• StrammeWaden

Traumpfad München - Venedig

A 203-day adventure by StrammeWaden Read more
  • Aufbruch Lizumer Hütte

    August 2, 2021 in Austria ⋅ ⛅ 3 °C

    Ein wunderschöner Morgen ohne Regen 😊Es soll bis mittags trocken bleiben. Deshalb starten wir zeitig. Ich gehe heute mit Alex, der auch nach Venedig geht, aber schon überlegt, die Etappen zu verlängern, weil sie ihm zu kurz sind... Außerdem noch mit Janosch und Olli (die letzten zwei von den Tübingern). Auch noch mindestens zwei Einzelwanderer und zwei Freundinnen wollen noch bis Venedig gehen und sind heute dabei. Man sieht, ich bin nicht alleine!
    Wir gehen heute zuerst zum Ende des Lizumer Tals hoch zum Geierjoch auf 2.743 Metern Höhe.
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  • Willkommen, Zillertaler Alpen!

    August 2, 2021 in Austria ⋅ ☁️ 8 °C

    12. Etappe: von der Lizumer Hütte zum Tuxerjoch-Haus (13 km, gesamt 213 km)

    Oben auf dem Geierjoch hat es tatsächlich leicht geschneit!
    Es war trotz Geröll und zum Schluss auch Blockwerk nicht besonders anstrengend, weil der Aufstieg am Anfang der Etappe lag. Ich glaube, dass ich damit besser zurecht komme. Oben auf dem Joch mussten wir rückblickend endgültig Abschied vom Kawendel nehmen. Vor uns liegen jetzt die Zillertaler Alpen. Gerne hätten wir auf dem Joch natürlich das ganze Panorama mit
    Kitzbüheler Alpen, Hohe Tauern, Stubaier- und Ötztaler Alpen gesehen, aber es gab leider zu viel Nebel. Anschließend ging der Weg in ein sehr grünes Hochtal namens "Tote Böden", hoch auf ein zweites Joch und dann weit runter ins Weitental, wo wir Veschper gemacht haben (wie die Schwaben sagen). Zum Schluss nochmal 300 m hoch hierher zum Tuxerjoch-Haus. Eine sehr schöne Etappe!
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  • Über die Friesenbergscharte

    August 3, 2021 in Austria ⋅ ☁️ 9 °C

    13. Etappe: vom Tuxerjoch-Haus zur Olpererhütte (13 km, gesamt 225 km)

    Die Überschreitung des Alpen-Hauptkamms an der Friesenbergscharte ist ein absoluter Höhepunkt des Traumpfades! Aber alle Führer raten bei Nässe und schlechter Sicht eindringlich davon ab und dann muss man auf unattraktive Alternativrouten ausweichen. Deshalb war die Wetterprognose schon ab dem Nachmittag das Hauptthema unter den Wanderern. Gottseidank war es dann morgens tatsächlich trocken und so starteten wir zu fünft mit dem Vorsatz, zusammen über die Scharte zu gehen. Normalerweise geht man eher alleine oder zu zweit, aber in diesem Fall hatten wir schon großen Respekt vor der Herausforderung. Zunächst ging es nochmal 150 m bergab Richtung Mittelstation des Tuxer Gletschers, dann quer über den unteren Ausläufer und dann 700 m steil bergauf. Die Szenerie war schon beängstigend: der Gletscher hat sich weit zurückgezogen, aber der ganze Kessel ist mit Liftanlagen und Pisten verbaut.
    Wir sind trocken und teilweise sogar im Sonnenschein bis zur Scharte gekommen. Oben auf 2.912 m Höhe hatten wir noch einen schönen Panoramablick nach Norden, aber hinter der Scharte nach Süden hingen die Wolken schon tief (20 Minuten später lag die Scharte übrigens ganz im Nebel). Der erste Schritt durch die Scharte (ein Felsdurchgang von 1 m Breite) war heftig: es ging über 100 Meter senkrecht runter und der Weg bestand aus einem Felsvorsprung von teilweise nur 20 cm Breite. Der Weg war natürlich durch Stahlseile gesichert, aber man hat schon das Gefühl, dass das Körpergewicht an der Armen hängt (inklusive Rucksack, der nach hinten zieht). Alles in allem eine intensive Erfahrung für ca. 15 Minuten, bis wir wieder "normale" Bergpfade an einem steilen Hang hatten. Der Rest des Weges von 1,5 Std. bis zur Olpererhütte war dann vergleichsweise unspektakulär.
    Aber die Etappe war bisher mit Abstand die spektakulärste und intensivste.
    Leider gibt es von de Scharte selbst keine Bilder, aber ich hatte keine Hand frei.... 🤣🤣
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  • Olpererhütte

