• Espèraza

    Jan 8–9 in France ⋅ ☀️ 13 °C

    3.117 TAGE AUF UNSERER
    LEBENSREISE IM BLAUEN BUS (Fahrtstrecke 146 km/ Gesamt 378.005km / Ø121,27 km)

    Wohnmobilstellplatz
    11260 Espéraza
    Frankreich

    Heute ist der erste Morgen, an dem das linke Knie wieder schmerzt. Nasskalt neblig. Die beste Kombination für das ganze Bein, das ich irgendwie beim Spaziergang extern mitschleppen musste. Zumindest fühlte es sich so an. Jetzt sitzen wir wieder zum Frühstück im blauen Bus, und ich heize uns ein, bis die Sonne rauskommt.

    Dazwischen zweifele ich ein bisschen an mir, dass ich so ein Leben führen möchte, obwohl doch die spanische Sonne greifbar nahe ist. Aber ich müsste halt zurückfahren, weil ich jetzt nicht mehr über die Pyrenäen komme, es sei denn, wir würden den langen Tunnel bevorzugen, oder die Höhenautobahn.

    Für Hilde macht das keinen Unterschied, außer der Tatsache, dass grade kein Strand da ist, um spazieren zu gehen. Und der Papa mit der hügeligen Landschaft nicht gut zurecht kommt. Also, was das Gehen angeht. Ansonsten gefällt es mir hier schon. Wenngleich unser Abschiedsspaziergang am Plage du Lido im strahlenden, warmen Sonnenschein schon eine schöne Erinnerung ist.

    Danach wollen wir Richtung Prades fahren und schauen uns den wohl gepriesenen Stellplatz in Rodès an. Uih, das muss man aber mögen. Parken auf Schotter in so einer Art Hinterhof für fünf Euro. Das mag nicht jeder. Auf jeden Fall ist die Landschaft schön, und ich gebe eine Route ein, die mich ins Tal bringen soll.

    Ungeahnt, dass wir im Land der Katharer unterwegs sind, deren Geschichte sehr interessant ist. Wikipedia und Co halten da alle Informationen bereit. Die engen Gassen und die verwinkelten Dörfer begeistern mich, viel Natur und blaue Seen wie der große Lac d'Agly, wenig Verkehr.

    Die Sonne scheint weitestgehend, aber wir sind auch auf Straßen unterwegs, die von einer Nässe noch nicht getrocknet sind, obwohl es doch gar nicht geregnet haben kann. Zumindest habe ich so den Eindruck, als wäre es eher der nächtliche Nebel, der auf dem Asphalt liegt, der den ganzen Tag im Schatten verbracht hat.

    Ein Land im Eindruck seiner Berge und engen Schluchten, seiner Häuser aus Stein und der mittlerweile ausgetrockneten Flüsse, die mir zeigen, dass es keinen Schnee in den Bergen gab. Denn eigentlich müsste ja hier noch Winter sein, wenn ich drüber nachdenke. Aber bis auf die hohen Bergspitzen ist davon nicht viel zu sehen. Es wirkt eher leicht frühlingshaft.

    Desto weiter wir talwärts fahren, desto besser ist die Infrastruktur. Und so finden wir am Ufer der Aude einen schönen und aktuell kostenlosen Stellplatz. Das Wasser rauscht die ganze Zeit, wir haben nette Nachbarn, und eine Wiese zum Spazierengehen.

    Ao langsam kommt die Sonne raus und am gegenüberliegenden Ufer spaziert eine junge Mutter mit dem Kind auf dem Arm. Ich werde noch meine Wasserflaschen auffüllen, und dann unterhalb der Pyrenäen entlang fahren, weil hier die Temperaturen deutlich höher sind als im Flachland um Toulouse herum.
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