• Vollbad

    2–3 авг. 2024, Норвегия ⋅ ☁️ 16 °C

    DAY 36 A JOURNEY ALONG
    THE COASTLINE OF EUROPE
    (Fahrtstrecke 134 km)

    E 39 - Sandnes - Stavanger - Tunge - Speiderhuset Randaberg

    Und schwupps ist die Hilde weg. Das grüne Algenzeug am Rand der Felsen hat keinen Untergrund. Mit erstauntem Blick taucht sie auf, ihre Pfoten rutschen am nassen Felsen ab. Zum Glück hängt sie an der Leine, und ich kann ihre Bemühungen unterstützen.

    Tropfnass steht sie auf dem flachen Felsen am halben Hafenrund. Abkühlung total gelungen. Wir sind am Beginn des zweiten Abschnitts unserer Tour angelangt, am nordwestlichsten Zipfel von Südnorwegen. Von hier aus geht's nur per Boot oder Tunnel nordwärts, aber wir werden zum Sonnenaufgang hin reisen, bis wir letztendlich in Oslo die Richtung wechseln.

    Am Vormittag sitzen wir lange im Schatten des hohen Felsens, während Autofahrer kommen und gehen. Es ist Reisezeit in Norwegen, und wer nicht die Fähre in Kristiansand nimmt, hat das riesige Festland vor sich.

    Wir nehmen die E39 nach Stavanger. Vom Verkehr her eine Schnellstraße, von Seiten der Landschaft ein hübscher Mix aus blauen Seen, grünen Wiesen, Felsen und Häuser im dezenten Grau, eine gelbe Sonne vom azurblauen Himmel. Es gibt genügend Parkplätze, um hübsche Bildchen zu zaubern, aber wir wollen ans Ende des Landes kommen.

    Sandnes ist ein vorgelagerter Stadtteil von Stavanger, dort hat der Wohnmobilverkäufer eine große Werkstatt mit einem Trinkwasserhahn, gekennzeichnet mit einem aufgemalten Bild einer Plastikflasche voll blauer Flüssigkeit, die sich auch in einem Trinkbecher befindet.

    Wenn ich nicht wüsste, was das Symbol bedeutet, würde ich mir Sorgen machen über die Norweger. Treffe ein deutsches VW Bus Pärchen, die mir sagen, ist doch schönes Wetter, da fahren wir an den Strand. So einen Satz habe ich noch nie von Urlaubern in Norwegen gehört, das kenn ich nur aus dem Süden.

    Mir ist jetzt nicht so nach Strand, obwohl es den auch an unserem heutigen Ziel mit der Abzweigung "Sandastrand" gibt. Nicht unweit vom Golfplatz, dessen Spieler ihre Bälle sozusagen über dem Tunnel unter Land und Meer einlochen. "Der Ryfylketunnel ist ein mautpflichtiger Unterseetunnel in der norwegischen Provinz Rogaland. Als Teil des Riksvei 13 verläuft er unter dem Horgefjord und der Insel Sør-Hidle und verbindet die Insel Hundvåg in Stavanger mit Tau in der Gemeinde Strand.Der Ryfylketunnel ist Teil des Ryfast-Projekts und mit 14,4 km Länge bis zur Vollendung des Rogfast-Projekts der längste Unterwasser - Straßentunnel der Welt, zudem ist er mit 292 muh. der derzeit tiefste Straßentunnel der Welt."
    (Wikipedia)

    Er würde ziemlich steil nach unten gehen und am Ende genauso steil bergauf, erzählt mein niederländischer Nachbar auf dem Parkplatz, an dem wir später übernachten. Alleine vom Gedanken wird mir flau im Magen, ich sollte dringend frühstücken.

    Unsere Straße endet am Hafenbecken des Tungevika, der Spaziergang zum Leuchtturm bei der Begegnung der siebenköpfigen Schwanenfamilie, die im hohen Gras nahe am Weg lagern. Sozusagen tierische Wegelagerer, die sich ähnlich verhalten, denn als der Vater uns sieht, richtet er sich drohend in seiner vollen Größe auf. Wir entscheiden uns für den Rückzug. Sind fünf Junge auch bei Schwänen das uneingeschränkte Zeichen einer gesunden Umgebung ohne natürliche Feinde?!

    So kommen wir dann zu dieser Stelle mit Hilde's Vollbad, unweit übrigens von einem seichten, fast sauberen Einlass ins Wasser, wo Hilde vorher eine Krabbe versucht hat, aus dem Sand zu klauben.

    Gleich um die Ecke gibt es unseren Parkplatz auf fast sechzig Meter Höhe, von dem wir einen schönen Blick in die Bucht von Stavanger haben, wo abends ein blauer Frachter und ein roter Trawler in See stechen, eine Fähre das Wasser in regelmäßigen Abständen befährt.

    Ob sie vielleicht auf dem Weg nach Kvitsøy ist, wo heute unsere norwegischen Nachbarn hinfahren wollen. Eine wunderschöne Insel, das müssen Sie gesehen haben. Vielleicht das nächste Mal, wenn wir den Abschnitt von Stavanger nach Molde befahren, der eigentlich nur aus Tunneln, Brücken und Fähren besteht.

    Aber ich habe vielleicht eine andere Lösung gefunden, denn auf den Hurtigruten gibt es auch Hundekabinen, eine sehr interessante Variation für die Zukunft. Heute genießen wir erstmal den schönen Sonnenaufgang um halb sechs mit Hilde, die grad Lust auf lange Grashalme hat. Und später fahren wir dann langsam in Küstennähe weiter.

    Ach übrigens, die drei Schwerter im Felsen sind eine Erinnerung. "Wie der Name schon sagt, besteht „Sverd i Fjell“ aus drei jeweils zehn Meter hohen vertikalen Bronzeschwertern, die aussehen, als hätte ein Riese sie in den Felsen gesteckt. Die Schwerter sollen Frieden, Einheit und Freiheit symbolisieren und stehen in der Nähe des Ufers des idyllischen Hafrsfjord bei Stavanger.

    Sie stehen somit als ein wunderschönes Monument sowohl für den Kampf, der (zumindest der Legende nach) zu der Vereinigung Norwegens führte, als auch für den nachfolgenden Frieden, der gemäß der Tradition der Wikinger dadurch eingeleitet wurde, dass die kämpfenden Parteien ihre Schwerter in den Boden steckten." Dieses Zitat und die romantische Geschichte hinter dem Ereignis findest Du unter https://www.fjordline.com/de/norwegen/attraktio…

    Gerade als Hilde um halb acht zum zweiten Mal raus muss, kommt der rote Trawler von seiner nächtlichen Arbeit zurück, und fährt im gleißenden Licht des neuen Tages in seinen Hafen hinein.
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