    August 4, 2021 in Austria ⋅ 🌧 4 °C

    Das ist eine sehr schöne, moderne Hütte, die spektakulär über dem Stausee "Schlegeisspeicher" gelegen ist. Zwar gibt es viele Tagestouristen, die den Gastraum tagsüber bevölkern, aber abends herrscht schon eine gastliche Gemütlichkeit bei gutem Essen. Viele Übernachtungsgäste wandern auch nur ein paar Tage auf dem Traumpfad und wir waren gestern Abend mindestens neun Wanderer, die bis Venedig gehen wollen. Es ist sehr unterhaltsam, weil manche für ein oder zwei Etappen eine andere Route wählen und man sie doch später wieder trifft. Heute geht es über die Grenze nach Italien. Vorher ist noch ein Fotoshooting auf der berühmten Hängebrücke geplant. Leider mal wieder ohne Sonne, aber die Stimmung bleibt super. Leider hat Alex, mit dem ich zwei Tage gegangen bin, die Tour heute abgebrochen. Er möchte ein YouTube Video drehen und das Wetter ist ihm dafür zu schlecht. Er wird die Tour in ein paar Tagen oder Wochen fortsetzen. Schade 😒Read more

  • Benvenuto in Italia

    August 4, 2021 in Italy ⋅ 🌧 8 °C

    Und wieder ist ein kleiner Meilenstein gesetzt. Ich mache in der Pfitscherjochhütte kurz hinter der Grenze Pause, bevor es gleich noch runter in den kleinen Ort Stein geht. Die Etappe ist im Führer betitelt mit "von Stein zu Stein nach Stein" und das hat einen Grund: die bisherigen ca. 9 km bestanden zu über 50 % aus Blockwerk, über das man sich einen Weg suchen muss. Da es immer mal wieder nieselt, eine rutschige Sache, die die volle Konzentration fordert.
    Aber es bleibt zwischendurch Zeit, die mystische Stimmung im Nebel aufzunehmen.
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  • Stein im Pfitscher Tal

    August 4, 2021 in Italy ⋅ 🌧 10 °C

    14. Etappe: von der Olpererhütte nach Stein (13 km, gesamt 238 km)

    Die relativ kurze und einfache Etappe war leider verregnet, hatte durch das ständige Durchziehen des Nebels (oder waren das Wolken?) durchaus Ihren mystischen Reiz. Das richtige Wetter, um seinen Gedanken nachzuhängen oder unter der Kapuze Musik zu hören. Ich bin erst später als die anderem gestartet, weil ich noch am Blog gearbeitet habe. Das alleine Gehen hat mich dann aber kein bisschen gestört. Aber wir hoffen alle, dass wir bald "richtig" italienisches Wetter bekommen 🌞.
    Der Gasthof hier in Stein ist uralt und nie renoviert worden. Die Zimmer sind kalt und ungeheizt. Das Bad auf dem Flur...naja
    Aber nachher wird in der Stube der Ofen angemacht und ich kann mir vorstellen, dass es trotzdem noch sehr lustig wird.
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  • Pfunders

