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- Tag 94–95
- 1. Juni 2025 um 06:41 - 2. Juni 2025
- 1 Nacht
- ☁️ 13 °C
- Höhe über NN: 21 m
SchwedenFalkenberg56°54’59” N 12°29’45” E
Falkenberg

Wir fahren am Vormittag weiter Richtung Torekev und zum Naturreservat Hovs Hallar an der Spitze. Es ist Samstag mittag, Essenszeit, die Bars und Restaurants haben geöffnet und sind gut besucht. Wandern macht hungrig. Radfahren auch. Und ich muss schon sehr vorsichtig sein, um jeden vorzulassen, dessen dunkelrotes Warnshirt ihn oder sie als alten Radfahrer ausweist. Die haben schon was von Pippi Langstrumpf an sich, mit welcher offensichtlichen Unbekümmertheit sie die Kreuzungen überqueren. No risk, no fun.
Wir biegen nach Kattvik ab. Eine kleine Straße, ein steiler Hang zum Meer, spektakuläre Bilder, wie sich das Blau der See aus dem Grün der Landschaft raushebt, das Rot der Häuser ergänzt den blauen Himmel mit den weißen Wolken.
Dann sehe ich das ganze Dilemma dieses Ortes, der einen Steinstrand hat. Wie in der Normandie. Kein Sand, keine Menschen. So einfach ist das. Aber ein Campingplatz zum Sonnenschein hin, der über dem Meer liegt. Dann kommt Bâstad, das ein Bustreffen veranstaltet. VW Busse wohlgemerkt.
Und kaum nach der deutschen Enklave sind wir in Italien. Hotel Riviera Strand blinkt es mir entgegen. Wir haben wieder Sand. Tourismus und ein Hundeverbot ab dem ersten Mai, das ich angesichts der Menschen dort auch nicht brechen möchte. Obwohl Mellbystrand grad noch ziemlich brach liegt.
Dann geht es an der Küste nicht mehr weiter, weil der Fluß Lägan hier ins Meer mündet, lediglich von der E6 überquert wird. So müssen wir weit ins Landesinnere fahren, da es hier keine Auffahrt gibt, um in Laholm den Fluss zu überqueren. In Snapparp könnte ich tatsächlich die Autobahn befahren, denn eigentlich habe ich schon diese Küstentour als beendet angesehen.
Verfrüht, denn es gibt noch zum Meer hin einige Naturreservate, und in Laxvik und Påarp schöne Aussichten aufs Meer. Tatsächlich hat es was von Lüneburger Heide und stilgerecht hat ein Hsmburger sein Haus unmittelbar am Naturschutzgebiet gebaut. Wie ich es wagen könnte, ihren Parkplatz für ein Photo aufs Meer zu entweihen. Der Sohn beruhigt die Situation, ich verlasse diesen Ort, und bin in der Realität angekommen.
Früh genug, denn nach dem Blick am Ortsende über die Kühe hinweg nach Halmstad, komme ich dort in ein samstäglich, lautes Stadtrandbild just hinter der Autobahn auf einem Parkplatz, wo ich eigentlich mit Hilde spazieren wollte. Ich wusste gar nicht mehr, wie lärmend Menschen sein können. Laute Motorräder kreisen um eine Tankstelle, Kinder schreien in einem Tunnel, ein Lautsprecher dröhnt vom Dach eines Autos. Hau ab, hau ab!
In Falkenberg bietet die Firma Engelsons einen kostenlosen Stellplatz an, der gut besucht ist. Obwohl es nur Schotter gibt, sitzen schwedische Freunde zwischen ihren Fahrzeugen im Gespräch, während ihr Hund sich manchmal selbstständig zu machen versucht. Am Ende des Platzes zwischen abgestellten Werkteilen hat ein Möwenpaar sein Nest gut verborgen, greift uns aber tieffliegend an, sodass wir uns trollen.
Die Nacht ist ruhig, ab zwei Uhr ist es hell, um halb sechs steht die Sonne am Himmel. Da bin ich längst schon wach. Von Halmstad zur norwegischen Grenze sind es knapp dreihundert Kilometer, hier empfiehlt es sich im September wieder zu kommen, oder das Frühjahr zu nutzen. Gerade für das Schärengebiet oberhalb von Göteborg braucht es eine ruhigere Zeit ohne viel Tourismus, das dürfte im Juni kaum möglich sein.Weiterlesen