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  • Day 4

    Zweiter Tag des Kerry Way

    August 7, 2023 in Ireland ⋅ ☁️ 16 °C

    Am zweiten Tag geht es nun weiter durchs Schwarze Tal. Unsere Hoffnung auf weitere Schafe wurde nicht enttäuscht. Sie meinten sogar gleich vor der nächsten Tür auf uns zu warten. „Aber da führt kein Weg rein, Jungs. Wir können euch nicht raus lassen und auch nicht mitnehmen.“ Aber nicht nur die Schafe durften unser Herz heute erfreuen. Auch ein Reh mit Kitz streifte schon unseren Weg.
    Zu unserer kleinen Frühstückspause (ein Müsliriegel 🫣 und ein paar Erdnüsse) beobachteten wir ein spannendes Schauspiel gegenüber im Tal auf einer kleinen Straße.
    Uns viel auf, dass da ein sehr schneller Wanderer unterwegs war. Und plötzlich gefühlte 10 Minuten nach ihm der nächste und der nächste und wieder der nächste. Die Farben weiß und schwarz waren immer im Wechsel zu erkennen. Nach dem gefühlten zehnten kam uns in den Sinn, dass waren doch unsere Franzosen.
    Später trafen sich unsere Wege und sie gingen den selben Pass, wie wir, um das Schwarze Tal hinter sich zu lassen.
    Hier bot sich die Gelegenheit einen der Jungs nach ihrer Mission zu fragen. Wir hatten es schon fast richtig vermutet. Es sind französische Pfandfinder. Auf jeden Fall passte das auch zu ihren abendlichen Gesängen am Lagerfeuer.

    Ein sehr schöner Weg und auch die Landschaft war es heute wieder. Manchmal erinnerte es uns sogar ein bisschen an The Peaks of Balkan letztes Jahr. Mit dem sumpfigen Wegen hatten wir verhältnismäßig Glück. Es lies sich alles gut durchqueren. Unsere einzigen Erschwernisse sind und bleiben wohl auch unsere schweren Rucksäcke. 🤭

    Aber nicht nur die landschaftlichen Eindrücken prägen immer wieder unsere Erinnerungen an unsere Wanderungen, auch die Begegnungen von manch besonderer Art. Auch heute hatten wir solch eine. Wir sahen einen Wegweiser mit Hinweis auf ein Café mit Kuchen und allem, was das hungrige Herz begehrt. Angekommen sah es für uns sehr unscheinbar aus und der Wegweiser zeigte zwar direkt auf das Haus aber wo soll der Eingang sein und ist es überhaupt offen? Da kam ein älterer Mann um die Ecke. Auf die höfliche Frage, ob hier das Café wäre meinte er zu Thomas.
    „Do you see the signpost? He points to my house. If it were the next house, he would hang over there.“ Das war solch seltsame Antwort, dass er das gar nicht erst begreifen konnte. „So, do you have coffee?“ „Yes, I have coffee but not for you. It is only for overnight guests.“ - okay, wieso dann der Wegweiser und das Schild.
    Thomas kam über die Art des scheinbar stark verbitterten alten Mannes gar nicht klar. Das wäre wohl seine unfreundlichste Begegnung je her gewesen.
    Später sahen wir bei Komoot, dass wir kein Einzelfall waren. Keiner lässt hier ein gutes Wort stehen.

    Unten am letzten See, in dessen Nähe wir im Acoose House B&B unterkamen, schien für uns sogar wieder richtig die Sonne. ♥️
    Unser heutiges Abendmal bestand aus einem Drei-Gänge-Menü, da kann mein Quinoa-Salat aus der Rucksackküche von Little Red Hiking Rucksack schon einpacken.
    Das Anwesen gehört einem sehr netten Ehepaar mit vielerlei Tieren am Hof. Von Pfauen, Hühnern, Babykatzen bis Hund läuft hier alles rum. Apropos Hund — Wessen Zelt wurde von ihm markiert?! 😵‍💫

    Hier trafen wir auch wieder auf ein anderes Paar mit denen wir heute quasi Katz und Maus gespielt haben. Genau wie gestern stellten wir nach einigen Sätzen auf englisch fest, dass wir doch alle deutsch miteinander sprechen können. Auch sie hatten gestern schon lustige Begebungen mit unseren Pfadfindern. Ein bisschen Freude kommt da auf, dass wir hier für einen anderen Abstecher noch eine Nacht länger verweilen.
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