    August 5, 2021 in Italy ⋅ ⛅ 12 °C

    15. Etappe: von Stein nach Pfunders (20 km, gesamt 258 km)

    Die heutige Etappe war lang und anstrengend. Vormittags ging es erst moderat, dann immer steiler insgesamt 1.100 m hoch auf die Gliderscharte, anschließend 1.500 m bergab ins Pfunderstal. Leider nieselte es beim Aufstieg alle paar Minuten (seltsamerweise oft in Verbindung mit Sonnenschein). Ich habe also ständig die Regenjacke aus- und wieder angezogen. Das größere Problem aber war das Wasser, das einem auf den Wegen entgegen kam. Man ist praktisch die ganze Zeit in einem Bach gegen die "Strömung" gelaufen. Schuhe und Socken waren schnell patschnass. Höhepunkt war die Überquerung eines reißenden Baches über eine Eisdecke unbekannter Dicke! Aber oben dehte sich das Wetter und irgendwann kam die Sonne endgültig raus. Von der Wirtin auf einer Alm erfuhren wir, dass hier im Tal tatsächlich das italienische Wetter beginnt. Und es soll so schön bleiben: für morgen sind neun Sonnenstunden angesagt. Ich hoffe, dass sich das Thema "Wetter" damit für den Rest des Weges erledigt hat (außer wenn es mal zu heiß ist😄😄😄).
    Übrigens haben wir nach dem Alpenvorland, dem Karwendel jetzt auch die Zentralalpen hinter uns gelassen. Von oben konnten wir schon die Dolomiten sehen....
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  • Bergfest!

    August 6, 2021 in Italy ⋅ ⛅ 18 °C

    Was soll ich sagen? Ich bin mega zufrieden:

    - die Hälfte der Etappen sind geschafft
    - die Sonne knallt vom blauen Himmel
    - wir sind eine sehr nette und lustige Wandertruppe; vollkommen inhomogen in Bezug auf Alter, Geschlecht und Herkunft, aber wir haben alle das gleiche Ziel und Fernwanderer sind sowieso die Besten 😉
    - ich hatte noch keinerlei Wehwehchen oder Durchhänger
    - ich habe heute schon mit der besten Ehefrau von allen telefoniert

    Wenn das kein Grund zum Feiern ist!
    -
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  • Kreuzwiesenalm

    August 6, 2021 in Italy ⋅ ⛅ 10 °C

    16. Etappe: von Pfunders zur Kreuzwiesenalm (16 km, gesamt 274 km)

    Ich gebe zu, ich habe geschummelt.!
    Die ersten 9 km von Pfunders runter ins Pustertal nach Niedervintl bin ich mit dem Bus gefahren (wie es im Führer empfohlen wird...). Der Weg entlang de Straße ist unattraktiv und nicht ungefährlich. Darüber hinaus wollte ich früh in Niedervintl bei der Post sein, wohin ich mein Paket mit Nachschub an Cremes, Zahnpasta, Deo, Shampoo, Rasierapparat usw. geschickt hatte. Leider hat diese Filiale neuerdings freitags geschlossen (stand noch nicht bei Google). Jetzt muss ich morgen da anrufen und das Paket nach Alleghe oder Belluno weiterschicken lassen. Shit happens. ...
    Ansonsten war es eine sehr schöne Etappe und die "Hütte" hier ist super. Es gibt sogar eine Sauna mit Blick in die Berge!
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  • Schlüterhütte

    August 7, 2021 in Italy ⋅ ☁️ 12 °C

    17. Etappe: von der Kreuzwiesenalm zur Schlüterhütte (21 km, gesamt 295 km)

    Ich habe die Dolomiten erreicht!
    Gestartet sind wir auf einer riesigen Alm im Grünen und ab dem Würzjoch sind wir nur noch von diesen mächtigen, kantigen Felsen umgeben. Lieblich ist etwas anderes, es ist aber wahnsinnig beeindruckend. Die Schlüterhütte ist recht alt und zugig (ich bin in einem Lager mit 10 Betten im Keller ohne Heizung untergebracht). Zwischendurch habe ich mit der Post in Niedervintl telefoniert: die schicken mein Paket Dienstag weiter nach Belluno. Hoffentlich kann ich es da am 17. August abholen. Ich möchte ja die Schuhe aus dem Paket für die letzten sechs Tage anziehen und die Bergstiefel zusammen mit warmen Sachen nach Hause schicken.Read more

