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- День 83–84
- 17 сентября 2024 г., 10:35 - 18 сентября 2024 г.
- 1 ночь
- ☁️ 16 °C
- Высота: 66 м
ГерманияRothemühle52°20’1” N 10°25’30” E
Braunschweig

3.004 TAGE AUF UNSERER LEBENSREISE IM BLAUEN BUS (Fahrtstrecke 174 km/ Gesamt 364.155 km /Ø121,22 km)
16.09.2024
Parkplatz im
Kanzlerfeld
38116 Braunschweig
Deutschland
Ich werde mich umstellen müssen. Mein Reisedoktor hat mich auf Kakao und Pfannkuchen eingeladen, wir sprechen über meine neue Lebenssituation, deren Auswirkungen ich erst verstehen muss. Heute habe ich kein Vorhofflimmern, was die Sinuskurve beim Pulsoxymeter eindeutig anzeigt. Aber wenn ich es habe, wie äußert mein Körper eine bedenkliche Lebenssituation. Da muss ich lernen, ihn richtig zu lesen.
Andere Dinge sind einfacher. Nur wenig Wein, keine Cola, mäßig Kaffee, besser noch koffeinfrei oder gemixt. Da bin ich komisch. Entweder ganz oder gar. Radfahren, aber nicht Ebike, Fleisch im Original, aber nicht als vegane Attrappe. Wenn kein Kaffee, dann Tee oder Kakao. Es geht ums Ritual, das mir ein gutes Gefühl schafft für den Übergang von der Nacht in den Tag, vom Schlaf ins Aufwachen, von der Dunkelheit ins Licht.
Grundsätzlich liebe ich sie, diese dunklen Stunden der Nacht. Wenn wir in den Straßen der Stadt schlafen und leise sein müssen, um nicht aufzufallen, ist dieses heimlich Anheimelnde noch um eine Nuance besser. Wobei die offene Möglichkeit der Übernachtung mir andererseits mehr Freiraum der Entfaltung gibt.
Mittlerweile werden auf vielen Plätzen um Mitternacht die Laternen gelöscht, schlafen wir am Strand oder in den Bergen tritt mit dem zeitlichen Abend die fast vollkommene Dunkelheit um uns, an grauen, wolkenverhangenen Nächten fallen gar Mond und Sterne aus.
Die Nacht ist die Zeit der Kerzen, der Lichterketten, der Erinnerungen. Ein bisschen schwingt die eigene Kindheit mit, ich höre dann manchmal leise Musik, aber bin auch empfänglicher für die Stimmungen um mich herum, gerade wenn ich eingeschlafen bin, aus einem Traum aufwache, eine Nachricht bekomme.
Ich muss lernen, mich zu schützen. Das fällt mir sehr schwer. Habe ich mich doch jahrzehntelang um jedes Problem gekümmert, das Menschen an mich heran getragen haben. Distanz wahren, geistige Entfernung pflegen, das Problem zurückgeben können.
Das ist bei der Nachricht über den frühen Tod eines lieben Menschen nicht so einfach. Er habe sich nicht mehr quälen müssen, ist die gute Botschaft. Als Mensch, als Pastor, hat er mir gut getan, seine klaren Predigten, das Sehen in eine Ferne, die mir verschlossen scheint, sein gelebter Glaube und der Frieden in ihm, bleiben als Erinnerung.
Ich gehöre nicht zu seinen Freunden, habe ihn in den letzten Jahren aus den Augen verloren, trotzdem bewegt mich sein Tod, der für ihn der Übergang in eine "bessere Welt" bedeutet, eine Art Heimkehr zu Gott.
Auch wenn ich das durchaus verstehen kann, ist dieses Wissen noch nicht sicher bei mir angekommen, denke ich doch, es könnten noch Gründe geben, für die ich leben sollte.
Natürlich ein vager Gedanke, und mit der Veränderung meines Gesundheitszustandes eine neue Herausforderung. Ich weiß, dass das Vorhofflimmern grundsätzlich keine dramatische Lebensverschlechterung bedeutet, es verschiebt aber sicher Prioritäten, sowohl körperlich als geistig, für mich.
Das habe ich schon länger gespürt und angefangen, mich einzurichten. Vielleicht ist seitdem die Nacht mir nochmal näher gerückt, der Tag mir viel bewusster geworden, das Leben als Ganzes scheint sich in besonderer Weise und anders vor mir zu öffnen. Könnte ich mich vielleicht sensibler nennen, empfindsamer, dann ist es verständlich, dass mir manche Erfahrung, manche Begegnung sehr nahe kommt.
Auch darüber zu schreiben, öffnet mir die Augen für mich selbst. Vielleicht aber hilft es auch jemandem, der den Text liest. Gestern habe ich ein neues Video für YouTube aufgenommen, in dem ich den Beitrag "3003 Tage auf unserer Lebensreise" vorlese, und konkret über die Geschehnisse um uns herum aus den letzten Wochen berichte. Vielleicht hast du ein paar Minuten Zeit und Lust dafür.
https://youtu.be/1flsVzR7jXM?si=5ewBAs8SFbBTwyDOЧитать далее
Путешественник
Tolles Bild
Jan CuxSehr schön beschrieben, wie es bei dir aussieht. Die Alterswehwehchen sind das eine, wird notiert und weiter. Wenn jedoch das Herz betroffen ist und einem gesagt wird, wie du dich in Zukunft verhalten musst, um ggf weitere Herzprobleme auszuschließen. Dann sieht die Welt auf einmal anders aus.
Jan Cux
Schönes Bild