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  • Dag 22

    Tết Festival mit Familie und Freunden

    9 februari, Cambodja ⋅ ☀️ 31 °C

    Vieles beim Reisen passiert zufällig. Heute morgen habe ich im "Les Manguiers" spontan um eine Nacht verlängert, um mich nochmals mit einem guten Buch und Sound auf den Ohren in die Hängematte zu flätzen. Genau so spontan wurde ich von den Angestellten dazu eingeladen, mit ihnen das chinesische neue Jahr zu begehen. Wie toll ist das denn?

    So kam ich unverhofft doch noch in den Genuss des Tết-Festes im kleinen intimen Rahmen mit der Hotelfamilie und weiteren Freunden. Obwohl das Fest des neuen Jahres nach dem Mondkalender vor allem in Vietnam, China und Südkorea zelebriert wird, gibt es auch in Kambodscha überall kleine Feierlichkeiten. Vor allem die chinesischen Hotels wurden schon vor Tagen mit Girlanden, roten Laternen und Fahnen geschmückt.

    Auch im "Les Manguiers" herrschte schon am frühen Morgen viel Betrieb in der Hotelküche. Die Köchinnen bereiteten die Speisen für das gemeinsame Buffet vor und das Personal an der Rezeption stellte die Utensilien für die Zeremonie zusammen. Am späten Vormittag trafen sich alle auf der grossen Terrasse beim Haupthaus. Neben den Angestellten sowie mir und Marc, einem weiteren Gast, waren auch ein paar Familienangehörige und Freunde anwesend.

    Wir setzten uns im Kreis auf den Boden. In der Mitte waren auf einer Bambusmatte fein säuberlich die Speisen und Getränke aufgereiht: Suppe, Nudeln, Gebratenes Hühnchen, Klebreis, Früchte, Bier und Süssgetränke. Dazu auf einem Silbertablett zwei Kerzen, ein Gefäss mit Sand und eine Grosspackung Räucherstäbchen. Eine ältere Dame verteilte allen Anwesenden ein Räucherstäbchen, welches zwischen die gefalteten Hände geklemmt wurde.

    Nun kniete sich eine Person nach der anderen vor das Silbertablett, entzündete das Räucherstäbchen und sprach ein kurzes Gebet mit Wünschen für das neue Jahr. Anschliessend wurde das Räucherstäbchen in das Gefäss mit dem Sand gesteckt.

    Nachdem alle ihr Räucherstäbchen angezündet hatten, erläuterte eine der Angestellten auf Khmer die einzelnen Schritte der Zeremonie. Marc und ich erhielten eine bruchstückhafte Übersetzung. Aus einer Plastiktüte durften wir kleine rote Umschläge mit chinesischen Schriftzeichen ziehen. Alle waren völlig aus dem Häuschen und neugierig darauf, was sich in den Umschlägen wohl befinden mag. Zuerst gab es jedoch das obligate Gruppenfoto.

    Danach begannen die ersten ihre Couverts zu öffnen. In jedem Couvert steckten kleine Geldbeträge. Ein älterer Mann lachte laut auf und winkte glücklich mit seinem Fund zwischen den Fingern. Er hatte vier 500-Rielscheine in seinem Umschlag. Knapp zwei Franken.

    Nun da die Zukunftswünsche gesprochen und die Geschenke in Form der roten Couverts verteilt waren, galt es die Ahnen zu ehren. So zumindest hatte ich es verstanden. Zum "Gabentisch" wurde ein grosser Tontopf gestellt und im Kreis herum Geschenkpapier, Spielgeld und golden glitzernder Karton gereicht. Das Geschenkpapier wurde gerollt und zu kleinen Päckli gefaltet. Ebenso der goldene Karton. Einige Männer bastelten aus den Geldscheinen Flugzeuge und Origami.

    Als nächstes entfachte eine der leitenden Mitarbeiterinnen im Topf ein Feuer. Nach und nach knieten sich wieder alle vor den Topf und verbrannten darin die falschen Geldscheine, das Gold und die Geschenke für ihre Ahnen. Es wurde viel gelacht und offenbar auch die eine oder andere lustige Anekdote erzählt.

    Nachdem alle Gaben für die Toten verbrannt waren, wurden die Speisen zum grossen Deck am Fluss gebracht. Hier durften sich alle am Buffet bedienen und auf das neue Jahr anstossen. Was für ein Glück, Teil dieses schönen und mir doch so fremden Festes gewesen sein zu dürfen🥰.
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