• 9 Judith: La Grotta su Mamuri

    28. september 2024, Italien ⋅ ☀️ 20 °C

    Ich wollte den Footprint eigentlich "Die Hölen von Moria äh Mamuri" nennen, weil sie mich tatsächlich ein bisschen an Herr der Ringe erinnert haben. Aber da ich mir ja immer nichts aus den Filmen merken kann, und ich für den Witz auch erstmal googeln musste, wie das bei den Zwergen eigentlich heißt, fand ich das doch irgendwie nicht so angemessen.

    Michel hatte ja schon gespoilert, wir sind nochmal umgezogen. Nach einem unruhigen Morgen mit einer Symphonie bzw. eher Kakophonie aus Hundegebell, Babygeschrei und Glasleerung waren wir eh früh wach und gingen wieder zu 9 Uhr zur Rezeption.
    Diesmal hatten wir Glück und es war tatsächlich ein Traumplatz frei geworden. Für uns auch die Entscheidung nun den restlichen Urlaub hier zu genießen. Wir haben beide in diesem Urlaub eher das Bedürfnis nach Entspannung und Ruhe. Und hier gefällt es uns einfach so gut, die Bucht, das Wasser, die Terrasse mit den Liegen, einfach traumhaft.
    Da wir ja aber eh alles einpacken mussten, nutzen wir die Chance, nochmal einen Ausflug mit Brenda zu machen. Wir trugen also nur den Teppich und Tisch und Stühle zum neuen Platz und fuhren nochmal los. Am Aushang an der Rezeption hatten wir ein Plakat von einer Grotte entdeckt, die wir uns gerne ansehen wollten.
    Wie sich herausstellte mussten wir uns hierfür erstmal wieder ordentlich die Berge hocharbeiten. Besonders beeindruckend war die Fahrt durch super schmale Gässchen, wo wir uns ohne Gegenverkehr gerade mal so durchzwängen konnten. Am Ende an einer Ecke trafen wir dann noch auf ein Wohnmobil, das sich aber nochmal die letzten Meter rückwärts rausrangierte. Wirklich ein nervenaufreibenden Unterfangen!
    Die letzte Auffahrt zum Parkplatz war dann auch nochmal extra steil, aber am Ende wurden wir mit einem schönen Blick belohnt. Da die Führung erst im 2 Stunden los gehen sollte, bauten wir uns im Schatten einen kleinen Leseplatz und stellten unsere Footprints fertig.
    Eine Familie erzählte uns, dass normalerweise der Verkehr auch geleitet wird und die Gasse als Einbahnstraße ausgeschildert wird. Allerdings war an dem Tag die Alternativstraße komplett gesperrt, so dass wir auch auf dem Rückweg wieder den gleichen engen Weg fahren mussten.

    Die Grotte liegt auf 880m. Wir hatten uns vorab nichts angelesen, sondern waren old school nur aufgrund des Plakates losgefahren. Zum Glück sagte uns der Guide vorab, dass es in der Höhle nur 8 Grad seien und ich zog mich entsprechend winterlich an. Bevor wir den Höhleneingang erreichten, mussten wir nochmal 8 min steile Stufen erklimmen, schweißtreibend in langer Hose und Pulli.
    Die Grotte kann man nur geführt besichtigen und eine junge Italienerin machte die Tour auf Italienisch und Englisch. Die Grotte gehört zu den größten auf Sardinien und die Decken sind bis zu 40 Meter hoch. Die Besucher werden 1 km ins Innere der Grotte geführt und auf dem selben Weg wieder hinaus. Ein Teil der Grotte ist Fledermäusen vorbehalten, die so alt sind, dass sie keine Lust mehr haben, die Höhle im Sommer zu verlassen und dort ganzjährig leben. Im Winter ist die ganze Höhle gesperrt, da dann riesige Kolonien an Fledermäusen hier überwintern, bevor sie im Frühjahr ihre Jungen in kleineren, wärmeren Höhlen ausziehen. Zudem füllen sich Teile der Grotte im Winter mit Wasser, was auch die Aktivität und den Wachstum der Stalagmiten und -titen anregt.

    Der Besuch der Grotte hat sich auf jeden Fall gelohnt. Sehr beeindruckende Formationen. Der Name der Höhle ist allerdings irreführend, da es gar keinen Marmor gibt. Es war tatsächlich frisch in der Höhle und obwohl es eher aktuell ungewöhnlich trocken ist, da es auch einen sehr trockenen Winter gab, war es an vielen Stellen wirklich rutschig und feucht.
    Nach 1,5h waren wir wieder raus und traten die Abfahrt an. Wir kamen fast ohne Gegenverkehr durch die noralgische Stelle, kurz vor Ende trafen wir noch auf einen Spanier, der sich mit seinen Kleinwagen sehr unsicher bewegte, bzw. nicht bewegte und wir uns an ihm vorbeizwängen mussten.
    Wir stoppten noch in Arbatax, kauften noch ein paar Lebensmittel und bezogen dann unseren finalen Spot hier auf dem Campingplatz. Und es ist einfach herrlich: der direkte Blick auf die Bucht, die Nähe zum Wasser, traumhaft.
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