• Tag 13 - Ankunft auf Sant' Antioco

    September 10 in Italy ⋅ 🌧 24 °C

    Wir bleiben ehrlich. Es war ein durchmischter Tag, um mit dem CD Titel von meiner geliebten Band Five Iron Frenzy zu sprechen "Upbeats and Beatdowns" trifft es ganz gut.

    Mit sehr guten Emotionen verabschieden wir uns bei unseren 4 Agriturismo Freunden, die um 09:30 Uhr noch beim Frühstück saßen. Wir hatten uns gegen das Frühstück entschieden, was die Hälfte von uns entspannt ausgehalten hat.
    Der Abbau geht schnell und auch wenn alles klitschnass ist (Badehandtücher die eigentlich draußen trocknen sollten, Campingstühle, die nach gefühlten 3 Liter Wein nicht mehr reingerettet wurden), fahren wir 150m gut gelaunt in Richtung Süden. Dann bleibe ich auf der Schotterpiste am Berg hängen, springe im strömenden Regen umher um eine Lösung zu finden, denn Brenda kann nicht vorwärts und hinter uns ist ein Baum. Ich bekomme es dennoch irgendwie gelöst und wir fahren tanken. Aber mit deutlich gedämpfter Laune, denn die Markise wurde deutlich beschädigt in meinem miesen Manöver. (Beatdown 1)

    Dann haben wir als Ziel die Insel Sant' Antioco, quasi die Spiegelung ganz im Südwesten von La Maddalena ganz im Nordosten. Da der ganze Südwesten, außer Cagliari, für uns ein weißer Fleck ist, sind wir freudig gespannt.

    Einen Zwischenstopp müssen wir aber noch in einem Reisebüro in Oristano machen, denn ich will ja unbedingt zum Fußball und kann mir keine Karten online kaufen. Cagliari Calcio hat nun 3 Accounts von mir und die Ticketseite ist so extrem schlecht, dass ich nicht zum online Kaufabschluss gekommen bin. Sie wollen einen Fiscalcode und einen Geburtsort haben, haben dafür aber nur ein Feld. Egal was du eingibst, eins der Pflichtfelder ist nachher leer und du bleibst im Bestellvorgang stecken, mit dem Hinweis auf fehlende Pflichtfelder, aber ohne die Möglichkeit die Felder noch einmal zu bearbeiten. Ich habe es mit mehreren Browsern und mehreren Geräten, inklusive Computer, probiert und drei neue Accounts erstellt, da der Fehler ja bei mir liegen musste. Tut er aber nicht. (dieser Beatdown begleitet mich jetzt schon seit mehreren Tagen)
    Wir müssen also in einen offiziellen Ticketverkaufshop gehen und da ist der naheliegendste ein Reisebüro in Oristano.
    "Ja, Tickets können wir kaufen, aber nur in bar, der nächste Bankomat liegt an dieser Adresse!"
    27 min Fußmarsch durch eine mittelschöne Gegend im Regen später haben wir tatsächlich meine ersten Karten für ein Serie A Spiel (geil, Upbeat!)

    Auch die anschließende Fahrt läuft gut und wir kommen müde auf der neuen Insel an, so kurz nach 15 Uhr.
    Hier ist alles ein bisschen rougher und ein bisschen weniger touristisch und hier bin ich so gut wie offline 🤕💀
    Aber der Platz an sich ist total liebevoll angelegt und wir fühlen uns erst einmal sehr wohl. Entscheiden uns, für unsere Verhältnisse, recht schnell für einen Stellplatz und brauchen dann noch einmal ca. 60 min um uns umzuentscheiden. Aber ich glaube, wir haben uns gut umentschieden.

    Dann kommt aber der richtige Beatdown. Nachdem ich ziemlich aufwendig die Markise ausgefahren bekomme, entdeckt Judith, dass der Baum vom Morgen tatsächlich auch die Außenhülle beschädigt hat. Da es eine so dumme Unaufmerksamkeit und eine schlichtweg schlechte Rettungsaktion von mir war, schlägt mir diese Entdeckung ordentlich aufs Gemüt.

    Man muss also zu extremeren Mitteln greifen, um die Laune wieder auf ein urlaubsangemessenes Niveau zu bringen. Richtig: Schnorcheln!
    Und obwohl wir hier komplett am offenen Mittelmeer sind und zwischen uns und Afrika nur noch ein Katzensprung liegt, ist die Unterwasserwelt auch hier der reine Wahnsinn. Ich muss noch ein paar ganz neue und ziemlich große Fische nachrecherchieren, was bei kaum Internet eher nervig ist, aber ich bin begeistert. Ich hoffe es wird noch mal windstill und ruhiges Wasser, denn am Ende der Bucht geht es richtig tief runter. Da konnte ich heute bei aufgewühlter See nicht wirklich etwas sehen. Aber herrlich!

    Ach, ich will auch nicht nur rumheulen, aber der Tag lief auch nach dem Schnorcheltrick schwierig weiter. Der Abfluss tropft in die Besteckschublade, ist schnell repariert, aber braucht man auch nicht. Dann kochen Judith und ich, in aufsteigender Stimmung extra schnell um im Sonnenuntergang zusammen zu essen und buchstäblich in dem Moment wo wir den Tisch decken parkt ein neuer Nachbar genau vor dem Sonnenuntergang. Na klar, ist sein gutes Recht. Wir klauen dem Stellplatz über uns auch einen Teil der Sicht, aber vllt kennt ihr das, wenn Beatdown 1-3 erfolgreich verarbeitet, abgearbeitet oder einsortiert sind, dann reicht auch manchmal ein kleiner Beatdown 4, um einen so richtig zu treffen.

    Es war dennoch ein schöner Abend, dass Essen war lecker und in der wirklich schönen Beachbar habe ich Judi in Qwixx geschlagen.

    Ich freue mich jetzt ehrlich gesagt aufs Bett und morgen scheint die Sonne wieder in jeder Hinsicht.
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