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  • Day 36

    Uvita und Marino Ballena Nationalpark

    November 6, 2021 in Costa Rica ⋅ 🌧 26 °C

    Feiner goldener Sand, türkisfarbenes Wasser, dichter Dschungel und prächtige Palmen - ungefähr so sehen Traumstrände in unserer persönlichen Fantasie aus und genau das fanden wir in Uvita vor 🌴🥥🏖. Wer am Strand nach einer Bar, einem Restaurant oder einem gezielten Schattenplätzchen Ausschau hält, sucht hier vergebens. Das macht diesen idyllischen Ort mit der intakten Natur definitiv zu einem wunderbaren Paradies, welches allerdings aufgrund dieser Umstände nicht mehr als paar Stunden am Stück intensiv genossen werden kann.

    Die Strände in Uvita liegen inmitten des "Parque Nacional Marino Ballena", dessen Name sich zum einen von den Buckelwalen 🐋 ableitet, die sich hier fortpflanzen und je nach Saison mehr oder weniger oft blicken lassen. Zudem handelt es sich um eine Anspielung auf die markante Sandbank, die jeweils bei Ebbe an der Punta Uva zum Vorschein kommt, sich bis zu einem Felsriff erstreckt und an die Form einer riesigen Schwanzflosse erinnert.

    Wir verbrachten insgesamt vier Nächte in Uvita. Während der Busfahrt von San José an die Pazifikküste konnten wir bei einer Brücke aus dem Busfenster einige Krokodile bestaunen 🐊. Zudem führte die Fahrt an etlichen Bananenplantagen und interessanten Landschaften vorbei. Der anschliessend ungefähr vier Kilometer lange Weg von der Bushaltestelle zu unserer Unterkunft war sehr schweisstreibend und ermüdend, obwohl es kaum eine Steigung zu bewältigen gab. Denn unser Hauptgepäck wog mittlerweile je um die 20 kg und das "Handgepäck" je rund 10 kg 🎒👜. Hinzu kamen die Lebensmitteleinkäufe sowie das Trinkwasser, welches wir extra anschleppen mussten.

    Vielleicht fragt ihr euch nun, weshalb wir unterwegs auch noch Lebensmittel einkaufen mussten. Dieselbe Frage stellte sich auch Martina, als Dani kurzerhand im Minimarkt verschwand. Bei der Ankunft in der Unterkunft war sie dann umso erleichterter, dass Dani schon voraus gedacht und sich mit dem Entscheid, unterwegs einzukaufen, durchgesetzt hatte 😉👌. Kaum angekommen, schüttete es nämlich wie aus Kübeln, wurde es dunkel und zeichnete es sich ab, dass es in der näheren Umgebung der Ecocabanas kaum Essensmöglichkeiten gab. So schätzten wir unsere eher primitiv ausgestattete Outdoorküche mit halbgeschmolzenen Plastiktellern umso mehr und konnten uns vor unserem bescheidenen "Containerhäuschen" ein leckeres, vegetarisches Abendessen zubereiten - mmhhh...! 😋

    Dass unsere Unterkunft direkt an Dschungel grenzt und nur wenige Meter vom Nationalpark entfernt liegt, war nicht nur an den Geräuschen der Brüllaffen 🐒 und Grillen 🦗 erkennbar, sondern auch am immer wiederkehrenden Besuch ganz spezieller, neugierigen Kreaturen. Als Martina vor der Containerhütte genüsslich auf der Bank lag, ein Brussier-ähnliches Gebäck verspiess 🍪 und dabei einige Krümmel hinterliess, beobachtete Dani plötzlich, wie sich unter der Bank eine kleine Pfote hervorstreckte. Es war das erste Mal, dass wir Waschbären von so nah bestaunen durften 🦝🤩. Dass sie hier regelmässig zu Besuch sind, wussten wir bereits von den Hostel-Besitzern und auf dem Kochfeld und den Fussplatten im Aussenbereich fanden wir diverse Pfotenabdrücke 🐾. Somit war auch klar, weshalb der Abfallkübel "waschbärensicher" in einer abgeschlossenen Gitterbox verstaut werden musste.

    Während der Benützung der Outdoor-Dusche gab es für Martina weiteren Besuch🚿👻. Da es bereits dunkel war und nur Bewegungen sowie undefinierbare Geräusche wahrgenommen werden konnten, stellte sich erst beim Einschalten der Taschenlampe heraus, dass es sich wohl um einen harmlosen, jedoch fast faustgrossen Frosch handelte 🔦🐸. Nachdem uns noch mehr Waschbären besucht und einer davon Dani zünftig angeknurrt hatte, wechselten wir spätabends von der frischen Tropenluft in die muffig duftende, drückend heisse Containerhütte. Von dort aus konnten wir gut versteckt hinter dem Insektengitter die Waschbären weiter beobachten.

    Am nächsten Tag erkundeten wir den Nationalpark mit der berühmten Sandbank, in der Form einer Walschwanzflosse. Auf dem Weg dorthin begegneten wir knallroten Papageien🦜, die hoch oben in den Baumkronen krächzten sowie bewundernswerten Blattschneiderameisen, welche nagelgrosse Blattstücke transportieren und innerhalb einer dutzende Meter langen Ameisenstrasse koordiniert zusammen arbeiteten 🌿🐜💪.

    Die kilometerlangen, menschenleeren, sauberen Sandstrände waren wie aus dem Bilderbuch und luden vor allem zum Entlangschlendern ein. Zeit zum Chillen oder Schwimmen blieb leider nicht 🏊‍♂️🏖. Schliesslich wollten wir rechtzeitig und noch bei Ebbe bei der Sandbank ankommen. Zudem mussten wir uns gut vor der brennend heissen Sonne schützen. Einen Sonnenbrand wie in Belize wollten wir unbedingt verhindern.

    Nach einem knapp dreistündigen Marsch genossen wir die besondere Aussicht von der Schwanzflosse aus: Geradeaus war das schroffe, glitschige Steinkliff zu erkennen, welches mit Flip-Flops allerdings nur mühsam begehbar war. Rechts und links davon tat sich ein Strand auf, an welchem das Meer auch etwas ruhiger zu sein schien und vereinzelt Leute am Baden waren. Trotz hungrigen Mägen, die uns zum Verlassen des wundervollen Naturparadieses zwangen, gönnten wir uns eine kurze, wohltuende Abkühlung im Pazifik 😎. In einem der Restaurants vor dem Nationalpark trafen wir zum zweiten Mal zufälligerweise auf Rosalie, eine ehemalige Studienkollegin von Martina aus einem CAS an der HSLU. Rosalie war zur selben Zeit wie wir mit einer Kollegin für drei Wochen in Costa Rica unterwegs - was für ein Zufall!!

    Obschon die Umgebung von Uvita noch mehr zu bieten gehabt hätte, verzichteten wir die folgenden Tage bewusst auf weitere Aktivitäten. Wir benötigten die Zeit, um die drei Wochen Costa Rica zu planen, die wir mit Daniela (Martina's Schwester) verbringen werden. Zudem stellten wir fest, dass es pandemiebedingt Änderungen gab, was die Reisemöglichkeiten von Panama nach Kolumbien betrifft. So mussten wir uns schleunigst um ein Segelboot für die Weiterreise nach Südamerika bemühen ⛵🌎.
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