• Hanoi

    3 Februari, Vietnam ⋅ ☁️ 15 °C

    Wir kommem in Hanoi in der Dunkelheit an. Auf dem Weg vom Flugplatz über dreispurige Autobahnen bestaunen wir Hochhäuser, die über die komplette Fassade mit LEDs bestückt sind und Werbefilme abspielen.
    Die Stadt ist wuselig und laut. Wo sich früher Massen an Fahrrädern durch die Straßen bewegten, schlängeln sich jetzt - laut und stinkend - ebensoviele Roller durch die schmalsten Lücken.
    Wir residieren wieder einmal in der Altstadt und bewohnen zunächst für 2 Tage ein selbstgewähltes Hotel, bevor wir dann in das Hotel der Deutschen GeBeCo Reisegruppe wechseln werden.

    Es sind wegen des chinesischen Jahreswechsels Feiertage in Hanoi. Am Sonntag stehen wir um 5.30 Uhr auf, um an den stadtzentralen Hoan-Kiem-See zu gehen, der am WE als Freizeitbereich mitten in der Stadt genutzt wird. Noch im Dunkeln sind bereits die ersten Jogger und Gymnastikgruppen aktiv. Wir suchen das Lachyoga, von dem wir im Reiseführer gelesen hatten. Vorbei an der Gruppe für lateinamerikanischen Tanz, der Thai Chi Gemeinschaft und einzelnen Meditierenden entdecken wir sie schließlich. In festliche rote Gewänder gekleidete ältere Frauen laden uns freundlich zum Mitmachen ein, was wir uns nicht zweimal sagen lassen. In ausgelassener Stimmung wird getanzt, viel gelacht und mit uns als Attraktion ein Gruppenbild geschossen. Wir und ein inzwischen dazu gekommenes englisches Ehepaar sind begeistert.

    Am nächsten Tag finden wir uns etwas aufgeregt im "neuen" Hotel ein, wo wir um 9 Uhr unserer Reisegruppe (26 P.) von GeBeCo begegnen. Wir steigen in den niegelnagelneuen Bus dazu und werden mit Stadtrundfahrt, Hoan-Kiem-See Umrundung und abends mit einer Streetfood-Tour bespaßt. Die Zeit dazwischen versuchen wir, die Mitreisenden kennenzulernen und uns ihre Namen zu merken.

    Ein Höhepunkt des Aufenthalts im kühlen Nordvietnam ist der Ausflug in die Halong-Bucht. Mit unserem spacigen Bus fahren wir ca. 2 Std. zum Wasser und besteigen ein allein für uns gechartertes Boot mit Sonnendeck und für hiesige Verhältnisse extrem sauberem Interieur. Bei kühlen 16 Grad und bedecktem, windigen Wetter kreuzen wir durch die Bucht, besuchen die Hang Sung Sot Höhlen, fahren Kajak und haben ein sehr gutes Mittagsbuffet. Schließlich kommt auf dem Weg zurück doch noch die Sonne raus, so dass wir satt, zufrieden und aufgewärmt wieder am Bus und später im Hotel ankommen.

    Unser Reiseleiter überrascht Isabell und mich dort mit einem Geschenk: einer Flasche guten Rotwein. In Vietnam ist Wein eine seltene, teure Kostbarkeit, weshalb wir uns fragend anschauen. Die mitgegebe Karte klärt es auf: meine Skatrunde grüßt aus der Heimat und wünscht uns eine gute Zeit. Vielen Dank Ihr Lieben, wir haben uns sehr gefreut und werden auf Euch anstoßen!

    Nachdem wir unsere älteren Mitreisenden in Gruppenarbeit bei ihrem mit dem Smartphone auszufüllenden Antrag auf das e-Visum für Kambodscha unterstützt haben, gibt's noch einen Absacker auf der Rooftopbar.

    Am nächsten Tag besuchen wir das Ho Chi Minh Mausoleum und die berühmte Trainstreet, in der Zuggleise direkt durch eine bewohnte Strasse führen. Die Anlieger müssen vor jeder Zugfahrt die Tische und Stühle vor ihrem Haus beiseite räumen, damit sie nicht übergenagelt werden. Wir setzen uns an die Gleise und erleben zwei Durchfahrten. Nur wenige Zentimeter von uns entfernt rauscht der Zug wie ein riesiges Ungetüm vorbei. Etwas Schiss hatten wir schon.

    Am Abend verlassen wir Hanoi mit dem Nachtzug durch genau diese Trainstreet. Das Schlafwagenabteil teilen wir uns mit Reinhild und Marina und verbringen eine unruhige, schaukelige Nacht im Zug auf dem Weg nach Hue/Zentralvietnam.
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