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  • Day 19

    Wo der Pfeffer wächst

    February 6 in Cambodia ⋅ ⛅ 32 °C

    Die fruchtbare Küstenregion rund um Kep und Kampot ist bekannt für die Pfefferproduktion. Feinschmeckerinnen und Sterneköche rund um den Globus schwören auf den edlen Kampot-Pfeffer, den es in unterschiedlichen Varianten zu kaufen gibt. Der Besuch einer Pfeffer-Farm war somit naheliegend und ich war gespannt darauf, beim Testing meine Geschmacksknospen herauszufordern.

    Für den Ausflug heuerte ich einen der vielen Tuk-Tuk-Fahrer an. Seit der Corona-Pandemie hat sich der Tourismus in Kep nicht mehr erholt. Viele Einheimische haben deshalb einen substanziellen Teil ihres Einkommens verloren und buhlen nun um die Aufmerksamkeit der wenigen Touristen.

    Im Gegensatz dazu laufen überall Investitionen in Millionenhöhe ins Leere. Dutzende von hässlichen Bauruinen säumen die Küste, ganze Hügel werden abgetragen und Mangrovenwälder unwiderbringlich zerstört. Laut Insidern stehen hinter diesen Immobilienprojekten vor allem chinesische Investoren, welche damit im grossen Stil Geld waschen. Gesetze und Regeln sind praktisch inexistent. Solange die Behörden und lokalen Politiker fürstlich beteiligt werden, wird dieser Raubbau an der Natur weiter gehen. Dafür steht nun in manchen Hofeinfahrten ein neuer Lexus. Die Dichte an Luxuskarrossen in Phnom Penh soll sogar jene in mitteleuropäischen Grossstädten übertreffen.

    Die Fahrt zur Farm führte zuerst entlang der Hauptstrasse. Auf einem Einachser lieferte ein Schreiner seine Ware aus und junge Novizen sammelten bei ihrem allmorgendlichen Bittgang Lebensmittel für ihr Kloster ein. An einer belebten Ecke bog der Fahrer auf eine Staubpiste ab. Über Stock und Stein ging es nun durch kleine Siedlungen. Marktfrauen boten ihre Ware an kleinen Ständen an und auf den Kohlegrills brutzelten bereits Fische, Hühnerschenkel und Fleischspiesse. Ich genoss es, das dörfliche Leben zu beobachten.

    Bei der Pfefferfarm erwartete mich die übliche Touri-Führung. Wir besuchten ein Pfefferfeld, die Trocknungsanlage und erhielten Informationen zum Produktionsprozess. Obschon in französischem Besitz, ist "La Plantation" fest in der Dorfgemeinschaft verankert. Rund 40 Prozent des Erlöses geht an Bildungs- und Infrastrukturprojekte. Das ist lobenswert und zeigt, dass ausländische Investitionen auch nachhaltig sein können. Anschliessend gab es ein Tasting, bei welchem wir die Aromen der unterschiedlichen Pfeffersorten herausschmecken konnten. Tatsächlich gab es hier grosse Unterschiede und beim Gang durch den Shop langte ich kräftig zu😎.
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