• Esel auf einer Weide

    21 Ogos, Jerman ⋅ ☀️ 15 °C

    (English Version Below)
    Letztens hat mir jemand erzählt, sie würde gerne nach Madagaskar gehen, um die tollen Baobabbäume zu sehen. Als wir heute aus Berlin herausfahren, sehe ich den Hinweis auf die Botschaft von Madagaskar und komme auf die irrewitzige Idee, doch mal zu schauen, ob sie dort nicht ein Exemplar haben.

    So passieren wir die bemalte Kantschule und fahren über ein dermaßen holpriges Kopfsteinpflaster, das alle Teile im Bus vibrieren, obwohl die Geschwindigkeit gen null tendiert. Es gibt interessante Gebäude, nur bei der Botschaft ist es langweilig, denn niemand will gerade nach Madagaskar.

    Wir besuchen einen lieben Menschen irgendwo draußen auf dem Land, wo der Esel über einen Berg fliegt. So merke ich mir jedenfalls den Ort, dessen Namen ich sonst immer vergessen habe.

    Familiengrillen ist angesagt, das ist für die ortansässigen Mücken ein großes Fressen, eine feiert noch die ganze Nacht im blauen Bus weiter.

    Wir spazieren durch den riesigen Garten, in dem ein Dachs seine nächtlichen Spuren hinterlassen hat, die Hilde den Nachmittag versüßen. Die hauseigenen Katzen dürfen nicht raus und verschnurren den angenehmen Sonnentag auf einem Sofakissen oder zwei.

    Kein Wind und trotzdem schwingen die Lianen der Weiden unter Vogelbesuch, im Astloch gähnt die Leere, eine Kanne voller Pfefferminze wartet auf dem Tisch.

    Über Land haben wir bei einem einzelnen Baum unter dramatischem Himmel gehalten, um der Wiese mit dem hohen Gras einen Besuch zu gestatten. Ein Tor ins Nichts versperrt den Durchgang, Hilde findet im harten Lehm keinen Weg zu den Mäusen und wälzt sich stattdessen auf ihrem Ausgang.

    Alles meins lautet das Fazit. Beim Essen verschwinden Fleisch und Gemüse, Kartoffeln und Salat im Gespräch über den Holztisch zwischen jungen und alten Menschen, Technogeschichten und Festivalregenfällen.

    In der Nacht kommen die Träume, real unwirklich, wie Baobabbäume in Berlin. Am Morgen will ich nicht aufwachen müssen, ein Sandkorn juckt im Augenwinkel, an der weißen Mauer ruht ein stilles Gras.
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    Someone recently told me she'd like to go to Madagascar to see the amazing baobab trees. As we leave Berlin today, I see the sign for the Madagascar embassy and have the crazy idea to see if they have one there.

    So we pass the painted Kant school and drive over cobblestones so bumpy that every part of the bus vibrates, even though we're slowing down. There are some interesting buildings, but the embassy is boring because no one wants to go to Madagascar right now.

    We're visiting a loved one somewhere out in the countryside, where the donkey flies over a mountain. At least that's how I remember the place, whose name I've always forgotten.

    A family barbecue is on the agenda, which is a big feast for the local mosquitoes; one of them continues to party all night long in the blue bus.

    We stroll through the huge garden, where a badger has left its nighttime tracks, sweetening Hilde's afternoon. The house cats aren't allowed outside and are purring away the pleasant sunny day on a sofa cushion or two.

    No wind, yet the willow vines sway with bird visits, the knothole yawns empty, and a pot of peppermint awaits on the table.

    Overland, we stopped by a lone tree under a dramatic sky to visit the meadow with its tall grass. A gate to nothingness blocks the passage; Hilde can't find a way to the mice in the hard clay and instead rolls around on their exit.

    All mine, that's the conclusion. At dinner, meat and vegetables, potatoes and salad disappear into conversation across the wooden table between young and old people, techno stories and festival rains.

    Dreams come at night, real and unreal, like baobab trees in Berlin. In the morning, I don't want to have to wake up; a grain of sand itches in the corner of my eye; a quiet patch of grass rests against the white wall.
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