• Aujac

    December 7 in France ⋅ ☁️ 10 °C

    (English Version Below)

    Ein friedlicher Morgen in den Cevennen. Wir stehen auf einem schönen, kostenlosen Stellplatz des kleinen Ortes Aujac, haben gestern in der winzigen Epicerie neben Hotel und Restaurant - alles ein Familienunternehmen - eingekauft. Die Sonne schleicht sich langsam den gegenüberliegenden Hügel hinauf, wir waren gerade eben noch spazieren, da kommen die Jäger.

    Direkt hinter der Schweinewiese, keine fünfzig Meter von uns entfernt, hält einer. Hund raus, Gewehr im Anschlag. Das nennt sich eine unmittelbare Handlungsbereitschaft. Der Hund geht sofort jagen, Hilde und Vasco bellen, das stört ihn nicht. Er umkreist das kleine Wäldchen, durchstöbert die Wiesen, andere Jäger fahren an uns vorbei, der Tag erwacht.

    Du hast recht, wie kann man auch in der Jagdsaison am Wochenende in Frankreichs Wäldern übernachten, und dann noch mit ner läufigen Hündin. Da sei doch Ärger vorprogrammiert. Nun ja, keiner beschwert sich persönlich, und ob der Gesichtsausdruck der Menschen hier auf dem Land mit Ärger uns gegenüber zu tun hat, oder eine grundsätzliche Lebenshaltung ist, kann ich nicht beantworten.

    Wir tun ja eigentlich auch nichts, um ihren Ärger hervor zu rufen. Der Platz ist legal, möglich dass die Interessen von Gemeindeverwaltung und Bevölkerung konträr sind, aber dafür tragen wir keine Verantwortung.
    Letztendlich sind die meisten Jäger an einen anderen Ort gefahren, weil hier wohl nichts zu holen ist.

    Zwei Abende zuvor sind Hilde und ich in einem schönen und bunten Sonnenuntergang an den weitläufigen Seen des Étang du Charnier vorbei zum Weingut Montcalm gefahren, um Brigitte dort zu treffen, die ihren Geburtstag ja alleine verbracht hat.

    Am nächsten Morgen verlassen wir den Süden, wollen westwärts der Rhone durchs Landesinnere nordwärts fahren. Bisschen alte römische Geschichte in Uzès und Ales. Ein Stop unterm Chateau von Portes, das noch im Beginn des 19. Jahrhundert im Rahmen des Kohlebergbaus auf die Häuser von 2.500 Bergleuten geschaut hat. Heute ist hier lediglich ein Parkplatz, und ein Dutzend alte, zum Teil verbarrikadierte Häuser, die Straße herunter.

    Aujac erreicht man sicher über eine breite wohnmobiltaugliche Strasse. Uns führt der Navi fünfzehn Prozent bergab durch einen alten Wald, um auf der anderen Seite in engen Serpentinen im ersten Gang bergauf zu lenken.

    Ein Besuch im Ort, ein entlaufener Rüde um den Bus herum, unsere Kommunikation mit der Dorfbevölkerung nimmt Fahrt auf. Herzlich Willkommen.
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    A peaceful morning in the Cévennes. We're parked at a lovely, free campsite in the small town of Aujac, and yesterday we did our shopping at the tiny grocery store next to the hotel and restaurant – all family-run businesses. The sun is slowly creeping up the opposite hill; we were just out for a walk when the hunters arrived.

    Right behind the pig pasture, less than fifty meters away, someone pulls up. Dog out, rifle at the ready. That's what you call being ready to act immediately. The dog goes off hunting right away; Hilde and Vasco bark, but he doesn't mind. He circles the small wooded area, scours the meadows, other hunters drive past us, the day is dawning.

    You're right, how can anyone spend the night in the French woods on a weekend during hunting season, especially with a female dog in heat? Trouble is practically guaranteed. Well, no one complains personally, and whether the expressions on people's faces here in the countryside reflect anger towards us or a general attitude, I can't say.

    We're not actually doing anything to provoke their anger. The spot is legal; it's possible that the interests of the local council and the residents are at odds, but we're not responsible for that.

    Ultimately, most of the hunters went somewhere else because there's probably nothing to be had here.

    Two evenings earlier, Hilde and I drove past the expansive lakes of the Étang du Charnier to the Montcalm winery in a beautiful and colorful sunset to meet Brigitte, who had spent her birthday alone.

    The next morning we leave the south, planning to drive west along the Rhône through the interior and northwards. We explore a bit of ancient Roman history in Uzès and Alès. We stop at the Château de Portes, which, at the beginning of the 19th century, overlooked the homes of 2,500 coal miners. Today, it's just a parking lot and a dozen old, partially boarded-up houses down the road.

    Aujac is easily reached via a wide, campervan-friendly road. Our GPS takes us down a 15 percent gradient through an old forest, only to then climb the other side in tight switchbacks in first gear.

    A visit to the village, a stray dog circling the bus, and our interactions with the locals begin to flow. A warm welcome awaits.
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