  • Puezhütte

    August 8, 2021 in Italy ⋅ ☁️ 10 °C

    18. Etappe: von der Schlüter- zur Puezhütte (11 km, gesamt 306 km).

    Boah, was für eine Tour: morgens von der lauten und vollen Schlüterhütte gestartet. Zuerst wird, wie jeden Morgen, erst einmal verkündet, wer bis zu welcher Hütte
    geht und dann ausgetauscht, wann man sich dann zu einem späteren Zeitpunkt wieder trifft. Selbst ich mit meinen vielen Ruhetagen weiß jetzt schon, dass ich morgen und am den folgenden Tagen immer wieder Bekannte wiedersehe, aber auch neue Leute treffe, die auf dem Traumpfad wandern.
    Zurück zum heutigen Tag: zuerst ging es relativ eben hoch über einem Tal unter den mächtigen Dolomitenwänden entlang. Irgendwann war klar, dass wir irgendwo "durch" die Wand mussten und man erkannte den Weg der Roa-Scharte (s. Video). Zum Schluss war es ein steiles Geröllfeld, mit dem ich aber gut zurecht kam. Die folgende Nives-Scharte hätte man umgehen können, aber es waren sich alles sechs einig, den relativ leichten Klettersteig durch die Scharte zu nehmen. Das war schon ein besonderes Erlebnis (mit Bergschuhen und Rucksack), aber am Ende doch recht einfach. Jetzt war auch klar, wir unser Tagesziel schon viel zu früh erreichen würden. Vier von uns sechs hatten auf der Puezhütte keinen Platz mehr bekommen und mussten noch weiter gehen. Lea schlug dann vor, noch einen Abstecher auf den Piz Duleda (2.909 m) zu machen. So ein Gipfel ist immer nochmal ein besonders Erlebnis! Wir waren übrigens trotzdem schon mittags hier am Etappenziel und ich habe tatsächlich zum ersten Mal ein Nachmittags-Schläfchen gehalten...
    Abends haben ich mit Lea, Jana und Johnny wieder "Shithead" gespielt; ein irisches Kartenspiel, Meeegalustig!
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  • Boéhütte

    August 9, 2021 in Italy ⋅ ⛅ 6 °C

    19. Etappe:: Puez- zur Boéhütte (16 km, gesamt 322 km)

    Und wieder eine sehr intensive Etappe. Ich bin heute mal wieder alleine gegangen. Den langen Abstieg zum Grödnerjoch habe ich durch einen Abstecher auf den Gipfel des Sass da Giampac aufgelockert. Danach waren sowohl Abstieg zum Grödnerjoch als auch Aufstieg auf den Sella-Stock von sehr vielen italienischem Touristen dominiert (sehr gerne auch mit Hund und Kindern). Wenn man die Sella als ganzes sieht, kann man sich kaum vorstellen, das man da hoch wandern kann. Aber es gibt diese sehr schmalen Schluchten, durch die das Massiv erschlossen werden. Der Weg führt im Val Setus durch ein schmales Geröllfeld und einen langen, aber einfachen Klettersteig bis zur Pisciadű-Ebene. Von da aus wiederum über Geröllfeld hoch auf das riesige, aber relativ flache Gipfelplateau mit der Boe-Hütte. Dort wurde ich von den anderen mit einem "Boé-Spritz" und Live-Akkorddeonmusik empfangen. Der Knaller!Read more

  • Sonnenaufgang auf 3.152 m Höhe

    August 10, 2021 in Italy ⋅ ☀️ 4 °C

    Ohne Worte...

