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- Dia 77
- sexta-feira, 19 de setembro de 2025 20:39
- ☁️ 18 °C
- Altitude: 48 m
AlemanhaTrappenkamp54°2’20” N 10°13’36” E
Trappenkamp

(English Version Below)
Wenn es dem Lebewesen nicht gut geht an sich selbst, dann neigt es gerne dazu, um sich und die ganze Welt zu schlagen. Hilde kann meine Empfindungen nicht in Worte fassen, also wird jeder in der Umgebung des Busses - so weit das Auge reicht - angebellt.
Ein, zwei, dreimal mag man ja noch okay finden, aber keine Endlosschleife, bis der andere aus dem Blick ist. Und wie man so schön sagt, der Ton macht die Musik, so ist das nur als lautstarke, ärgerliche Verhaltensweise zu registrieren, die mich in meinem Lebensgefühl ebenfalls beeinflusst, halte ich mich doch für einen relativ sanften, zurückhaltenden Menschen.
Ich habe Verständnis für Hilde's Erkrankung und versuche besänftigend auf sie einzuwirken, die Vorhänge zu schließen, um das Ärgernis aus ihrem Blick zu bekommen. Aber es schränkt mich schon sehr ein, zumal es mir körperlich und mental auch nicht besonders gut geht.
Tatsächlich neige ich zu Tränen, weil mich vieles ungewöhnlich anrührt, mich betrifft, und nicht so einfach loslässt. Emotional durchschreite ich ein langes Tal mit hohen, kahlen Felsen, die weite Schatten über die Sonne werfen.
Ich weiß um solche Gefahren, und versuche rauszuklettern, um wieder in der wärmenden Sonne zu leben. Keine Sorge, ich bin weit von einer Depression entfernt, solange ich Licht am Ende des Tunnels sehe. Das hier ist nur eine Momentaufnahme, die stark beeinflusst wird von meinem lang anhaltenden Virusinfekt, der jeden Morgen neue Varianten an mir ausprobiert.
Heute ist der Platz am Kanal sehr überlaufen. Schon mittags sind alle Plätze besetzt, die Sonne scheint, und Segelboote passieren unseren Blick auf dem Weg zum Heimathafen.
Nachmittags fahren auch wir weiter, wollen eigentlich zur Ostsee, aber eine solche Erschöpfung überfällt mich, kaum das wir losfahren sind, sodass ich den näheren Stellplatz in Trappenkamp aufsuche.
Abendspaziergang am Waldrand bei den Minigolfplätzen, wo vor einigen Jahren mal die Deutschen Meisterschaften ausgetragen wurden, als wir hier übernachtet haben. Heute regnet es, und Hilde möchte gerne laufen.
Wir gehen runter zur Freiluftbühne, wo sie im Kreis rennen kann. Das erste Mal klappt alles gut, aber danach nimmt sie eine Abkürzung und schafft den Sprung nicht schräg hoch über die kleine Mauer. Betröppelt steht sie im Regen, ich taste sie ab, und mache ihr dann Mut, noch ein bisschen rumzurennen. Treppauf, treppab, und nochmal im Rund, dann hat sie fertig.
Schwer atmend, aber gut durchgepustet, gehen wir zurück zum blauen Bus, der die Nacht ziemlich verregnet wird. Morgens ist die Luft schwer. Warm und nass, der Himmel grau, der Wind still. Ein neuer Tag.
Wir spazieren morgens meist nur noch kleine Wege, weil Hilde bald umdreht und hungrig zum Bus zurück strebt. Frühstück und Schlafen. Ich schreibe eine Geschichte, wir wollen heute ans Meer.
Gestern hat sich herausgestellt, dass ich nächste Woche als Opa gebraucht werde, um den Enkelzwerg aus dem Kindergarten abzuholen. Das war also auch ein Grund für die verhinderte Schwedenreise denke ich mir. Ist schon interessant, wie sich alles fügt.
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Breathing heavily, but well-ventilated, we head back to the blue bus, which gets quite rainy during the night. The air is heavy in the morning. Warm and wet, the sky gray, the wind calm. A new day.
We usually only take short walks in the morning because Hilde soon turns around and heads back to the bus, hungry. Breakfast and sleep. I'm writing a story; we're going to the seaside today.
Yesterday it turned out that I'll be needed as a grandfather next week to pick up our little grandchild from kindergarten. So that was also one of the reasons for the canceled trip to Sweden, I think. It's interesting how everything works out.Leia mais