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- Day 120–121
- November 1, 2025 at 9:49 AM - November 2, 2025
- 1 night
- ☁️ 10 °C
- Altitude: 321 m
GermanyHohnstein50°58’35” N 14°8’16” E
Campingplatz Entenfarm
Nov 1–2 in Germany ⋅ ☁️ 10 °C
(ENGLISH VERSION BELOW)
Ich werde manchmal gefragt, ob und wie sich mein Schreiben im Laufe der Zeit geändert hat. Das sei schwer zu beantworten, bin ich immer ausgewichen, weil ich es eigentlich auch nicht fassen konnte.
Fakt ist aber, dass sich natürlich mein ganzes Leben im Laufe der fast zehn Jahre gewandelt hat, was unter anderem mit der eigenen körperlichen Befindlichkeit zu tun hat, aber natürlich auch mit meiner Entwicklung im Rahmen der äußeren Umstände.
Also wäre ein ganzheitlicher Blick notwendig, um besser eingrenzen zu können, wann ich wo und wie unterwegs bin. Ich stelle schon seit längerem fest, dass sich ein Kreis zu schließen beginnt. Einer, der außerhalb der vielen kleineren Kreise, die sich schon vollendet haben, steht. Ein Gesamtbild unserer Reise sozusagen, das ich aber jetzt noch nicht ganz absehen kann, solange wir noch unterwegs sind, solange ich lebe.
Denn dieser letzte Kreis, würde ich dessen Ende bewusst auf mich zu kommen sehen, wäre sicherlich die Vollendung meines Lebens. Es wäre der letzte Sonnenuntergang, selbst wenn es der Beginn eines neuen Tages wäre. Und es wäre unglaubliche Gnade, dies bewusst erleben zu können.
Aber ich schweife ab, denn heute ganz früh habe ich ein Bild gehabt über meine Schreibzeittiefe über die Jahre hinweg, dass ich dir hier vorstelle. Mit Sicherheit fehlt der Punkt für die Zukunft, denn auch dort, sollte ich weiter schreiben, wird es nochmal einen gravierenden Einschnitt geben.
2016 bis 2018 Suchen und Finden
2019 bis 2022 Euphorie
2023 bis 2024 Ernüchterung
2025 Sachdienliche Hinweise auf unsere Lebenssituation
Zum Teil ist die Aufstellung sicherlich identisch mit meiner jeweiligen Lebenssituation, wobei ich zum aktuellen Stand eher sagen würde, dass sich diese aus der Sachlichkeit in eine große Dankbarkeit verwandelt hat, die mit Hilde's Erkrankung und der Tatsache, dass ich immer noch lebe, einhergeht.
Während im Laufe unserer Reise sich viele Menschen von uns verabschiedet haben, ist dennoch ein fester Kern geblieben, der mir große Freude macht. Trotzdem verhakt sich wiederholt der Gedanke, dass wir seit einiger Zeit auf einer Abschiedstour sind, was sich besonders an Hilde's Erkrankung sichtbar zeigt.
Es gibt viele Menschen, die sie nochmal sehen, streicheln wollen, was ebenfalls ein besonderes Geschenk für uns ist. Und fast jeder verbindet damit einen zukünftigen Gedanken des Wiedersehens.
Am Leipziger Übernachtungspark bekommen wir morgens einen besonderen Besuch. Die liebe Jessi, Teil des Teams zur Verwirklichung unserer beiden Bücher, kommt mit Vierfünftel ihrer Familie auf ein Wiedersehen vorbei, und hinterlässt mir ein paar schöne Bilder zur Erinnerung.
Wir queren rüber nach Dresden und Pirna, treffen den Thomas aus Leipzig auf dem Campingplatz "Entenfarm" bei Hohnstein wieder, wo ich mich von den Pächtern verabschieden will, die just die Tage ihren Platz übergeben wollen.