  • Abschiede - Rifugio Viel dal Pan

    August 10, 2021 in Italy ⋅ ⛅ 11 °C

    20. Etappe: Rifugio Boé -Rifugio Viel dal Pan (9 km, gesamt 331 km)

    Der Wecker klingelte um 4:45 und weil die Rucksäcke schon gepackt waren, ging es um 5 Uhr los. Knapp 300 Höhenmeter, anfangs natürlich noch im Dunkeln, gingen wir zu sechst hoch. Oben in der Gigpfelhütte warteten noch drei Mitstreiter der letzten Tage. Mir ist der Aufstieg ziemlich schwer gefallen, weil ich mir beim gestrigen langen Tag eine wunde Stelle am Fuß gelaufen habe. Aber wir haben es bis eine Viertelstunde von Sonnenaufgang geschafft. Anschließend mussten wir uns von Lea verabschieden, die die Tour heute geplant beendete und von Andreas, der heute eine lange Etappe läuft und uns ab jetzt voraus ist. Nach einem 400 m Abstieg bis zur Gondelstation haben wir uns gegen den weiteren Abstieg durch's Geröllfeld entschieden... unten verabschiedeten sich auch Patrick und Sophia, die weiter Richtung Bozen wandern.
    Durch die Gondelfahrt hatte die Etappe nur noch 9 Kilometer und wir waren schon mittags hier auf der Hütte über dem Fedaia-See. Traumhaft!
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  • Alleghe

    August 11, 2021 in Italy ⋅ ⛅ 19 °C

    21. Etappe: vom Rifugio Viel dal Pan nach Alleghe (25 km, gesamt 356 km)

    Der Abstieg zum Fedaia-Stausee war großartig: im Hintergrund die berühmte Nordwestwand der Civerra, davor der grünblaue See unter der Marmolada und zwischendurch konnten wir sogar nochmal einen Blick auf die Sella erhaschen.
    Die Frage des Tages war, ob wir die anschließenden 20 km (wie der Reiseführer vorschlägt) mit dem Bus fahren oder zu Fuß gehen. Cathrin hat seit Tagen Probleme mit ihrem Knie und wollte (zu Recht) nichts riskieren. Es ging ja auch um zusätzlich 1.200 m Abstieg. Antje, Jana, Johnny und ich haben uns für das Gehen entschieden. Naja, es war nicht soo toll 😒. Zuerst ging es gefühlt fünf Kilometer eine Skipiste runter (die sieht im Sommer gar nicht schön aus). Die restliche Strecke parallel zur Straße durch eine teilweise gespenstische Landschaft, da hier vor zwei Jahren ein Sturm gewütet und halbe Wälder entwurzelt hat. Weil die Sottoguda-Schlucht gesperrt war, mussten wir sogar ein Stück auf der Straße gehen (ohne Fußweg und durch zwei Tunnel). Am Ende hat sich der Weg doch arg gezogen und meine Füße freuen sich jetzt über den Ruhetag in Alleghe.
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  • Ruhetag und noch ein "Abschied"

    August 12, 2021 in Italy ⋅ ⛅ 24 °C

    Ach, was war das für ein langweiliger Tag, ich vermisse meine Wanderfreunde!
    Aber die Ruhe hat dem Körper (besonders den Füßen) soo gut getan. Natürlich konnte ich auch alle Klamotten einmal durchwaschen und die Reservierungen der letzten zehn Etappen checken. Ja, ich habe tatsächlich schon 2/3 der Etappen geschafft!
    Ich wollte eigentlich nicht sehr gut über das Hotel schreiben (etwas in die Jahre gekommen), aber nachdem meine frisch gewaschene und zum Trocknen aufgehängte Hose vom Balkon auf die Straße geweht wurde, haben sie sie gefunden, getrocknet und mir auf's Zimmer gebracht, bevor ich merkte, dass sie weg war☺.
    Ansonsten habe ich eine Kaffeemaschine auf dem Zimmer, die ich nicht bedienen kann, einen kleinen Fernseher nur mit italienischen Sendern und aus dem Wasserhahn im Bad kommt fast kein Wasser. Dafür habe ich einen Balkon mit Seeblick und zum Frühstück gab es außer Toast, Joghurt, Müsli und Früchten auch ein Omelette und Cappuccino. Alles in allem nicht schlecht, oder?
    Morgen geht es dann auf zu den letzten vier Dolomiten-Etappen, bevor ich in Belluno noch einen letzten Ruhetag habe.
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  • Rifugio Tissi

