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- Dzień 49
- piątek, 22 sierpnia 2025 11:53
- ⛅ 17 °C
- Wysokość: 343 m
NiemcyStadtsteinach50°10’17” N 11°30’50” E
Mühlenfrühstück

(English Version Below)
I felt lost. Neunzehn Prozent Steigung, zwölf Prozent Gefälle. In den Tiefen der hohen, alten Bäume sind die Temperatur bei die magische Zehn, im August das Synonyme für kalt. In der Nacht, in den tiefen Tälern des bayrischen Frankenwaldes. Mich fröstelt und in gewisser Weise habe ich mich verirrt.
Hilde haart, stresslange Haare springen aus dem Fell, sie will nicht auf den Behandlungstisch, weigert sich das erste Mal komplett. Trotzdem kann die Tierärztin den Brustbereich abtasten. Der Tumor habe seine Form geändert, er sei gewachsen. Das ist ein schlechtes Zeichen. Ich möge in Ruhe nachdenken, der Oktober wäre auch ein kühlerer Monat für eine Operation.
Alex hat gesagt, ich möge den blauen Bus mal richtig ausfahren. Paar hundert Kilometer mit hundertzwanzig, damit der Turbo mal richtig durchgeblasen wird. Autobahn Berlin Leipzig Hof. Dreihundertfünfzig Kilometer, vier Stunden, zweihundertvierzig Minuten. Mit Pausen und Landstraße.
Ich denke und fahre. Fahre und denke. Instinktiv treffe ich eine Entscheidung, verwerfe sie wieder. Versuche, nicht darüber nachzudenken, sind schwierig. In einem Ort nahe Berlin kaufe ich Gepäck, bin hungrig, nach dem langen Morgen in Ute's Garten, von dem ich mich mit Bildern verabschiede.
Ich habe noch Ziegenmilch aus Evessen, die nach ein paar Tagen die Geschmacksnerven so richtig lecker kitzelt. Die Autobahn ist weitgehend frei, Urlaubstourismus im Süden, Lastwagenreisen nach Tschechien und Co.
Muss reden und nachdenken, beten und die Entscheidung ruhen lassen. In Gottes Händen, meinem Herzen. Aber ich spüre, dass ich immer lost sein werde, wenn sich die Dinge falsch entwickeln
Wir finden einen Platz für die Nacht in Leupoldsgrün, fahren durch Schwarzenstein, biegen nach Waffenhammer ab, und enden an einer laufenden Wassermühle, nicht fern von Kulmbach.
Ein stiller Ort. Zwischen zwei Wasserläufen. Auf einer Seite Wald mit Sonne, die zwischen den Blättern leuchtet. Gegenüber ungemähte Wiese, ein Insektenparadies. Hilde schläft, wir haben gefrühstückt, sie hat in den Morgenstunden bei mir gekuschelt.
Ein Hautschnitt, der schnell heilen sollte. Natürlich gibt es Risiken, so oder so. Eigentlich hatte ich mich entschieden, und gehofft, die Entzündung würde nicht so schnell wachsen. Jetzt muss ich neu denken. Und hoffen, für uns einen Weg zu finden.
Je älter ich werde, desto unentschlossener präsentiere ich dem Leben meine Entscheidung. Selbst kleine Dinge, wie ein vernünftiger Spazierweg, kommt einer großen Entscheidung nahe. Das ist nicht gut. Und eben auch ungewohnt, weil ich immer klare Antworten geben konnte. Mir, anderen, dem Leben.
Wir fahren nicht nach Schweden, ich muss uns den Oktober frei halten. Für den Fall. Hilde schläft. Das könnte ich jetzt auch. Schlafen.
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I felt lost. Nineteen percent incline, twelve percent decline. In the depths of the tall, old trees, the temperature is at the magic ten, synonymous with cold in August. At night, in the deep valleys of the Bavarian Franconian Forest. I shiver, and in a sense, I've lost my way.
Hilde is shedding, stress-long hairs are jumping out of her fur, she doesn't want to get on the treatment table, and for the first time, she refuses completely. Nevertheless, the vet can palpate her chest area. The tumor has changed shape, it's grown. That's a bad sign. I should think about it calmly; October would also be a cooler month for an operation.
Alex said I should really drive the blue bus. A couple of hundred kilometers at 120, so the turbo can really get going. Autobahn Berlin Leipzig Hof. Three hundred and fifty kilometers, four hours, two hundred and forty minutes. With breaks and country roads.
I think and drive. Drive and think. Instinctively, I make a decision, then discard it. Attempts not to think about it are difficult. In a town near Berlin, I buy luggage, hungry after the long morning in Ute's garden, which I bid farewell to with pictures.
I still have goat's milk from Evessen, which, after a few days, tickles my taste buds with a truly delicious taste. The Autobahn is largely clear, holiday tourism in the south, truck trips to the Czech Republic and the like.
I have to talk and think, pray, and let the decision rest. In God's hands, my heart. But I feel that I will always be lost if things go wrong.
We find a place to stay the night in Leupoldsgrün, drive through Schwarzenstein, turn off towards Waffenhammer, and end up at a working watermill not far from Kulmbach.
A quiet place. Between two streams. On one side, a forest with sun shining through the leaves. Opposite, an unmown meadow, an insect paradise. Hilde is asleep, we've had breakfast, and she cuddled with me in the morning hours.
A cut in the skin that should heal quickly. Of course, there are risks, either way. I had actually made a decision and hoped the infection wouldn't spread so quickly. Now I have to rethink. And hope to find a way forward for us.
The older I get, the more indecisive I am about presenting my decision to life. Even small things, like choosing a sensible walking route, feel like a big decision. That's not good. And also unusual, because I've always been able to give clear answers. To myself, to others, to life.
We're not going to Sweden; I have to keep October free for us. Just in case. Hilde is sleeping. I could do that now, too. Sleep. Czytaj więcej
PodróżnikLucie hat mit ihrem Tumor unter der Brust 6 Jahre gelebt und ist 14 Jahre alt geworden, sie hat der Tumor nicht gestört ,wir haben uns damals gegen eine OP entschieden und das nie bereut , letztendlich muss du entscheiden LG
Spaziergänge mit HildeJa, eigentlich denke ich ja auch so und war mir meiner Entscheidung ja auch bewusst, aber dann haben mich die Aussagen der Tierärztin wieder verwirrt und desorientiert gemacht. So eine Operation ist ein großer Eingriff, wie auch immer. Und wenn der Krebs gestreut hat, dann würde man vermutlich Hilde gar nicht erst wieder aufwachen lassen. So kann und will ich ihr Leben nicht enden lassen, so will doch niemand sterben, einfach verlassen zu sein. Das würde ich nie überwinden. Ich lege uns Gott jeden Tag in Seine segnenden Hände, und bin eigentlich der Überzeugung, dass Er der bessere Arzt ist. Das schließt medizinische Hilfe nicht aus, aber ist in dieser Situation wohl die bessere Entscheidung.
PodróżnikAlles Gute für Hilde.Du wirst sicher die richtige Entscheidung treffen.
PodróżnikLass dir ruhig noch etwas Zeit mit der Entscheidung, aber ich würde dann doch auf den Rat der Tierärztin hören, denke ich. Leider weiß man oft erst im Nachhinein, ob eine Entscheidung gut oder nicht so gut war…