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  • Day 54

    Helsinki

    July 19, 2023 in Finland ⋅ 🌙 15 °C

    Südfinnland hat mich tatsächlich überrascht – es war wie das Eintauchen in eine völlig andere Welt. Hier gibt es immer noch viel Weite, aber anstelle von endlosen Wäldern präsentiert sich eine hochmoderne Metropole. Doch es sind nicht nur die markanten Unterschiede, sondern die vielen subtilen Nuancen, die Helsinki von anderen europäischen Großstädten abheben. Ein kleines Highlight, das mich persönlich begeistert hat: die USB-Ladesteckdosen in den Stadtbussen, die konsequent an jedem Sitzplatz verfügbar sind.

    Die städtische Parkplatzsituation ist elegant gelöst – praktisch überall ist das Parken auf maximal vier Stunden begrenzt und mit hohen Kosten verbunden. Also entschied ich mich, in einer Vorstadt zu parken und die Nacht direkt am Strand zu verbringen, um am nächsten Tag ohne Auto in die Stadt zu gelangen.

    Ein integraler Bestandteil des öffentlichen Nahverkehrs sind auch die "Helsinki City Bikes". Für 5€ kann man bis zu 24 Stunden lang diese Fahrräder nutzen (ein Jahrespass kostet sogar nur 35€). Tausende dieser Räder sind über die ganze Stadt verteilt, und es dauerte selten länger als zwei Minuten, bis ich ein verfügbares Fahrrad gefunden hatte. Mit diesen Rädern kann man zu jeder beliebigen Station fahren und das Rad dort abstellen. Damit die Fahrräder aber von möglichst vielen Menschen genutzt werden können, fallen zusätzliche Gebühren an, wenn man länger als 30 Minuten unterwegs ist. Die Kombination aus öffentlichen Verkehrsmitteln und Fahrrad hat meine Stadterkundung zu einem aufregenden und bisher abwechslungsreichsten Abenteuer gemacht. Dies zeigt, welches Potential im Verleih von Rollern stecken könnte, wenn es von den Gemeinden effizient organisiert würde.

    Mein Hauptziel für meinen Stadterkundungstag war die Insel Suomenlinna, auf der eine beeindruckende Festung über mehrere kleine Inseln verteilt ist. Die Anreise erfolgte mit einer Fußgängerfähre, die nahtlos in die öffentliche Infrastruktur integriert ist. Die App der Stadt ermöglicht es, Verbindungen für Busse, U-Bahnen, Fähren usw. in Echtzeit abzurufen – eine äußerst bequeme Art der Fortbewegung und dem DB-Navigator um Längen überlegen.

    Eine Sache hatte ich jedoch nicht ausreichend bedacht: die Intensität der Sonne, jetzt wo ich wieder im Süden bin. Mein Gesicht ist nun leicht gerötet, eine stumme Erinnerung daran, wie unvorhersehbar das Wetter sein kann.

    Um rechtzeitig zurück nach Deutschland zu kommen, werde ich meine Reise nicht in Südfinnland fortsetzen. Heute Abend werde ich mit der bisher teuersten Fähre von Skandinavien ins Baltikum übersetzen.
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