Leider habe sich die Idee zerschlagen, weil die möglichen Nachfolger ganz andere Pläne zur Veränderung des Platzes hatten, die ihren Vorstellungen konträr gegenüber standen. Also machen Birgit und Jochen erstmal weiter und harren der Dinge, die folgen können.
Wir dürfen gerne wiederkommen. Also bleiben wir jetzt erst einmal an diesem Wochenende, wo Himmel und Sonne um die Wette strahlen, nachdem wir der Nacht oben auf dem Berg zugewunken haben.
Auch eine Art Zustandsbericht beinhaltet der Umstand, dass wir zwar über den Platz am frühen Morgen spazieren können, während alle noch schlafen, aber die Zeiten längst vorbei sind, an denen wir zusammen über den Berg spaziert sind, wo die Sonne bei den Hügeln aufgeht.
Das Laub liegt am Boden, der Wind weht in den Zweigen, die Kronen der Bäume wiegen sich weit im Rund des Himmels. Vogelflug wie ein Tanz, Hilde hat mit den abgebrochenen Ästen des letzten Sturms beim Spaziergang gespielt. So bleibt das Leben ein Auf und Ab, ein Kommen und Gehen.
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I'm sometimes asked if and how my writing has changed over time. I've always avoided the question, saying it's difficult to answer because I couldn't quite grasp it myself.
The fact is, however, that my entire life has changed over the past ten years, partly due to my physical condition, but also, of course, due to my development within the context of external circumstances.
So, a holistic view would be necessary to better define when, where, and how I'm traveling. For some time now, I've noticed that a circle is beginning to close. One that exists outside the many smaller circles that have already been completed. A complete picture of our journey, so to speak, which I can't yet fully foresee as long as we're still on the road, as long as I'm alive.
For if I were to consciously see this final circle approaching its end, it would surely be the culmination of my life. It would be the final sunset, even if it were the beginning of a new day. And it would be an incredible blessing to be able to experience this consciously.
But I digress, because very early this morning I had an image of my writing depth over the years, which I'd like to share with you here. The point for the future is certainly missing, because there too, should I continue writing, there will be another significant turning point.
2016 to 2018 Searching and Finding
2019 to 2022 Euphoria
2023 to 2024 Disillusionment
2025 Helpful Insights into Our Life Situation
In some ways, this list certainly reflects my current life situation, although I would say that, as things stand now, it has transformed from a matter-of-fact perspective into a profound sense of gratitude, which comes with Hilde's illness and the fact that I am still alive.
While many people said goodbye to us during our trip, a core group has remained, which brings me great joy. Nevertheless, the thought keeps creeping in that we've been on a farewell tour for some time now, something particularly evident in Hilde's illness.
There are many people who want to see her again, to pet her, which is also a special gift for us. And almost everyone associates this with the hope of a future reunion.
At the Leipzig overnight park, we receive a special visit in the morning. Dear Jessi, part of the team that brought our two books to life, comes by with four-fifths of her family for a reunion and leaves me with some lovely photos to remember us by.
We cross over to Dresden and Pirna, meet Thomas from Leipzig again at the "Entenfarm" campsite near Hohnstein, where I want to say goodbye to the owners, who are about to hand over the site.
Unfortunately, the idea fell through because the potential successors had completely different plans for the site, plans that contradicted their vision. So Birgit and Jochen are carrying on for now and waiting to see what the future holds.
We're welcome to come back anytime. So for now, we're staying for this weekend, where the sky and sun are shining brightly after we waved goodbye to the night from the mountaintop.
The fact that we can still stroll across the site in the early morning while everyone is still asleep, but that the days when we used to walk together up the mountain to watch the sun rise over the hills, is also a kind of status report.
The leaves lie on the ground, the wind rustles through the branches, and the treetops sway high in the sky. Birds fly like a dance; Hilde played with the broken branches from the last storm during our walk. Life remains a constant ebb and flow, a coming and going.Read more















