• Traurige Geschichte Kambodschas

    June 14, 2023 in Cambodia ⋅ ☁️ 35 °C

    Für heute hatten wir uns zwei schwierige Ziele ausgewählt: Das Tuol-Sleng-Genozid-Museum und das Choeung-Ek-Völkermord-Gedenkzentrum. In beiden geht es um die Grausamkeiten, die in 3 Jahren 8 Monaten und 20 Tagen Herrschaft (1975-1979) der Khmer Rouge in Kambodscha verübt wurden.
    Anfänglich bei ihrem Einzug in Phnom Penh noch von der Bevölkerung begrüßt, leerten die Anhänger der Khmer Rouge innerhalb von wenigen Tagen die Stadt. Viele Menschen wurden verhaftet, gefoltert (z.B. in Tuol Sleng) und später brutal ermordet (es gibt in Kambodscha über 300 sogenannte Killing Fields wie Choeung Ek). Ganze Familien wurden ausgelöscht. Mönche, Beamte, Menschen, die Medizin, Jura, Lehramt studiert hatten oder in Film und Theater oder als Journalisten arbeiteten, Menschen, die weiche Hände hatten, eine Brille trugen oder eine Fremdsprache sprechen konnten (alles Merkmale von Intellektuellen) und auch Ausländer wurden unter falschen Angaben auf Lastwagen geladen, in geheime Gefängnisse in den leeren Städten gebracht, wo sie gefoltert wurden, falsche Geständnisse ablegten, um dann weiter transportiert und getötet zu werden.
    Kinos, Theater, Tempel, Schulen, Fabriken wurden zerstört oder zu Gefängnissen umgebaut (Tuoul Sleng war eine Schule), landwirtschaftliche Maschinen wurden abgestellt und verrosteten. Geld wurde abgeschafft. Alles sollte mit den Händen erwirtschaftet werden. Die Menschen wurden aufs Land zwangsumgesiedelt, wo sie in Arbeitslagern Reis anbauen sollten. Oft wusste die Stadtbevölkerung überhaupt nicht, was zu tun sei. Viele starben schon auf dem Weg aufs Land, andere verhungerten in den Lagern oder starben an Krankheiten. Bis zum Ende des Regimes starb über ein Drittel der Bevölkerung Kambodschas unter der Schreckensherrschaft der Khmer Rouge.
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