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  • Day 196

    Moto

    March 16, 2019 in Tanzania ⋅ ⛅ 24 °C

    Moto kiswahili für heiß.
    Ja mal wieder beginnt mein Blog mit diesem, mich scheinbar noch etwas länger begleitenden Thema.
    Diesesmal aber aus einem etwas willkommeneren Anlass unser Zwischenseminar mit dem Rafiki E.V..
    "Aber Ben du hattest doch schon ein Zwischenseminar warum hast du jetzt noch eins?"
    Kurz zusammengefasst ich bin zwar als Rotkreuzler entsandt wurden,aber da ich hier für komplett andere Vereine im Einsatz bin ähneln sich unsere Probleme nicht al zu sehr.
    Aus diesem Grund hatten wir mit Marcus,Upendo und wechselnden anderen Assoziierten unser eigenes kleines Seminar.
    Klein kann man berechtigt sagen da wir am 11.4 Abends ankamen und am 15.4 Morgens wieder abfuhren.

    Aber diese Zeit im wunderschönen Bagamoyo nutzen wir produktiv und lernend, da
    A:Marcus Probleme ungern in Seminarräumen(bei den Temperaturen an der Küste auch unmöglich)sondern gerne in eher lockeren habitaten wie den Pool besprach.
    Und B: wenn man die Geschichte Tanzanias verstehen will Bagamoyo der perfekte Ort ist.

    Bagamoyo:
    Bagamoyo ist eine alte Küstenstadt nördlich Daressalams mit einem relativ geringen Touristenaufkommen,wunderschönen Stränden(an denen man besser nicht badengeht,wunderschöne gerade zerfallene alte Gebäude,einer erheblichen Armuts und Kriminalitätsrate(Mwanza,Arusha,Moshi/Kilimandscharo sind die reichen Regionen Tansanias Bagamoyo eine der ärmeren).
    Um Bagamoyo zu verstehen muss man sich die Geschichte kurz angucken:
    Am Anfang lebten die vier Stämme friedlich(meistens) zusammen und dann kamen die Invasoren
    Zuerst die Oberschicht einer Persichen Stadt die gerade von dem Mongolen erobert wurde sie teiltem das Land unter sich auf.
    Die Portugiesen legten hier nur einen kurzen Stopp ein.
    Als die Briten Indien übernahmen verlegte der Sultan von Oman sein Geschäft an die Afrikanische-Ostküste und seinen Sitz nach Sansibar.
    Unter dem Sultan von Oman entwickelte sich Bagamoyo endgültig zum Haupthafen des Sklavenhandels die Sklaven zusammen mit Elfenbein wurden von hier nach Sansibar verschifft, wo damals der größte Sklavenmarkt war.
    Unter ihm kommen auch viele Indische Händler an die Küste.
    In den 1850 kamen Katholische Missionare die mit der Erlaubnis des Sultans in Bagamoyo eine Mission errichten und auf ihrem Gelände befreite Sklaven Aufenthalt gewähren und ihnen weiterbildungsmöglichkeiten bieten.
    Am Anfang werte sich die Einheimische Oberschicht Muslime und Stämme zugleich,nachdem sie die Missionare von dem ihnen zugewiesenen Gelände vertrieben,vervierfachte der Sultan das Gelände kurzerhand und diesmal schickte er Soldaten als Diplomatische Hilfe.

    Auf Druck des Britischen Botschafters fing der Sultan an den Sklavenhandel langsam einzuschränken.
    Zur selben Zeit betrat die DOAG von Peters(Deutsche Ostafrika Geselschaft,Peters Gründer derselben)den Plan, sie hatten sich im hinterland Tangjianikas Land "gekauft"(ergaunert trifft es eher").
    Mit Hilfe der Deutschen Regierung "überzeugten" sie den Sultan alles Land ab einer entfernung von 14 km hinter der Küste an sie abzutreten.
    Wie das Glück für die DOAG will ist kurz darauf die Berlin konferenz und kurz darauf steht ein Deutscher Botschafter(zusammen mit einem Schiff der neu entstehenden Kriegsfollte emtweder die Grönitz oder Gneissenau) vor Sansibar und vordere die Übergabe von Bagamoyo.
    Nachdem der Sultan sich weigert(oh wunder) steht kurz darauf eine Flotte von 5 Panzerschiffen vor Sansibar.
    Ein paar Tage später landen die Deutschen in Bagamoyo, nehmen das alte Fort in anspruch,erheben Steuern und machen Bagamoyo zur Koloniehauotstadt.
    Der Sultan ist übrigens der selbe,welcher sich später weigert den Engländern sein gegen Helgoland eingetauschtest Sansibar zu übergeben und dann innerhalb von 38 Minuten zur Kapitulation geschossen wird.

