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  • Day 43

    Wildlife in Tortuguero

    November 13, 2021 in Costa Rica ⋅ ⛅ 28 °C

    Welcome to the Jungle! Im ehemaligen Holzfällerdorf Tortuguero bezogen wir für 4 Tage eine kleine Holz-Cabana 🏠. Tortuguero war für uns der Ausgangspunkt für unterschiedliche Exkursionen zu Fuss und zu Wasser in den gleichnamigen Nationalpark. Bekannt ist Tortuguero vor allem auch als Nistplatz für die grossen Meeresschildkröten 🐢 - dazu aber später mehr.

    Bereits die Anreise nach Tortuguero war spektakulär. Denn nach mehreren Stunden im Minibus erwartete uns eine rasante Bootsfahrt 🛥 durch den Rio La Suerte und die Kanäle von Tortuguero. Die Fahrt führte mitten durch den Regenwald mit grossen Bäumen und Palmen deren Blätter und Äste oftmals weit ins Wasser ragten 🏞.

    Kaum in Tortuguero angekommen, schrieben wir uns für die erste Regenwaldtour ein. Noch am selben Abend ging es auf einen zweistündigen Nightwalk mit einem Biologen. Dem Nightwalk folgten die nächsten Tage noch ein Kanuausflug 🛶, eine Kayaktour durch die kleineren Kanäle sowie zwei ausgiebige Dschungel-Hikes, davon einer auf den mittlerweile erloschenen Vulkan Cerro Tortuguero.

    Bei den vielen Aktivitäten kamen wir voll auf unsere Kosten. Neben unterschiedlich grossen Fröschen in allen möglichen Farben, sahen wir Leguane, kleinere Echsen, Schlangen und viele Vögel 🐸🦎🐍🦜. Auch unsere nächsten Verwandten durften wir aus der Nähe beobachten. Während wir die Brüllaffen schon von weitem hören konnten, kündigten sich die Klammeraffen meistens durch das Rascheln der Baumwipfel an und die Kapuzineräffchen wagten sich manchmal auf der Futtersuche bis auf wenige Meter an uns heran 🐒🥰. Einmal konnte unser Guide mit dem Fernglas sogar ein Faultier erspähen, welches weit oben im Baum versteckt genüsslich Blätter und Mandelblüten kaute 🦥.

    Vor allem die Affen faszinierten uns tagtäglich von neuem. Wir konnten ihnen stundenlang zusehen und hatten manchmal auch das Gefühl, dass nicht wir sie, sondern sie uns beobachteten 🔭. Einmal schwang sich eine Klammeraffen-Mama frischfröhlich den Telefonkabeln entlang durch das Dorf 🏘 und mehrere Male genossen neugierige Kapuzineräffchen direkt vor unserer Nase überreife Dschungelfrüchte 🍌🥭🍈.

    Besonders spannend war es, bei kompletter Dunkelheit den Geräuschen des Dschungels zu lauschen oder mit der Taschenlampe ins Gebüsch zu leuchten und reflektierende Augenpaare zu entdecken 🕷🪳🦋. Aber auch das leise dahingleiten mit dem Kanu oder dem Kayak gefiel uns sehr gut. So konnten wir uns praktisch geräuschlos dem Ufer nähern, um Vögel und Echsen zu beobachten. Mit dem Kayak hatten wir sogar die Möglichkeit noch tiefer in den Regenwald einzudringen und mit unserem Guide enge und verwinkelte Kanäle und Buchten auszukundschaften. Dem strömenden Regen trotzten wir dabei gut geschützt unter einem dichten Blätterdach 🌿.

    Der zunehmende Tourismus hat leider auch seine Schattenseiten. Da viele Menschen wegen den grossen Meeresschildkröten in diese abgelegene Ecke von Costa Rica reisen, gibt es während der "Saison" (dann wenn die Schildkröten die Eier legen und dann, wenn die Jungen schlüpfen) unzählige Touren. Unseriöse Anbieter halten sich dabei nicht immer an die Regeln und schaden mit ihrem Handeln diesen schönen Tieren.

    So trafen wir bei einem Abendspaziergang am Strand einen Typen an, der die Nester manipulierte und so die Schildkrötenbabies frühzeitig zum Schlüpfen brachte. Er erhoffte sich möglicherweise damit ein Trinkgeld der Touristen. Zum Glück wurde der Mann von einer in Tortuguero wohnhaften Biologin auf frischer Tat ertappt und die Touristen aufgeklärt. Das Manipulieren der Nester durch Menschen führt dazu, dass die Jungtiere geschwächt und zu früh ins Wasser gehen und an Erschöpfung sterben können. Für die Aufrechterhaltung der Population ist dies eine weitere Gefahr 😡. Denn obschon die Schildkröten viele Eier legen, erreichen nur die wenigsten das Erwachsenenalter (1 von 1'000!). Die restlichen Tiere sterben viel früher durch Fressfeinde wie Geier, Waschbären oder Fische. Während unserem Aufenthalt in Tortuguero sahen wir wie ganze Gruppen von Geier die Schildkrötennester plünderten. Da braucht es nicht auch noch Menschen, welche dasselbe tun.
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