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    1 сентября, Германия ⋅ ☁️ 20 °C

    (English Version Below)

    Hundert Tage. Sitzen abends mit der Tochter' Familie draußen bei den Pferden. Der Rauch vom Grillfeuer wird vom Wind verweht. Ein milder Abend beschließt den August. Wir sprechen über 75 Jahre. Unfassbar. Für jeden am Tisch. So lange ist die Party zum Sechzigsten schon her.

    Fast fünfzehn Jahre, da war die Enkeltochter schon mehr als eine Hoffnung. Ich weiß noch, dass die Kinder gedrängt haben, ich möge dieses besondere Alter feiern, wer wisse schon, ob es das letzte Mal sei, dass wir zusammen sitzen.

    Und jetzt sind es grade mal hundert Tage, die mich von 75 trennen, ich muss tief durchatmen, um das zu begreifen. Wir sitzen lange zusammen, die Sonne ist schon untergegangen, der Mond schaut übers Feld. Hilde und ich gehen zum blauen Bus, der auf una wartet. Wie wir jetzt auf ihn warten müssen.

    Vorerst kein schwedischer Strand, auch der muss auf uns warten. Die Nacht ist still und der Morgen traumhaft. Die Knie schmerzen und der Spaziergang strengt mich an. Folge meinem Schatten und sehe, wie mir die Leichtigkeit fehlt.

    Trotzdem gehe ich weiter. Hilde wartet. Ab und zu, dass ich näher kommen kann. Frühstück und Fliegen im blauen Bus. Wenn es mir zuviel wird, werfe ich sie raus. Leider gehen sie oft nicht freiwillig.

    Wolken streifen über den Himmel. Ein leichter Wind. Das Leben bleibt ein Abenteuer, auch wenn wir nicht von Ferne erzählen. Aber auch die Nähe trägt Tiefe in sich. Manchmal zuviel. Hundert Tage. Damit muss ich jetzt umgehen lernen.
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    One hundred days. Sitting outside with the daughter's family in the evening by the horses. The smoke from the barbecue is blown away by the wind. A mild evening brings August to a close. We're talking about 75 years. Unbelievable. For everyone at the table. That's how long it's been since the 60th birthday party.

    Almost fifteen years ago, my granddaughter was already more than a hope. I still remember the children urging me to celebrate this special age; who knows if it will be the last time we sit together. And now it's only one hundred days between me and 75, and I have to take a deep breath to take it in. We sit together for a long time, the sun has already set, the moon peeks over the field. Hilde and I walk to the blue bus waiting for Una. How we have to wait for it now.

    No Swedish beach for now; that too will have to wait for us. The night is silent and the morning is dreamy. My knees hurt, and the walk is tiring. I follow my shadow and see how I lack lightness.

    Still, I keep going. Hilde is waiting. Occasionally, so I can get closer. Breakfast and flying in the blue bus. When it gets too much, I throw them out. Unfortunately, they often don't leave voluntarily.

    Clouds drift across the sky. A light breeze. Life remains an adventure, even if we don't talk about distance. But even closeness has depth. Sometimes too much. One hundred days. I have to learn to deal with that now.
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