    August 13, 2021 in Italy ⋅ ⛅ 17 °C

    22. Etappe: von Alleghe zum Rifugio Tissi (11 km, gesamt 367 km)

    Was für eine Kulisse! Die Lage der Hütte wird im Reiseführer als "Balkon der Civetta" beschrieben. Die mächtige Wand ist über 3.000 Meter hoch und hat in 2.200 Metern Höhe ein vorgelagertes Platteau nochmal über 1.000 Meter über Alleghe. Und ganz am Rand dieses Platteaus liegt die Hütte. Der Aufstieg ging unerwartet schnell, ich war wieder mal schon mittags am Etappenziel. Allerdings musste ich die ersten 500 Höhenmeter mit der Gondel fahren, weil der Weg nach den Sturmschäden immer noch gesperrt ist. Es blieben aber immer noch über 1.000 m hoch und 300 m bergab über meist sehr geröllige Pfade.
    Aber die Aussichten haben mal wieder für alles entschädigt: zuerst von der exponiert liegenden Coldai-Hütte, dann am Coldai-See und ab da natürlich der Weg unter der senkrechten Riesenwand. Zum Schluss noch der Blick vom Gipfelkreuz hinter der Hütte runter nach Alleghe. Traumhaft...
    Die Hütte selbst ist ganz klein und urig. Sehr spartanisch (keine. Steckdosen und auf unserer Etage ein Klo und zwei Waschbecken für ca. 50 Betten 😲
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  • Rifugio Bruto Carestatio

    August 14, 2021 in Italy ⋅ ⛅ 21 °C

    23. Etappe: vom Rifugio Tissi zum Rifugio Bruto Carestatio (16 km, gesamt 383 km)

    Das war auf jeden Fall eine der schwersten Etappen bisher! Vom Profil her eher durchschnittlich, aber durch die extreme Hitze war s für alle eine Plackerei. Dabei startete die Etappe bei schönem Wetter (...) eher lieblich, es ging leicht bergab durch eine großartige Landschaft um die Civetta herum auf deren Südseite, teilweise sogar durch Schaafweiden.. Gras unter den Füßen hatten wir lange nicht mehr 🙂. Es lief so locker, dass ich die einzige Einkehrmöglichkeit (Rif. Vazzoler) ausließ, was sich in Nachhinein als Fehler erweisen sollte. IKurz danach ging es zu einer Scharte hoch und diese 400 Höhenmeter in praller Sonne zur Forcella del Camp haben mich schon fast den kompletten Wasservorrat gekostet. Oben ergab sich natürlich wieder ein fantastischer Blick in ein neues Tal und in einiger Entfernung war sogar schon das Etappenziel zu erkennen. Aber wie sooft in den Bergen mussten erst noch viele Einschnitte und Vorsprünge umrundet werden, kleinere Auf-und Abstiege, alles auf grobem Geröll und. In praller Sonne. Entsprechend froh war ich, endlich hier auf der freundlichen, modernen Hütte angekommen zu sein. Vierbettzimmer, leckeres Essen. Dusche warm und gratis- ein kleines Paradies.Read more

  • Die Ruhe vor dem Sturm

    August 15, 2021 in Italy ⋅ ⛅ 19 °C

    24. Etappe: vom Rifugio Bruto Carestatio zum Rifugio Sommariva al Pramperet (14 km, gesamt 397 km)

    Die heutige Etappe war etwas zum Ausruhen. Zuerst ging es meistens abwärts durch den Wald zum Passo Duran. Dann tatsächlich zwei km entlang der Straße und ab da mäßig bergauf bis zum Etappenziel. Nichts zu anstrengendes und nichts Aufregendes und mit fünf Stunden Gehzeit auch nicht sehr lang. Hier angekommen entspann sich schnell eine Diskussion über die morgige Etappe, da die Wettervorhersage eventuell Regen ankündigte. Von hier aus gibt es bis zum morgigen Etappenziel Belluno mehrere Varianten. Ich plane den langen und beschwerlichen Weg über den Cime de Zita auf über 2.400 m (+ 900 m) und dann in insgesamt neun Stunden 2.200 m runter nach Belluno. Die anderen hier auf der Hütte werden in vier Stunden direkt abgehen. Andere Mitwanderer übernachten eine Hütte weiter und möchten den legendären 2-tägigen Klettersteig bis Belluno machen. Für die wäre gutes Wetter noch viel wichtiger als für mich. Ich drücke uns allen mal die Daumen und ab morgen sollte das Thema "Wetter" ein fürr alle Mal erledigt sein, denn dann haben wir Alpen und Dolomiten endgültig geschafft!Read more

  • Tschüss Alpen!

