• Albersloh

    Sep 6–7 in Germany ⋅ ☁️ 18 °C

    (English Version Below)

    Als wir Ende Juni 2016 aufgebrochen sind, kannte uns fast niemand. Nur ein kleines, tapferes Völklein, nunmehr nahezu ausgestorben, hat unsere Wege aus der Ferne begleitet, und Abend für Abend auf unsere kleinen Reisegeschichten gewartet.

    Auf den Straßen war selbst im Sommer wenig Reiseverkehr, und im Winter habe ich oft genug alleine an einem Platz gestanden. Wir sind in Deutschland gereist, in den Niederlanden. Es gab viel zu entdecken, was mir in den Jahrzehnten vorher nicht aufgefallen war.

    Gleichzeitig habe ich meine Vergangenheit abgesucht. Orte der Kindheit, meine Jugend, die Schnittstellen, von denen einige noch lange geblutet haben, manche schlecht verheilt sind. Orte wie Gräber, die Menschen gestorben, ich schließe die Türen.

    Seit einiger Zeit merke ich, dass unsere Reise sich verändert. Wir kommen zurück, ist eine schlechte Umschreibung. Der Kreis schließt sich, ebenso. Dennoch ist in allem ein Funken Wahrheit, ein Hauch Entgültigkeit.

    Nach einer unruhigen Nacht ist die Wiese noch leicht vernebelt, die Luft ist kalt, eine neue Sonne bleibt lange hinter den Bäumen versteckt. Frühstück mit Medizin, honigsüss tropft das Schmerzmittel auf die Fleischstücke, zeigt überraschend schnell eine gute Wirkung.

    An einer frühen gelben Gründüngung steht der blaue Bus auf Schotter im warmen Sonnenschein des späten Vormittags. Im Tal der Ort Steinheim am Oberlauf der Emmer, Traktoren mühen sich bergauf, der Mais trocknet im leichten Wind.

    Wir kommen vom alten Backhaus in Bellersen, der Rochuskapelle in Bergheim, dem Friedhof in Sommersell mit seiner weißen Kirche, die mich an ein weit aufgerissenes Maul erinnert. Später die vier Türme der Kirche in Wadersloh, der Spaziergang in Albersloh, die Nacht im Landkreis Sendenhorst, nicht weit entfernt von Schaf und Bock.

    Wir sind guter Laune. Ich versuche mich zu erinnern, wie das damals war, die junge Hündin, der flotte Rentner, unsere stundenlangen Spaziergänge. Da konnte ich noch das Hochdach vom Bus öffnen, und Sonne, Mond und Sterne durchs Moskitonetz beobachten.

    Was ich für ein Zeug damals mitgeschleppt habe, darüber muss ich heute schon schmunzeln. Aber ich hatte einen Traum. Davon habe ich Katja von "Peace, Love and Om" im August 2018 erzählt, als wir uns in Schweden getroffen haben. Wenn es dich interessiert, dann schau rein.

    https://youtu.be/P_mg7jxjZ9Y?si=fqx7hJRBbr5f6KX1
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    When we set out at the end of June 2016, almost no one knew us. Only a small, brave tribe, now almost extinct, accompanied our journeys from afar, waiting night after night for our little travel stories.

    Even in summer, there was little traffic on the roads, and in winter, I often found myself standing alone in a place. We traveled in Germany and the Netherlands. There was much to discover that I hadn't noticed in the decades before.

    At the same time, I searched through my past. Places of childhood, my youth, the intersections, some of which bled for a long time, some of which healed poorly. Places like graves, where people have died—I close the doors.

    For some time now, I've noticed that our journey is changing. "We're coming back" is a poor euphemism. "The circle closes," likewise. Yet there's a spark of truth in everything, a hint of finality. After a restless night, the meadow is still slightly foggy, the air is cold, and a new sun lingers hidden behind the trees for a long time.

    Breakfast with medicine, the honey-sweet painkiller dripping onto the pieces of meat, takes surprisingly good effect quickly. The blue bus stands on gravel next to an early yellow green manure patch in the warm late-morning sunshine. In the valley, the village of Steinheim on the upper reaches of the Emmer River. Tractors toil uphill, the corn dries in the light breeze.

    We're coming from the old bakery in Bellersen, the Rochus Chapel in Bergheim, the cemetery in Sommersell with its white church, which reminds me of a wide-open mouth. Later, the four towers of the church in Wadersloh, the walk in Albersloh, the night in the Sendenhorst district, not far from the sheep and the billy goat.

    We're in a good mood. I try to remember what it was like back then: the young dog, the lively pensioner, our hour-long walks. Back then, I could still open the high roof of the bus and watch the sun, moon, and stars through the mosquito net.

    The stuff I lugged around back then makes me chuckle. But I had a dream. I told Katja from "Peace, Love and Om" about it in August 2018 when we met in Sweden. If you're interested, check it out.

    https://youtu.be/P_mg7jxjZ9Y?si=fqx7hJRBbr5f6KX1
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