Alzey
Dec 11–12 in Germany ⋅ ☁️ 8 °C
(English Version Below)
Als ich irgendwann die letzten Tage mal mit jemandem gesprochen habe, der unlängst Geburtstag hatte, haben wir uns über das Dreivierteljahrhundert unterhalten, dass wir nunmehr in dieser Welt leben. Und tatsächlich sind wir uns darüber einig, dass dieser Zeitraum mit all seinen Unmöglichkeiten, aber auch mit dem, was durchaus möglich ist, insgesamt ein Plus verdient.
Nicht so eins kurz vor dem Absturz, sondern tatsächlich eher auf einem hohen Level, denn - und das ist uns bei allen Up and Downs bewusst - diese Zeit ist geprägt von der Hoffnung auf Veränderung. Wir haben geglaubt, wir könnten die Welt ändern, sie zu einem besseren Ort machen, mit all den Feinheiten, die wir in den Begriff der Liebe gewoben haben. Für die Menschen, zu den Menschen, mit den Menschen.
Auch wenn sich so manches nicht oder nur minimal verändert hat, ist das immer noch meine Hoffnung, dass meine positive Einstellung, mein zukunftsorientiertes Leben, natürlich auch mein Glaube, eine Basis sind, auf der eine klare Orientierung möglich ist.
Für mich und jedes Wesen, dass in meiner Nähe lebt. Und ich bin nicht alleine. Überall auf der Welt leben Menschen in diesem Bewusstsein, auch wenn sie viel jünger sind. Das stimmt mich froh und weckt mich auf, wenn ich müde werde.
Wir haben uns von Brigitte und dem Türken gestern verabschiedet. Irgendwo auf dem Col de Donon im leichten Nieselregen. Rückblickend war das eine gute Zeit miteinander, auch wenn Hilde dem Vasco am Ende keine freundlichen Worte ins Ohr geflüstert hat, weil sie einfach nichts abgeben will, der Papa sich aber nicht an diese Regel hält.
Die letzten Nächte haben wir in Dörfern hinter Kirchenglocken gestanden, heute morgen sind Hilde und ich im stillen elsässischen Ort Pfaffenhofen aufgewacht, jetzt stehen wir in Alzey auf einem großen Parkplatz mitten in Deutschland. Für eine Nacht ist das sicher in Ordnung, Hilde hat das letzte Grün begrüßt, die Nacht legt ihre zarten Hände über uns.
Ein paar Bilder von unterwegs, meine Gedanken waren vielfältig beschäftigt, sodass ich nicht viel gesehen habe. Aber die Nebel lüften sich, der Morgen wartet mit Vorfreude.
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When I spoke to someone the other day who had recently celebrated a birthday, we talked about the fact that we've now been alive for three-quarters of a century. And we actually agreed that this period, with all its impossibilities but also with what is quite possible, deserves a positive overall assessment.
Not one of those times on the brink of collapse, but actually rather at a high level, because—and we're aware of this despite all the ups and downs—this period is characterized by the hope for change. We believed we could change the world, make it a better place, with all the subtleties we wove into the concept of love. For humanity, to humanity, with humanity.
Even if some things haven't changed, or only minimally, it remains my hope that my positive attitude, my future-oriented life, and of course my faith, provide a foundation upon which clear direction is possible.
For me and every being that lives near me. And I'm not alone. People all over the world live with this awareness, even if they are much younger. That fills me with joy and awakens me when I feel tired.
We said goodbye to Brigitte and the Turk yesterday. Somewhere on the Col de Donon in a light drizzle. Looking back, it was a good time together, even though Hilde didn't whisper any kind words in Vasco's ear at the end because she simply doesn't want to share anything, but her father doesn't abide by that rule.
For the past few nights, we've been camping in villages behind church bells. This morning, Hilde and I woke up in the quiet Alsatian town of Pfaffenhofen, and now we're in a large parking lot in the middle of Germany. It's certainly fine for one night. Hilde greeted the last of the green, and the night gently embraced us.
A few pictures from the road; my mind was preoccupied, so I didn't see much. But the fog is lifting, and morning awaits with anticipation.Read more