    August 16, 2021 in Italy ⋅ 🌧 20 °C

    25. Etappe: vom Rifugio Pramperet nach Belluno (14 km, gesamt411 km)

    Morgens kam zuerst die Nachricht, dass die Gruppe, die den Klettersteig machen wollte, wegen möglicher Gewitter verzichten. Dan las ich im Internet von einer 59-jährigen, die in den deutschen Alpen zu Tode stürzte. Da auch die vom Rifigio aus sichtbare Scharte in den Wolken lag, entschied ich mich kurzfristig, doch nicht alleine den langen Weg über die Cime de Zita zu gehen. Zusammen mit Moni, Theresia, Rudi und Rolf starteten wir den Abstieg nach La Muda, den jemand bei Komoot gefunden hatte. Tatsächlich regnete es zwischendurch auch mal, aber im großen und ganzen wäre der lange Weg möglich gewesen. Weiß man's vorher? Die beste Ehefrau von allen sagt immer, "wenn Du eine Entscheidung getroffen hast, töte die Alternativen ". Aber es war schon hart, als zwischendurch sogar die Sonne durch kam...
    Trotzdem war es eine schöne und anstrengende Tour. Man merkte dem Weg an, dass er selten gegangen wird. Enge Wege, oft zugewachsen und teilweise abenteuerliche Klettereien. Wir waren schließlich alle froh, in La Muss angekommen zu sein. Die Wartezeit bis zum Bus nach Belluno vertrieben wir uns in der einzigen Gaststätte im Ort.
    Abends saßen wir mit Antje und Cathrin und herrlichem Panoramablick auf den/die Piave und das nächste Etappenziel Col Visentin in einer Pizzeria. Und ich hatte ungelogen die leckerste Pizza meines Lebens!
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  • Ruhetag in Belluno

    August 17, 2021 in Italy ⋅ ⛅ 22 °C

    Ich habe gestern ja noch gar nicht non meiner Unterkunft berichtet: der Knaller! Also: ein Bed & Breakfast für 28,- die Nacht., eigentlich unglaublich. Aber als ich ankam musste der Ehemann erst noch seinen Platz im Schlafzimmer räumen, weil das nämlich jetzt mein Zimmer ist, inklusive allem Privatkram und deren Badezimmer (alt).. Außerdem nutzt die Katze das Fenster über meinem Bett als Ein- und Ausgang, schläft und frisst im Lichtschacht...
    ABER die Wirtin Vittoria ist total lieb. Ich habe direkt Kaffee und Eis angeboten bekommen., sie hat schon meine Wäsche gewaschen und das Frühstück war erste Sahne..
    Gestern Abend war mal wieder Zeit zum Abschied, weil viele heute weitergewandert sind und nach der übernächsten Etappe sowieso viele die langen Flachetappen nicht mehr gehen. Theresia, Rudi und Rolf werde ich nicht mehr wiedersehen. Schade!
    Jetzt bleiben noch Antje, Cathrin und Moni für zwei Tage, dann bin ich erst mal wieder alleine unterwegs...
    Übrigens habe ich heute endlich mein Paket abholen können. Jetzt bin ich einigermaßen rasiert, trage leichte Schuhe für die letzten sechs Etappen und konnte die dicken Sachen , Handschuhe und Mütze zusammen mit den Bergschuhen nach Hause schicken. Dadurch bin ich nochmal zwei bis drei Kilo leichter unterwegs.👍
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  • Der letzte Berg!

