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- Gün 120–121
- 27 Haziran 2025 21:07 - 28 Haziran 2025
- 1 gece
- ☀️ 9 °C
- Yükseklik: 5 m
NorveçSkibotn - Ivgobahta - Yykeänperä69°24’32” N 20°15’39” E
Skibotn

Die Reise nach Tromsø entwickelt sich zu einem ungeahnten Hindernisrennen und legt wieder mal deutlich mir vor Augen, wie abhängig ich von einem funktionierenden System um mich herum bin.
Wie gehofft, wird die Umgehung der E8 über Selnes und Andersdal zu einem blauen Wunder. Zwar ist die Straße in einem schlechten Zustand, aber da sie am Fjord entlangläuft, bietet sie viele schöne Ansichten. Kurz vor ihrer Rückkehr auf die E8, also nicht weit von der Brückenbaustelle im Wasser entfernt, ist die Straße gesperrt.
Sie können zurückfahren, oder Sie warten zwei Stunden, bis wir kurz die Fahrzeuge durchfahren lassen. Es ist kurz vor zwei. Wir warten. Auf einem Parkplatz überm Wasser unterhalb eines freistehenden Hauses mit einer Ansammlung von Traktoren, die verteilt im Hang in der hohen Wiese stehen.
Tromsø ist eine Sackgasse, wenn man nur das Festland an seinen Küsten entlang fährt. Ansonsten ist die Stadt eine Insel, auf der sich das Leben abspielt, während auf meiner Seite sich die Vororte unterhalb des Fjells, auf den sogar eine Seilbahn führt, gut zum Wohnen eignen. Oberhalb von Kroken ist der Alpinpark mit Sportplätzen, einem Hundepark, einem rumpeligen Parkplatz neben dem lautstarken Lachsfluss Krokselva, auf dem wir übernachten, und der Beginn der Seilbahn.
Zum Spaziergang eignet sich ein großer Parkplatz bei der Seilbahn, weil er flach ist, also gut für meine Knie. Ich habe grade alle Bilder vom Tag aufs andere Handy losgeschickt, hoffe dieses Problem im August endgültig zu lösen, und stelle fest, dass ich kein Netz habe.
Aus Frust gehe ich um acht Uhr schlafen, bin allerdings auch ziemlich müde, und zum Lesen zieht mich gar nichts. Am Morgen scheint die Sonne nicht mehr heiß durchs Seitenfenster, die Handys streiken weiterhin, ich habe verschlafen. Der nette Nachbar leiht mir sein Handy, nicht weil ich so dem Entzug entgegenwirken kann, sondern um den Netzanbieter zu kontaktieren. Eine Stimme nuschelt was von Problemen, nach zehn Minuten warten in der Leitung, stimme ich ihm zu.
Kann kurz die Kinder kontaktieren, warum wir nicht erreichbar sind, und bin so unschlüssig, was wir tun sollen, dass wir erst mal frühstücken. Ich krame aus der Tiefe meiner Bettkommode nach der Straßenkarte und finde noch ein paar kleine Schätze, an die ich längst nicht mehr gedacht habe. Allerdings auch einiges, was ich nunmehr bedenkenlos dem Müll zuordnen kann.
Es gibt eine Straße Nummer 91, die unterhalb von Tromsø das Land durchquert, und mit zwei Fähren hinüber auf die E6 segelt, sodass ich drei von vier längeren Tunnel auf einen Schlag vernichten könnte. Aber dann traue ich mich doch nicht, weil mir die weiteren Informationen fehlen.
Und. Weil es keinen Spaß macht, Küsten zu bereisen, von denen ich gar nichts erzählen kann. Ich bin nicht clever genug, mir eine norwegische Simkarte zu besorgen oder einen Router, von den ich meine Handys speisen könnte. Theoretisch weiß ich mehr, was ich praktisch nicht umsetzen kann. Und eigentlich auch bisher nicht musste, weil es immer jemanden gibt, der diese Lücken ausfüllt.
Ich will auch nicht im Nachhinein irgendwas erzählen, die Authentizität ist ja gerade mein 'Markenzeichen'. Also tanke ich erstmal und denke, dass ich mich von KCirkle zur nächsten Tankstelle schleppen werde, weil die freies Wlan haben, bis ich wieder mit der Welt verbunden bin.
Und, by the way, nach Skibotn fahre, wo ich über Finnland nach Schweden komme, den relativ einfachen Weg eben ohne Navi durchaus bewältigen werde. Fritz und Paul, die beiden älteren Radfahrer, haben es übrigens beide bis zum Nordkap geschafft, ohne uns nochmal begegnet zu sein, und sind mittlerweile auf dem Weg nach Bayern und England.
Im letzten Jahr habe ich mich darüber geärgert, dass ich kein norwegischen Geld dabei hatte, um bei Bauern Käse etc zu kaufen. Jetzt ärgere ich mich über das norwegische Geld, weil ich es vor dem Grenzübergang noch einlösen muss. Also gehe ich zum Joker in Skibotn und stelle nach dem Tanken in Tromsø fest, dass der Norden durchaus ein teureres Pflaster ist.
Bei der nächsten Tankstelle, die kein wlan hat, bekomme ich zwei Kanister Wasser und gönne mir von den letzten Kronen ein riesiges Softeis, das total lecker ist. Schräg gegenüber können wir einen schönen Spaziergang zum Meer machen, und ich lese, dass dies ein bekannter Handelsplatz aus einem früheren Jahrhundert ist.
Auf der anderen Seite des Ortes, unmittelbar vor dem ersten Tunnel, ist ein schöner Rastplatz, wo wir ein deutsches Ehepaar treffen, das uns nochmal ihr Handy leiht. Wieder erfolglos. Aber dann gibt es auf diesem Handy das erste kleine Lebenszeichen vom Internet, sodass ich die Geschichte senden kann, mit den Bildern, die schon vom anderen Handy übertragen worden waren. Das zeigt weiterhin nur die Möglichkeit eines Notrufs auf, während dieses hier nicht fotografieren kann.
Fazit. Ohne Bilder machen Geschichten weniger Spaß. Ich überwarte jetzt noch eine Nacht, versuche dann ggf den Anbieter zu kontaktieren, und werde morgen vormittag eine Entscheidung zum weiteren Weg treffen.
Punkt. Und last but not least. Heute vollendet sich das 9. Reisejahr, ab morgen sind wir zweistellig unterwegs. Und gar nicht mehr so weit vom 3.333 Tag unserer Lebensreise mit dem blauen Bus entfernt. Noch zeitlich näher an der Vollendung der Gesamtleistung des Busses von 800.000 km, aber ganz nah bei der Hälfte, die wir in den neun Jahren, plus ein zwei drei vier Tage, schon unterwegs waren.
Das bedeutet, dass Hilde schon mindestens zehn Mal um die Erde in ihrem blauen Lieblingsbus gefahren ist.
Parkplatz (frei)
Google Maps Code
C756+G9C Skibotn, NorwegenOkumaya devam et
GezginDann drück ich mal die Daumen, dass das mit den Handys klappt.