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- 日79
- 2025年9月21日日曜日 9:57
- ☁️ 20 °C
- 海抜: 56 m
ドイツEtzen53°7’42” N 10°13’11” E
Amelinghausen

(English Version Below)
Der Ventilator läuft die ganze Nacht, zwanzig Grad Außentemperatur katapultieren sich im blauen Bus locker auf weit über 25°C, sodass die Kühle von draußen erfrischend hereinweht. Wir hängen beide wie Süchtige an der offenen Tür, bis die Moskitos uns entdeckt haben.
Völlige Windstille kommt uns entgegen, da dann keine Eicheln von den Bäumen fallen, die Hilde immer wieder aufs Äußerste erschrecken. Solche Highlights braucht keiner, aber unser Spaziergang am reifen Maisfeld mit dem Boden voll wohlriechender Mäuselöcher ist eins der persönlichen Tops in Hilde's Leben.
Am Tag vorher erschrecken wir einen Hasen, der in wildem Zickzack den Lehmweg verlässt, um sich im hohen Gras zu verstecken. Hilde hat ihn nicht gesehen, aber sie riecht ihn, und ist eine ganz lange Zeit voll beschäftigt, seinen Spuren zu folgen.
Ich würde sie gerne laufen lassen, weiß aber über die lauernden Gefahren nicht fern einer gut befahrenen Straße Bescheid. Also volle Konzentration auf wenigen Quadratmetern.
Die Sonne scheint und unsere Vorräte gehen zu Ende. Das ist keine gute Situation. Zum Glück finden wir einen Hofladen mit Buttermilch und Joghurt, allerdings vergesse ich, nach Wasser zu fragen. Das bringt mich wieder in kleine Probleme.
Aber dann passieren wir den Recyclingpark kurz vor Amelinghausen und mir fällt ein, dass es hier eine großartige Kaffeetasse gibt. Innerhalb von fünf Minuten habe ich fünfzehn Liter klares, kaltes Trinkwasser aufgefüllt. Nun kann ich endlich Haare waschen und ein Fußbad machen.
Kaum ist der Tag neun Stunden alt, bricht ein frischer Wind aus den Wolken, und wir müssen fast fluchtartig den Parkplatz verlassen, denn die erste Eichel trifft den Bus und Hilde versucht, sich in dem hinteren Schrank mit dem Kopf zu verstecken.
Ihre Panikattacken passen gut zu dem hohen Potenzial an wütendem Gebell um sich herum, während sie gleichzeitig alle Menschen anjault, wenn wir anhalten, weil sie denkt, die warten nur auf uns.
Das macht uns zusehends einsam, weil ich diese Kombination als ziemlich anstrengend empfinde, und dabei in Gefahr bin, meine innere Mitte zu verlieren. Zumal ja Hilde's Erkrankung auch immer im Raum steht, das kann ich nicht so einfach aus meinen Leben hinausdrängen.
Wir müssen dringend zur Ruhe kommen, ist leichter gesagt als getan. Und dabei ist unser Leben doch eigentlich ganz einfach. Heute morgen rettet uns ein Netto Parkplatz, der mangels Bäumen auch keine Eicheln werfen kann.
Wir finden Schutz neben einer Kleiderbox und hinter einem Holunderbusch, der Wind hat richtig aufgefrischt, und Wolken haben die Sonne verweht. Nach dem heißen Samstag entspannt sich die Welt um uns herum in einem kühlen Sonntag.
Wir werden jetzt einige Tage in Braunschweig sein, falls jemand sich mal persönlich von uns verabschieden möchte, und haben ein interessantes Ziel im Blick, das viele Erinnerungen an meine Kölner Hippiezeit beinhaltet.
Lustigerweise treffe ich heute morgen einen Niederländer, der genau dort in der Ecke geboren ist, mittlerweile aber mit seiner Familie in Dänemark lebt. Wir haben ein angenehmes Gespräch mit seiner italienischen Frau und ihrem süßen, kleinen Fratz, der Hilde "Wau" nennt, und Eicheln sammelt.
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The fan runs all night; the outside temperature of twenty degrees Celsius easily catapults to well over 25°C in the blue bus, allowing the refreshing coolness from outside to blow in. We both hang around the open door like addicts until the mosquitoes spot us. A complete calm greets us, as no acorns fall from the trees, which always terrify Hilde to the core.
No one needs such highlights, but our walk through the ripe cornfield, with its ground covered with fragrant mouse holes, is one of Hilde's personal highlights.
The day before, we scare a rabbit, which zigzags wildly off the clay path to hide in the tall grass. Hilde didn't see it, but she smelled it and was completely occupied for a long time following its tracks.
I'd like to let her go, but I'm aware of the dangers lurking not far from a busy road. So, I concentrate fully on just a few square meters. The sun is shining, and our supplies are running low. This isn't a good situation.
Luckily, we find a farm shop with buttermilk and yogurt, but I forget to ask for water. This gets me into a bit of trouble again.
But then we pass the recycling center just before Amelinghausen, and I remember that there's a great coffee mug here. Within five minutes, I've filled up fifteen liters of clear, cold drinking water. Now I can finally wash my hair and take a foot bath tonight.
Barely nine hours into the day, a fresh wind blows out of the clouds, and we almost have to flee the parking lot because the first acorn hits the bus, and Hilde tries to hide her head in the back cupboard.
Her panic attacks fit well with the high potential for angry barking around her, while at the same time she howls at everyone when we stop, thinking they're just waiting for us.
This makes us increasingly lonely, because I find this combination quite exhausting, and I'm in danger of losing my inner center. Especially since Hilde's illness is always present, and I can't just push that out of my life.
We urgently need to calm down; it's easier said than done. And yet our lives are actually quite simple. This morning, we're saved by a Netto parking lot, which, due to a lack of trees, can't be turned into acorns either.
We find shelter next to a clothes box and behind an elderberry bush; the wind has really picked up, and clouds have blown away the sun. After the hot Saturday, the world around us relaxes into a cool Sunday.
We'll be in Braunschweig for a few days now, in case anyone wants to say goodbye to us in person, and we have an interesting destination in mind that brings back many memories of my hippie days in Cologne.
Funnily enough, this morning I meet a Dutchman who was born right there but now lives with his family in Denmark. We have a pleasant conversation with his Italian wife and their sweet little rascal, who calls Hilde "Woof," and collects acorns.もっと詳しく
旅行者Das Problem mit den Eicheln kennen wir auch gut! Allerdings haben wir keinen Hund, der sich dabei furchtbar erschreckt. Da Shira taub ist seit einiger Zeit, hört sie das sowieso nicht. Das ewige Moskitoproblem verfolgt uns auch. Norbert hat den ganzen Bauch voller dicker, roter und juckender Quaddeln. Vermutlich waren es Kribbelmücken. Am Ozean waren so welche, die aussahen, wie fliegende kleine Ameisen und die stechen/beißen ganz furchtbar.
旅行者Kriebelmücken heißen sie richtig.