• Auf der Fähre

    13 juillet 2024, Norvège ⋅ ☀️ 18 °C

    DAY 16 TOUR DE EUROPE
    (Fahrtstrecke 81 km)

    Namsos - 769 - Ramsvika - Ytterbystrømen/Brücke - Salnes - Lund - Fähre nach Hofles - Parkplatz am Rotvikvatnet

    Direkt vor unseren Augen fährt das Boot weg, bis auf den letzten Platz voll mit Fahrzeugen. Jetzt haben wir 90 Minuten Zeit. Also gehen wir spazieren, schwatzen mit anderen Reisenden, und lernen dabei das tschechische Paar kennen, das radelnd Norwegen erfährt.

    Geschichten anderer Menschen sind meist spannend, aber es gibt natürlich auch die mit der Uhr. Die eigentlich nicht reden wollen, aber notgedrungen stehen bleiben, sich in abwehrender Haltung zum Gehen wenden, aber es dann doch nicht können. Das sind die, denen du auf den Wecker gehst, weil sie Menschen nicht so gerne mögen, aber da ist ja noch Hilde.

    Mit ihr bin ich heute am Wasser. Die Sonne scheint, aber wir finden gute Gelegenheiten, damit sie sich abkühlen kann. Den Fahrpreis kannst du nicht mehr bar bezahlen, diese Zeiten sind vorbei. Nur noch mit Kreditkarte, klärt mich der junge Mann auf. Und auch Radfahrer, sogar Fußgänger, werden zur Kasse gebeten. Ich beginne mir Sorgen um Norwegen zu machen.

    Ob sie vielleicht in Not sind, denn auch das obligatorische Außenlicht an vielen Häuser, das selbst im taghellen Sommer mit der Begründung kostenloser Strom, unützes Licht macht, ist nur selten noch angeschaltet. Allerdings, Autos gibt's satt, und Camper en masse. Es ist Samstag und da fährt der gemeine Norweger mit Familie ins Sommerhaus am Fjord.

    Wir finden unseren Schlafplatz neben einem deutschen Camper auf einem winzigen Parkplatz am See. Sehr nette Nachbarn, ein ruhiger Abend, die Nacht ist voll mit Träumen. Was und wer mir alles begegnet, das ist schon bewegend. Von meinen kleinen Kindern habe ich lange nicht mehr geträumt. Vielleicht war es auch eine Reise in meine Kindheit.

    Da vermischt sich vieles. Niemand würde glauben mögen, dass ich mit dem schwächlichkranken Looser, der bei Mannschaftssport immer als notwendiges Übel zuletzt gewählt wurde, in einer direkten Verbindung stehe. Und doch ist mein Leben ein einzigartiges Geschenk.

    Nina spricht mich am Morgen nach dem Spaziergang an, wir unterhalten uns lange und gut, bis die Sonne so voll auf die Fahrzeuge knallt, dass wir uns eiligst davon machen müssen. Bis zum nächsten Mal. Whenever.
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