    August 18, 2021 in Italy ⋅ 🌙 15 °C

    26. Etappe: von Belluno zum Rifugio Col Visentin (17 km, gesamt 428 km)

    Um eines vorwegzunehmen: heute gab es tatsächlich noch einen Berg:. Zwischen Belluno und dem venezianischen Tiefland liegen die südlichen Voralpen. Die überqueren wir in zwei Tagen.. Heute schlafen wir auf dem Nevegal in 1.800 m Höhe. Obwohl wir morgen noch einen Großteil der Etappe in's gemeinsam gehen, gab es heute schon Abschiedsstimmung. Schließlich war es der letzte gemeinsame Aufstieg, die letzte Hütte, der letzte abendliche Blick ins Tal.
    Es war eine sehr aussichtsreiche Tour und obwohl es 1.400 m hoch ging, war es nicht soo anstrengend, weil der Weg meist durch Wald führte und es oft etwas wolkig war. Der Col Visentin ist durch zahlreiche Antennen- und Sendemasten völlig verbaut und das Rifugio sehr einfach ausgestattet, aber wir hatten einen schönen letzten gemeinsamen Abend und im Dunkeln einen unvergesslichen Blick über die beleuchtete Tiefebene bis Venedig.
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  • Der letzte große Abstieg

    August 19, 2021 in Italy ⋅ ⛅ 24 °C

    27. Etappe: vom Rifugio Col Visentin nach Tarzo (23 km, gesamt 451 km)

    Nach einem stimmungsvollen, aber sichtlich melancholischen Sonnenaufgang auf dem Col Visentin starteten wir den 1,800 m-Abstieg bei kühlen Temperaturen. Dabei boten sich auf dem Serpentinen-Weg abwechseln grandiose Ausblicke zurück zu den Dolomiten und nach vorne in die Tiefebene. Nach der Forchella Zoppei ging es sogar immer mal wieder kurz bergauf. Nach der kurzen Mittagspause an Rifugio Alpi (selten unfreundliche Bedienung) ging es immer steiler hinab Richtung Lago Santa Maria und Lago di Lago. Die Serpentinen zogen sich ewig hin und zwischenzeitlich war der richtige Weg gar nicht begehbar, sodass wir sogar einen kleinen Umweg gehen mussten. Schließlich kamen wir in Santa Maria an, wo wir uns schweren Herzens von Cathrin und Antje verabschieden mussten, die am gleichen Abend noch in der Adria baden und Aperol Spritz in Lago di Jesolo trinken wollen. Moni übernachtet in Santa Maria und ich hatte noch 5 km bis hinter Tarzo zu gehen. Hier wohne ich für 30,- die Nacht in einem modernen, freundlichen B & B. Da die Wirtin heute Geburtstag hat, wurde ich von der Party aus mit bewirtet: eine leckere Pizza und ein paar Bier, alles inklusive! Wenn das mal kein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis ist....Read more

  • Heiß und lang!

    August 20, 2021 in Italy ⋅ ☀️ 29 °C

    28. Etappe: von Tarzo nach Susegana (30 km, gesamt 481 km)

    Man hat es schon vorher gewusst, aber manche Quälerei muss man selbst erleben 😓 Ich hab's auch nicht anders gewollt und nehme es als sportliche Herausforderung an.
    Die erste Hälfte der Etappe ging ja noch in Kurven und leicht auf und ab durch Dörfer und Wälder mit der hübschen Mühle als Highligt. Bestimmt lag es auch an der netten Begleitung durch Moni, mit der ich seit der Carestatio-Hütte gegangen bin. Auf jeden Fall hat Moni die langen Etappen durch's Flachland geteilt und war deshalb schon nach 15 km für heute fertig und wir mussten uns verabschieden.
    Ab jetzt bin ich also alleine unterwegs. Der Weg zog sich endlos und es wurde immer heißer 😰. Der Weg wurde auch immer gerader, es ging nur noch auf Straßen und es wurde echt ein wenig langweilig. Natürlich bin ich irgendwann doch angekommen, aber ich war echt fertig! Wenigstens das Hotel ist toll. Es liegt 3 km abseits des Weges, aber ein schöner stilvoller Altbau, von innen recht modern. Hier werde ich sehr gut schlafen ..
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