• Villesèque des Corbières

    5 januari, Frankrijk ⋅ ☁️ 10 °C

    3.114 TAGE AUF UNSERER
    LEBENSREISE IM BLAUEN BUS (Fahrtstrecke 126 km/ Gesamt 377.590 km / Ø121,25 km)

    Wohnmobilstellplatz
    11360 Villesèque-des-Corbières
    Frankreich

    Als wir auf dem Weg zu diesem Stellplatz sind, auf dem wir schon öfter eine Nacht verbracht haben, ist mir bewusst geworden, dass wir nie mehr an diesen Plätzen übernachten werden. Wenn die Reise in Spanien nächstes Jahr weitergeht, dann sind wir so früh im Jahr, dass wir über Toulouse und die Pyrenäen fahren werden.

    Wenn, wenn, als könnten wir in die Zukunft gucken. Dabei sind wir doch überhaupt froh, wenn der nächste Morgen erwacht. Aber wenn man, wie wir, so intensiv Küsten bereist, dann macht das keinen Sinn, später dort nochmal vorbei zu schauen. Denn es gibt ja noch so viele Ziele.

    Aber erstmal sind wir ja in Frankreich und wollen am Morgen am Plage de Bousquet bei Portiragnes starten. Also ziemlich genau südlich von Montblanc, wo wir übernachtet haben. Allerdings müssen wir erneut um Bèziers herumfahren, um dorthin zu kommen. Nochmal winke ich dem Intermarché zu, der mich seit Tagen mit Leckereien verwöhnt.

    Hinter diesem besagten Strand gibt es einen Wohnmobilstellplatz, der immer gut frequentiert ist, obwohl er teuer ist und - ich sags mal so - überhaupt kein Flair hat. Zudem ist er aktuell umgeben von geschlossenen Systemen, denn das reine Feriendorf hat Wintersaison und ist komplett geschlossen.

    Ernüchtert möchte ich auch nicht an den Strand gehen, und so fahren wir erneut fast bis nach Bèziers, um zum Valras Plage zu kommen. Dort war ich dann tatsächlich im April des vergangenen Jahres gewesen, hatte es aber vollkommen vergessen. Und bin ein zweites Mal ernüchtert, als mir bewußt wird, dass es erst ein Dreivierteljahr her ist, dass ich vom Stellplatz mit Hilde bis zum Strand und zurück gelaufen bin, also gut drei Kilometer. Das kann ich heute nicht mehr. Vielleicht einen Kilometer am Strand, oder zwei, wenn jemand mitgeht.

    Mit solchen Überlegungen darf man nie schwanger gehen, sondern muss die aktuelle Situation ungefiltert annehmen. Am Ortsende ist eine Sackgasse, an die sich ein Weg zum Strand anschließt. Keine dreißig Meter und wir stehen im Sand. Hilde lacht und ich bin fröhlich. Wie immer, wenn wir am Meer sind.

    Am Ende des Küstenstreifen, kurz hinter Vendres, beginnt Les Cabanes de Fleury am Port du Chicholet. Hier mündet die Aude ins Meer, deren Ufer gesäumt ist mit angelegten Booten. Über eine schmale Brücke queren wir den Fluß und nehmen eine kleine Straße nach Saint Pierre la Mer.

    Nun sind wir wieder dem Meer nahe, das uns über Narbonne Plage bis Gruisson begleitet. "Gruissan-Village ist der historische Stadtkern, dessen Häuser sich kreisförmig um eine alte Burganlage winden. Die Burganlage schützte im 14. Jahrhundert die Hafenanlage von Narbonne. Vom Hafen ist nichts mehr übrig und auch von der Burg steht nur noch die Ruine des Tour Barberousse.

    Gruissan-Plage entstand im 19. Jahrhundert als Ort der Sommerfrische für die Narbonnaiser Bevölkerung. Besonders sehenswert sind die für diese Küstenregion einmaligen Pfahlbauten. Diese Stelzenbauten liegen meist direkt in Strandnähe auf den noch immer wachsenden Schwemmsandflächen."
    (Wikipedia)

    Es ist schon später Nachmittag, und ich will möglichst Narbonne umgehen, muss aber zur Stadt hinauf, weil die riesige Wasserlandschaft umgangen werden muss. Dieser Weg ist ein besonderes Geschenk im Abendlicht, weil in der Stille der Natur soviel Leben ist.

    Der Stellplatz in der Gebirgsregion ist rappelvoll, aber wir quetschen uns neben "Alain, le Nomade", der einen Youtube-Kanal pflegt, und nun auch unseren Sticker durch die Welt trägt. Von den 15 Plätzen sind zwölf in französischer Hand, und sicherlich auch schon für eine längere Zeit, denn die Schranke ist defekt und der Aufenthalt kostenlos.

    Der Morgen ist benebelt, und sobald es hell wird fahren wir an die Küste, um am Strand von Port La Nouvelle spazieren zu gehen. Von dort geht's noch ein Stück nach Leucate, wo wir mit Blick auf den riesigen Binnensee
    gemütlich frühstücken, Geschichte schreiben, und Pläne schmieden. Oder einfach nur ausruhen.

    Die Straße hinter uns ist gut befahren, die spanische Grenze ist nicht weit entfernt, und das Ende dieses Küstenabschnittes naht. Zehn Grad und dichte Bewölkung, ein bisschen Wind. Die Sicht gut und den nächsten Spaziergang am Strand im Blick, so wird der Tag schön bleiben.
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