• Tag 15 - Arco dei baci - Is Praneddas

    September 12 in Italy ⋅ 🌬 26 °C

    Mit - wie immer - viel Abwägen und hin und her überlegen, haben wir eine Nacht verlängert und uns dann den Tagesplan zurecht gelegt. Zur Debatte standen
    - mit Fahrrad ganz in den Norden der Insel und dann mit Fähre auf die Nachbarinsel Isola di
    San Pietro fahren (14km bis zur Fähre und die Berge hier kennen wir ja schon)
    oder
    - zu den Naturpools wandern
    Zweiteres wurde es dann, nicht zuletzt weil der bärtige Teil von uns, so heftig ins Mittagstief geschleddert ist, dass 30km Bergfahrt bei knallender Sonne eher abschreckend wirkte.

    Die Wanderung habe ich auch auf Komoot geteilt, sie war toll und dieser Felsbogen mit den Pools, a t e m b e r a u b e n d! ! !
    Ich habe ihn sofort zu meiner Liste der Lieblingsplätze auf der Erde hinzugefügt. Die letzten Meter muss man ein bisschen klettern und nicht jeder, der bis zur Kletterpassage kommt, traut sich dann tatsächlich die letzten Meter, aber es lohnt sich.

    Bei den Bildern muss man bedenken, dass die Felsen die perfekten Felsen zum drüber laufen sind, auch wenn das Meer drüber spült. 100%iger Gripp. Daher sieht die Passage über die überspülte Meeresflanke der Pools gefährlicher aus, als sie es war.

    Als wir kamen, waren wir nur zu fünft dort. Manchmal sind wir auch kleine Glückskeksis.

    Als es dann voller wurde, hatten wir schon genug vom Tauchen und Springen und konnten die Neuankömmlinge beobachten. Ich liebe die Menschheit, wie wir zeitgleich so unterschiedlich sind und dann doch wieder so unfassbar gleich.
    Der eine kommt, guckt kurz, springt sofort rein, der andere testet ersteinmal jeden etwaigen Einstieg und ist faktisch erst 12 min nach Ankunft im Wasser.

    Und so saßen wir dort eine lange Zeit, links von uns die heute wieder wellige See, vor uns der Arc und die Pools und rechts von uns eine steile Felswand.
    Sollte ich auf dem Sterbebett an diesen Ort zurück denken, würde ich wetten, dass ich mehr als einmal hier gewesen sein werde.

    Der Abend ist schnell erzählt. Da Judi und ich beide schon an unseren Footprints schreiben, verpassen wir das Zeitfenster um noch selbst zu kochen. Ab einer gewissen Uhrzeit ist der Hunger und der Appetit einfach so groß, dass ein eigener Kochvorgang unmöglich zeitlich und nervlich noch verkraftbar wäre. Wir gehen also wieder hoch in die Selbstbedienungs Pizzeria und bestellen eine Pizza und einen Burger... und verpassen fast den Sonnenuntergang. Judith kann grade noch rechtzeitig auf die Terrasse sprinten und ich muss Kopf und Handy auf den Verkaufstresen legen, um den Turbountergang noch halb zu sehen :-)

    Das Essen nehmen wir mit in die Beachbar, wo es noch ein Ignusa Non Filtrata gibt (läuft mittlerweile schon durch meine Venen) und wo Dana und Wendelin später zu uns stoßen und wir wieder bis in den späten Abend reden (Spiele haben wir dabei, aber von uns Vieren haben nur zwei Lust zu spielen 😆).

    Morgen geht es in die Hauptstadt und zum Fußball. Ich habe eine Vorfreude in mir, die schon eher mit dem Adjektiv "kindliche" versehen werden müsste.

    Wenn jeder Urlaubstag wäre wie heute, könnte ich gerne mehr als 30 Urlaubstage/Jahr haben. Heute haben sich unsere Nachbarn, nicht die Schweizer, unheimlich lang und ernst gestritten. Ich glaube das hat Judi und mich schwer beeindruckt, denn wir waren heute zu 100% harmonisch und verliebt. Kein Streit, kein Augenverdrehen, nicht einmal ein bisschen genervt sein. Irgendwie spooky, aber irgendwie auch ganz schön. Ob ich mich daran gewöhnen könnte oder möchte... hm,. wahrscheinlich nicht. 👩🏼‍❤️‍💋‍👨🏽
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