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- 日78
- 2025年9月20日土曜日 20:41
- ☁️ 21 °C
- 海抜: 15 m
ドイツReinfeld53°49’48” N 10°29’0” E
Reinfeld

(English Version Below)
Der Ostseestrand in Hohwacht kommt zur falschen Zeit. Das ignoriere ich solange, bis ich im Sonnenschein am vollen Parkplatz stehe und weiß, dass ich nicht die Stärke in mir fühle, da jetzt einfach mit der Hilde an den Strand zu gehen, und sie dort laufen lasse. Denn das ist der einzige Grund fürs Meer, entspannte, freie Spaziergänge.
Aber der 19. September ist noch in der Hundestrandversion, die ich nervig finde, weil sich dort alle auf vielleicht fünfhundert Metern sandarmen, meist steinigen Landstrich am Wasser treffen. Erst mit dem Oktober beginnt die allgemeine Freiheit am Meer, und meine innere Energie gegen die deutsche, juristische Gründlichkeit ist grade nicht besonders intensiv ausgeprägt.
Also drehe ich den Bus und fahre landeinwärts, Endziel Braunschweig am Montag Vormittag, um den Enkelzwerg aus dem Kindergarten abzuholen. Durchs Hinterland der Ostsee fahren Einheimische, Radfahrer, und Heimatlose. Die wenigsten bewundern die Schönheiten des Landlebens, denn viel hat mit Landwirtschaft und Wiesen zu tun, den gerade nervigen, riesigen Treckerzügen, die die Ernte nachhause fahren. Wehende Maisfelder im sonnigen Wind, braune Lehmböden im Aufbruch. Ein immer wiederkehrender Prozess zwischen Saat und Ernte.
Und dazwischen kleine Dörfer mit ihren Kirchen, Häusern und Gärten. Ein Prunkstück steht in Pronsdorf, eine herrliche Steinkirche mit rundem Turm, dem Spitzhut eines sorgfältig verarbeiteten Schieferdaches.
Sonnenuntergang über Reinfeld im Abendspaziergang. Da ist die Welt noch in Ordnung, denn am nächsten Morgen ist Treibjagd. Die Schüsse treffen Hilde's Seelenglück und machen aus ihr ein Häuflein Angst, obwohl die Sonne scheint, und die Rose im vollen Gelb erstrahlt.
Nur mit kleinen versteckten Leckerlis kann ich Hilde ablenken. Ansonsten sitzt sie zwischen meinen Beinen und lässt mir keinerlei Freiheit und Ruhe, die ich morgens einfach brauche, um den Tag sinnvoll für mich zu gestalten. Sie bleibt auch nicht ruhig liegen, sondern will am liebsten ständig noch näher und bedrängender zu mir aufrücken, dass mir nur noch die Flucht in den Aufbruch bleibt, um zu verhindern, dass ich richtig nervös werde, und am Ende dann auch unfreundlich gereizt reagiere.
"Widerstand leisten heißt nicht, ständig gegen den Erwartungsdruck zu handeln. Widerstand bedeutet, einfach bei sich zu bleiben, das eigene Maß im Lebensstil zu finden" (Anselm Grün)
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The Baltic Sea beach in Hohwacht comes at the wrong time. I ignore this until I'm standing in the sunshine at the crowded parking lot and know that I don't have the strength to just take Hilde to the beach right now and let her run around. Because that's the only reason for the sea: relaxed, free walks.
But September 19th is still in the dog beach version, which I find annoying because everyone congregates there on maybe five hundred meters of sand-poor, mostly rocky land by the water. General freedom by the sea only begins in October, and my inner energy against German legal thoroughness isn't particularly strong right now.
So I turn the bus around and head inland, final destination Braunschweig on Monday morning, to pick up my little grandchild from kindergarten. Locals, cyclists, and the homeless cycle through the Baltic Sea hinterland. Few admire the beauty of rural life, as much of it has to do with agriculture and meadows, with the ever-increasing, huge tractor-trailers that bring home the harvest. Cornfields swaying in the sunny wind, brown clay soils in bloom. A recurring process between sowing and harvest.
And in between, small villages with their churches, houses, and gardens. A showpiece stands in Pronsdorf: a magnificent stone church with a round tower and the pointed top of a carefully crafted slate roof.
Sunset over Reinfeld during an evening stroll. The world is still in order, because the next morning is a hunt. The shots hit Hilde's soulful happiness and turn her into a heap of fear, even though the sun is shining and the rose is glowing in its full yellow.
I can only distract Hilde with small, hidden treats. Otherwise, she sits between my legs and gives me no freedom or peace, which I simply need in the morning to plan my day meaningfully. She doesn't stay still either, but prefers to constantly move closer and more insistently toward me, so that my only option is to escape and leave to avoid getting really nervous and ultimately reacting in an unfriendly and irritable manner.
"Resistance doesn't mean constantly acting against the pressure of expectations. Resistance means simply staying true to yourself, finding your own balance in your lifestyle." (Anselm Grün)もっと詳しく