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  • Day 50

    Haast Pass Road

    December 31, 2023 in New Zealand ⋅ ⛅ 8 °C

    Die kleine Ortschaft Haast war meine südlichste Destination an der Westküste. Das Dorf ist erst seit den 1960er Jahren mit einer Strasse erschlossen und seither eine wichtige Durchgangsstation für Reisende nach Otago. Für mich war es in Haast an der Zeit, Abschied zu nehmen von der Tasmansee, den urtümlichen Regenwäldern und dem unbeständigen Wetter.

    Von Haast aus fuhr ich in zwei Etappen über den Haastpass. Der südlichste der drei Übergänge über die Südalpen ist nur gerade 564 Meter hoch, wartet aber dennoch mit ein paar steilen Passagen auf. Die Passstrasse führte lange Zeit direkt dem Haast-River entlang, welcher auch das Landschaftsbild prägt.

    Da beide Etappen mit eher kurz waren, nutzte ich die "Freizeit" für ein paar Wanderungen zwischendurch. Ich wollte unbedingt nochmals durch das dichte Unterholz der moosbewachsenen Farnwälder streifen und zudem die ausgeschilderten Wasserfälle besuchen.

    In Pleasant Flat schlug ich mein Zelt auf der DOC-Campsite auf. DOC-Campsites sind einfache staatliche Campingplätze, welche oft nur über eine Toilette verfügen. Den fehlenden Komfort kompensieren sie meistens mit einer einmaligen Lage inmitten der Natur. So auch Pleasant Flat. Direkt am Ufer des Haast-River gelegen, lädt ein schöner Strand zum Baden im eiskalten Fluss ein. Aufgrund des sonnigen Wetters kam mir diese Abkühlung gerade gelegen und den Rest des Nachmittags verbrachte ich mit einem Buch am Flussufer.

    Am späteren Abend zog ein Gewitter auf und bis zum Morgengrauen regnete es in Strömen. In einer regenfreien Minute packte ich meine sieben Sachen und fuhr mit zwei Getreideriegeln im Magen in Richtung Passhöhe. Glücklicherweise liess der Regen rasch nach und schon bald schien wieder die Sonne. Am Zielort konnte ich sogar alle nassen Kleider, mein Zelt und den Schlafsack an der Sonne trocknen lassen.

    In Makarora hatte ich zum Silvesterabend ein Bett in einer Herberge gebucht. Einen Campingplatz gab es nicht und das einzige Hotel war bereits ausgebucht. Sowieso war Makarora ein erzwungener Stopp. Gerne wäre ich noch bis nach Wanaka gefahren. Aber auch dort war alles bis zum letzten Platz resp. Bett ausgebucht. So blieb mir nichts anderes übrig, als im Mehrbettzimmer zu nächtigen.

    Das Restaurant schloss schon um acht Uhr abends und wenig später waren alle Gäste in ihren Zimmern und Bungalows verschwunden. Offenbar war ich der einzige Alleinreisende an diesem Abend und ich hatte das ganze Zimmer für mich alleine. So verschlief ich den Jahreswechsel und bestaunte dafür vor dem Zubettgehen den Sternenhimmel ohne jegliche Lichtverschmutzung.
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