    Die Deutschen werden nicht ganz so begeistert empfangen,sie tuen zwar einiges für die Sklaven, aber die Oberschicht ist nicht so begeistert und 1888 kommt es zum Bushiriaufstand(benannt nach ihrem Anführer) nach dem dieser "Diplomatisch" niedergeschossen wurde werden die Anführer gehängt an der Stelle der Galgen ist bist heute ein Denkmal.
    Die Deutschen errichten in Bagamoyo einige bis heute erhaltenen Gebäude in einem schönen Deutsch-Arabischen Stil(auch ein Grund warum wir hier so hoch reapektiert sind unsere Gebäude halten mal 100 Jahre) wie die alte Boma,die Post oder das Krankenhaus.
    1892 verlegen die Deutschen ihre Hauptstadt nach Daresaalam.
    Hiermit beginnt der Abstieg Bagamoyos,spätestens als klar wird das Bagamoyo nicht an die Bahnlinie angeschlossen wird verlassen die meisten Händler die Stadt.
    Ab hier kann man die Geschichte Tansanias auflegen:
    -Die Deutschen verlieren den Krieg
    -die Engländer bekommen Tansania als Mandatsgebiet
    -Nyere bekommt von den Brüdern der Mission in Bagaomyo unterstützung für seine Unabhängigkeitsbewegung
    -die Unabhängigkeit kommt
    -Bagamoyos befölkerung verachtfacht sich praktisch auf ca. 40.000
    -die Politiker der DDR machen ihren Urlaub in einem Hotel in Bagamoyo oder auf Sansibar(das in Bagamoyo ist inzwischen zerfallen)
    -im 21.JH. bewirbt sich Bagamoyo als Unesco Weltkulturerbe
    -die Deutsche Botschaft unterstützt das ansinnen und fängt an Geld zum Wiederaufbau alter Gebäude zur verfügung zu stellen
    -irgend ein Genie erlaubt den Bau eines Hotels(eher Betonbunker) in die Altstadt
    -die Unesco weigert sich daraufhin Bagamoyo aufzunehmen
    -Magufulie macht diverse negative Sachen(Pressefreiheit,Menschenrechte etc.)
    - die EU und alle Staaten aus dem generellen Europa stellen als reaktion ihre unterstützung ein
    -kompletter renovierungsstop da kein Geld mehr da ist

    Und jetzt sind wir endlich bei unserem Seminar
    Montag Morgens fuhren wir im Bus nach Bagamoyo wo wir in unserem Hotel,dem Firevly(sehr empfehlenswert) erstmal den Hotelpool in anspruch nahmen(ich habe 50% meiner Zeit in diesem Pool verbracht).
    Zusammen mit Marcus und Upendo ging es dann Abends zum Essen.
    Am nächsten Morgen stieß Wittness zu uns die demnächst für ein Jahr als Süd-Nord Freiwillige bei Marcus in der Einrichtung arbeiten wird.
    Als Aktion des Tages fuhren wir auf einem kleinem Fischerboot zu einer Sandbank so gefühlt 2 Stundne vor der Küste.
    Auf dieser Fahrt beschlossen ich und mein Magen das Bootfahren bei Wellengang wirklich keine gute Idee sei.
    Die Sandbank war wirklich Wunderschön,später traff noch Ina ein die nachkommen musste womit wir komplett waren.
    {Anmerkung des Autors:komplett meint hier nur 7 Freiwillige da Madleen krankheitbedingt,für die Dauer der Behandlung zurück nach Deutschland musste.

