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- Dag 19–20
- 23 juli 2025 om 08:24 - 24 juli 2025
- 1 nacht
- ☁️ 18 °C
- Hoogte: 221 m
ZwedenVallsjö57°24’2” N 14°44’38” E
Torset

Bilder spüren. Als der Lastwagen in meinem Seitenspiegel schnell näher kommt, denk ich sofort, ich muss hier weg. Rechts bietet sich eine kleine Abfahrt an, die wir nehmen, und in einem Kreisverkehr stehen bleiben. Links eine Sackgasse, rechts ein Feldweg, hinter uns das eilige Leben. Vergewissere mich, dass der Feldweg irgendwohin führt und fahre auf ein kleines Dorf zu.
Zwischen den ersten Bäumen taucht ein rotes Haus auf. Ich halte an, um es zu fotografieren. Und spüre, was mir seit Tagen gefehlt hat. Bilder machen geht immer, aber sie zu spüren, das geht nur, wenn ich mich auf sie einlasse, die Tür in mir öffne, durch die sie in meine Seele treten können.
Die ganzen Tage schon bin ich mit dem Weg beschäftigt, wo wir Hinfahren sollen, Übernachten und Aufwachen. Wir eilen durchs Land, obwohl wir Zeit haben, versuchen uns vor der Sonne zu verstecken, und die Entspannung zu finden. Dabei beginne ich mich zu verlieren. Ich spüre das in meinen Bildern, und der Erinnerung, die sie hinterlassen.
Sie kommen nicht mehr zu mir, ich nehme sie einfach nur mit. Jetzt ist plötzlich dieses Gefühl wieder da. Dieses Haus zwischen den Bäumen schaut mich an, blickt in meine Seele hinein, lässt mich ganz still werden. Erst als wir näher kommen, entfaltet es seine besonderen Details, ich spüre seine Schönheit, und frage mich, ob das jemand so gewollt hat.
Die blaue Blume, die einem Spielzeugpferd ähnelt, das aus den grünen Sträuchern hervorlugt, gebaut gegenüber den verwinkelten Pfosten, die das Ende der Weide zeichnen. Wir fahren durch das kleine Dorf, eine Familie sitzt beim Frühstück, die Frau erhebt sich halb aus ihrem Stuhl als wolle sie mich anhalten. Ich lächle ihr zu, und wir fahren in den Wald hinein.
Ein schmaler Feldweg, auf dem dir niemand entgegenkommen darf, erst abgeholzte Freifläche, dann wird es dichter und dunkler um uns herum, der Weg fällt ins Tal, gewunden, still, einsam. Ich spüre die Schönheit dieses Moments. Jederzeit könnte ein Tier kreuzen, ich würde sofort halten können. Hilde schaut aus dem Fenster, da lichtet sich die Baumreihe, ein zwei Häuser, eine Wegkreuzung, später ein anderes kleines Dorf, eine alte Kirchentür, eine Gruppe Pferde aus Köpfen und Beinen so eng miteinander verbunden, dass mir die Zahl Vier erst im Nachhinein auffällt.
Das alte Haus, ein wunderschönes Ensemble auseinanderbrechendes Leben, der blaue See im Tal. Am Straßenrand ein Zeichen der Zeit, aufgeschichtet aus den Steinen der Vergangenheit. Wir biegen in eine Landstraße ein, in der der Verkehr Fahrt aufnimmt.
Der erste See voll Wind im Wasser, der zweite mit schwarzer Erde, sodass Hilde nicht dem Stock folgen will, der im See treibt. Schilf bewegt von Wellen, die weißen Blüten der Seerosen glänzen im Sonnenschein, der blaue Bus wartet unter einem Baum. Wir gehen spazieren.
Überhaupt Blüten. Bei den Häusern am Ende eines Weges vor einem kleinen Strand. Drum herum ein Golfplatz, ein Gewusel von Menschen, eine Unruhe im Blick, ein Volksaufstand.
Wir kommen nach Nydala, eine alte Klosterkirche eingebettet in Stein und Wiesen, Häuser mit Geschichte, alte Türen, ein Steintreppe, ausgetreten. Eine Laterne wartet. Die offene Türe ebenso. Gegenüber eine Kuhherde in hellem Braun zwischen den überhängenden Ästen der alten Bäume verschwindend.
Wanderer auf langen Wegen durchs Tal, wir folgen ihnen im langsamen Gang, nach Mäusen schnüffeln im hohen Gras unterm Zaun hindurch, im Sonnenschein. Wir könnten bleiben, aber letztendlich ist es zu unruhig, fahren weiter und landen auf einem kostenlosen Stellplatz zwischen einer Mutter mit ihren Kindern und einem alten Ehepaar.
Geborgen würde ich sagen, willkommen sein könnte ich fühlen. Angenehme Gespräche auf Augenhöhe, ich liebe diese Formulierung, obwohl sie im allgemeinen Sprachgebrauch anders benutzt wird. Aber sich anschauen zu können ist ein Geschenk in dieser eiligen Welt, Zeit füreinander zu finden, einen Raum der Begegnung sich zu schaffen.
Hilde spürt diese Harmonie, ist fröhlich und entspannt, ihr regelmäßiger Atem lässt mich schnell müde werden, am Morgen lugt die Sonne zwischen den hohen Bäumen und den dichten Wolken hervor, scheint auf den See hinter den Ästen, der sich im Wind so bewegt, als würden die Blätter zittern.
Ein Trugbild der Phantasie, ein phantastisches Gebilde aus Traum und Wirklichkeit. Auf einem Photo würdest du es nicht erkennen, aber wenn du deine Augen schließt und tief in dich hineinspürst, dann kannst du es erahnen. Die Träumerei in deiner Seele ist voll mit diesen Bildern außerhalb von Zeit und Eile.
Parkplatz (frei)
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CP2V+986 Torset, SchwedenMeer informatie
ReizigerSehr schön formulierte Gedanken, Eindrücke und Gefühle. 🥰
Schönwetterwanderer
Hilde wirkt etwas misstrauisch