlich zweimal, daraus todesmutig herauszuhüpfen, was mich wiederum kurz an den Abbruch der Tour treibt. Der brave Hund scheint aus reiner Kackigheit den Fahrradausflug vereiteln zu wollen. Irgendwo zwischen "Okay, machen wir halt nie wieder." und "Ohne Radeln ist auch Scheiße." bleibt mein Hirn stecken. Nach kurzer Verhandlung und einer zusätzlichen Absicherung mit dem Gummispannseil (Hundegeschirr sei Dank), kann es aber weitergehen und wir treffen später auch auf Nora und Marius, die mit ihren Gravelrädern angerollt kommen.

    Am Badestrand Pleinfeld finden wir einen herrlich schattigen Rasenplatz unter Kiefern - Ostsee-Vibes inklusive - und fröhnen reinen Urlaubvergnügungen. Baden im See, Herumliegen, Kiefernzapfen in Erik's Flossen werfen, über Reiseziele und vergangene Reisen schwatzen, Sonnencreme nachlegen, im Halbschatten wegdösen.

    Schließlich kann Marius mit dem Fakt glänzen, das dies der See mit dem abgeschossenen Wels ist. DER WELS! Als passionierte Leser belangloser News und treue Zuhörer von ApoFika sind wir Drei natürlich haltlos begeistert. Der Wahnsinn! Erregt teilen wir alle Einzelheiten zum Fall (Streifschuss! Und als Spezialmenü wurde er angeboten! Aber danach ging's weiter!) und freuen uns nen Wels.

    Irgendwann verabschieden wir uns und beenden die Umrundung. Den Rest des Tages verbringen wir mit Schwitzen (es ist super schwül und Gewitter sind gemeldet), einen weiteren Besuch am Hundestrand (Zoey läuft aber nur halb so viele Runden wie gestern, Radfahren ist wohl sehr anstrengend) und erfolglosem Warten auf eine Feuershow am Wakeboard-Strand. Inzwischen ist der See und seine Umgebung fast wie leergefegt. Da in Bayern noch längst nicht die Ferien begonnen haben, sind alle Wochenendbesucher längst wieder abgereist und all die Anlagen liegen da wie eine moderne Geisterstadt. Irgendwie total entspannend.

    Ganz am Ende des Tages - wir haben bereits alles wegen des angekündigten Regens verräumt - wird es dann doch nochmal aufregend. Die Wetterkarte zeigt drohende Gewitterzellen, die uns genau treffen können. Da das Aufstelldach des Campers keinen farradaischen Käfig bildet, sollten man es bei drohenden Gewittern besser zu lassen. Kurzerhand klappen wir es ein und Erik bekommt ein Notbett aus Rücksitz, Esstisch und Fahrersitz gebaut. Glücklicherweise ist er da ganz hart im Nehmen und verbringt tapfer die Nacht auf dieser etwas unebenen Schlafstätte. Wir löschen alle Lichter und lassen die Verdunkelung an Eriks neuem Bett geöffnet. Wir schauen den Blitzen zu, zählen die Sekunden bis zum Donner. Fühlen uns ganz schön gut aufgehoben in unserem fahrenden Zuhause.
    Baca lagi