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- Dzień 14–15
- 18 lipca 2025 08:46 - 19 lipca 2025
- 1 noc
- ☀️ 21 °C
- Wysokość: 10 m
NorwegiaIsfjorden62°34’7” N 7°45’17” E
Isfjorden

Heimfahrt. Egal wo wir hinfahren. Wir waren dort schon. Letztendlich lege ich eine große Entfernung fest, in der Hoffnung, über Straßen zu reisen, die wir noch nicht kennen. Trotzdem fühlt es sich komisch an, so als würden wir zurückfahren, obwohl wir doch nur ein Ziel in Deutschland haben. Gute Heimreise, sagt jemand am Morgen zum Abschied. Und wie jedesmal antworte ich, dass wir immer im blauen Bus zuhause sind.
Meinen wir etwas anderes. Ist das Land unserer Herkunft der Ort der Heimat. Was ist Heimat. Darüber denke ich schon seit vielen Jahren nach. Ein Gefühl, eine Sehnsucht, eine Tatsache. Unumstösslich. Da gehörst du hin, da bist du geboren. Woody Guthrie's This land is your land, this land is my land. Auch ich kann dieses Gefühl nicht abschütteln, obwohl ich mich nie heimisch gefühlt habe, an dem Ort, wo ich gelebt habe.
Heimatlos, obdachlos, staatenlos. Aber immer schwingt in allem die Entfernung von dem Ort, in dem du geboren bist, der eine Beziehung herstellt, die anscheinend lebenslang wirkt. Wir fahren Richtung Molde, von wo wir vor drei Tagen hergekommen sind. Trotzdem erkenne ich es nicht sofort, erst bei den kleinen Gänsebabys, die jetzt links der Straße sind, macht es klick.
Andalnes ist das erste Ziel. Der Ort, wo wir vor einem Jahr die Küstentour gestartet haben. Letztendlich übernachten wir sogar am gleichen Fjord. Revival. Aber wir fahren keine Küste entlang, sondern haben Verabredungen in Deutschland. In zwei Wochen.
Ich muss langsam fahren, denn dieses Rückfahrgefühl neigt zu weiten Touren, schnellem Fahren, gedankenlosem Unterwegssein. Diese unglaubliche Hitze drängt zudem, endlich an einen Ort zu kommen, wo es kühl ist, nicht so staubig, erholsam.
Gucke mich um, Kirchen fallen mir ins Augen. Hilde eilt zu Tür, erbittet Einlass aus der Hitze in die Kühle alter, hoher Räume. Geschlossen. Stattdessen die Fähre im Tal und endlich mal ein Platz unter der Brücke, im kühlenden Schatten. Der Fjord glänzt. Ich erinnere mich an Orte und Wege des langsamen Ertastens einer neuen Umgebung.
Frisches Wasser bei der Tankstelle. Im Spiegel der Fensterscheibe erschreckt mich mein humpelnder, gebeugter Gang, den ich immer wieder vergesse, den aber jeder sieht. Kurze Hose, Kniebandagen, Stützstrümpfe. Im Kopf fühlt sich das anders an als im Spiegel. Da sehe ich mich wie die Menschen mich sehen. Und erschrecke.
Das Bild prägt sich ein. Hätte ich jetzt noch einen Buckel. Aussehen macht einsam. In der Welt der schönen, vitalen Menschen. Nur einsam bin ich nicht. Die Natur um uns herum macht mich zufrieden. Aus der Stadt heraus die hohen Berge. Im Sonnenschein. Das grüne Gras, der schnelle Fluss. Hilde badet an einer stillen Stelle, kühlt die Hitze runter.
Als ich einparken will, sehe ich eine Hummel auf der Lehne des Sitzes krabbeln. Anhalten, aussteigen, Tür öffnen, alles ausräumen, ich sehe sie nicht, was mich noch mehr verunsichert. Ja, ja sie stechen nicht, nur die Weibchen, nur in Gefahr. Das ist die Theorie. Ich parke im Schatten. Warte ab. Beginne mich zu beruhigen. Trotzdem merke ich, wie ich die Lippen zusammenpresse auf unserem Spaziergang später. An der Straße und der Wiese, mit den Bergen im Blick, letzte Reste Schnee, der Fluß, blau und grün, das dunkle Holzboot am Ufer.
Solche Bilder beruhigen mich, prägen sich ein, manifestieren das Leben in mir, das Sein, das Dasein. Zum Abschied in Askevågen stehen die fünf Menschen dort und winken uns zu. Mit ihnen habe ich Zeit verbracht, schöne Stunden, gute Stunden. Fünf Menschen. Vital. Aufrecht. Braungebrannt. In der Blüte ihres Lebens. Ich werde mich an sie erinnern.
Parkplatz (frei)
Google Code
HQ93+9R9 Isfjorden, Norwegen Czytaj więcej
PodróżnikWie immer wunderschöne Bilder! 😍