    Im Laufe der nächsten Tage erkundeten wir die stadt und besuchten einen Malkurs für die Malerrei der Einheimischen.

    Freitags brachen wir dann früh wieder auf zurück mach Uuwo.

    Als Fazit:
    Bagamoyo ist eine schöne Stadt die,aufgrund der vielen der dort lebenden Völker sehr divers ist(die freigelassenden Sklaven siedelten dort häufig)

    Ich möchte hier noch kurz 2 Geschichten/eher Fakten erzählen die helfen können zu verstehen warum es hier so ist wie es ist:
    1:Schulen,Schulen sind Chronisch unterfinanziert.
    Meine Mitfrewiwilligen des IB erfuhren von ihrem Schulleiter das Tansania knapp 18 Millionen Grundschüler hat für die 10 Millionen Dollar Schulgeld zur Verfügung stehen.
    Realistisch gesehen sollten pro schüler pro Tag 5$ bereitstehen,faktisch sind es 0,30$.
    Da Bildung eigentlich Gratis sein soll sind die Schulgebühren für ein Kind pro Halbjahr bei 10-30$.
    Da dies bei weitem nicht reicht wird an vielen Schulen noch verlangt das die Schüler eine gewisse Menge Bohnen für die Küche stellen.
    Da der Ausbildungsgrad der Lehrer häufig ähnlich schlecht ist,kommt am Ende kein Bildungsniveau dabei herraus was ausreichen kann.
    Mal abgesehen von den fehlenden Zukunftsperspektiven auf dem tanzanischen Arbeitsmarkt.

    Wer eine Bessere Bildung für seine Kinder will muss in eine Privatschule investieren und die Kostet wesentlich mehr(die Vunjo verlangt 1,2-1,5 Millionen schilling pro jahr also zwischen 400-600 Euro).
    Von dem aber praktisch nichts bei den Schülern ankommt. Häufig auch wegen der koruppten und Stammesbevorzugenden Kultur.

    Damit sind wir bei Problem Nummer 2:
    Tribalism hier am Beispiel der Vunjo secondary.
    An der Vunjo secondary unterrichten Primär Wachagga also angehörige des am Kilimamdscharo ansässigen Volkes.
    Der Schulleiter und einer seiner 2 Stellvertreter gehören dazu.
    Die andere ist eine Masaai aus Arusha,wenn es irgendwo kritik oder Probleme gibt wird sofort sie dafür verantwortlich gemacht.
    Zudem werden sie und Lehrer aus anderen Völkern in der Lehrergemeinschaft nicht gleichwertig behandelt.
    Auch dies macht die Arbeit für Lehrer die vielleicht eine Idee von ihrem Job haben und etwqs ausrichten können praktisch unmöglich.

    Noch größer ist ihr Problem dazu da sie eine Masaai aus Arusha ist,aufgrund verschiedener Politischer probleme sind die 4 Völker aus der Region Arusha davon ausgeschlossen politische Ämter oder jobs beim Militär auszuführen.
    Es sollte also kein Wunder sein das Arusha als eins der Zentren der Opposition gilt,genau wie die Kilimandscharo Region.

    Diese Geschichte wurde mir von einem Schüler erzählt den ich mit für einen der schlaußten udn vernünftigsten an der Vunjo halte,der aber trotzdem auch ein Masaai aus Arusha ist weswegen man die Details der Geschichte mit Vorsicht betrachten sollte.(da er eher zu seinem Stamm halten wird)

    Zu den Bildern:
    1:wir mit den Selbstgemalten Bildern aus unseren Kunstkurs die Junge Dame vorne Links ist Nancy die Tochter von Gilly und Pracseda die auch schon ein jahr bei Marcus wahr,gerade in Darresalam studiert und fliessend Deutsch spricht.
    2:Während des Besuches des Deutschen Museums in der Mission machen wir erschöpft im Schatten Pause
    3:unsere Gruppe auf dem Dach der alten Boma(dem Deutsche Verwaltungsgebäude die zwei Damen sind Witness und Upendo unsere Mentorin
    4:die Sandbank
    5:unser Hotelpool
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