Und noch ein paar...

Beim Googlen nach Attraktionen in St Louis ist Ann-Sophie auf den Zoo gestoßen und nun nicht mehr davon abzubringen. Da er kostenlos und dazu noch einer der führenden in der Tierhaltung und Forschung ist, habe ich auch keine Argumente dagegen. Also auf in den Zoo.
Wir fahren zum Südeingang, wo der Parkplatz 15 $ kostet. Aber Google sei dank können wir gleich über die Brücke am Turtle Ground umsonst stehen. Ein kurzer Spaziergang und wir sind da.
Es ist kaum zu glauben, dass er tatsächlich umsonst ist. Er ist riesig, in etwa mit Hagenbeck in HH zu vergleichen. Schlangen-, Affen- und Vogelhaus, Raubkatzen, Elefanten und sogar Hippos. Viele Tiere, die wir noch nicht kannten. Er ist wirklich einen Besuch wert. Obwohl wir noch nicht einmal alles gesehen haben, verlassen wir ihn erst mittags.
Neuer Anlaufpunkt ist dann natürlich der Gateway Arch mitten in der Stadt am Ufer des Mississippi. Es ist aber kein Parkplatz zu finden und wir sind im Moment zu müde, um weit zu laufen. Da wir auch nicht vorhatten, im Bogen selbst nach oben zu fahren und es dazu zwar sonnig aber auch recht windig ist, überqueren wir den Fluss und finden dort einen richtigen Aussichtsturm auf die Stadt. Genial👍
Und dann mein wichtigster Punkt für heute: die Chain of Rocks Bridge. Sie ist schon seit 1970 stillgelegt und nur noch von Fußgängern und Radfahrern zu benutzen. Das Besondere ist der Knick, den die Brücke in der Flussmitte aufweist. Bis dorthin ist es ein ganz schönes Stück zu laufen, aber sehr malerisch durch überflutete Wälder. Tja, damit heißt es Abschiednehmen von der Route 66 😥. Ab jetzt geht es schnurstracks nach Norden.
Aber vorher kommt noch der große Moment - Kreditkarte ausprobieren und Tanken. Der versprochene Rückruf von der Bank um 8h kam nicht, also haben wir nochmal angerufen und uns wurde versprochen, dass sie 1 Stunde später wieder gehen sollte. Was gibt es besseres zu testen als einen Milkshake bei MC? Und ... es funktioniert 🥳.
Gleich gegenüber ist eine Tankstelle. Sooo kompliziert ist es gar nicht. An der Tanksäule selbst mit Kreditkarte probieren wir lieber nicht, weil dort in der Regel eine amerikanische PLZ als Zip Code verlangt wird. Und jetzt nur keine Experimente mehr. Also den anderen Weg - Abschätzen wie viel man braucht und vorab an der Kasse bezahlen. Dann wird die Säule für den Betrag freigeschaltet. Wir haben das Manuel nach dem Tankinhalt durchgewälzt: 18,5 Gallonen (70l), Tank fast leer nach ziemlich genau 400 Meilen, so um die 15 Gallonen müssten reinpassen, 35 $ ausprobiert, Tank wieder voll.
Wir bewaffnen uns noch mit jeder Menge Chips und auf geht's.
Die Gegend ist leicht hügelig, ab und zu mal kleine Wäldchen. Aber überraschenderweise keine Landschaft ohne vereinzelte Häuser. Der Postbote muss direkt auf der Interstate an den Briefkästen halten 🙈. Der Verkehr wird immer weniger, keine Riesentrucks mehr, die einen rechts und links überholen 🥵. Jetzt mit viel Countrymusik immer nur noch dem Sonnenuntergang entgegen (oder richtiger entlang da links von uns).
Um kurz nach 20h kommen wir in Iowa City an und werden von Ann-Sophies Professor begrüßt, bei dem sie wohnt. Eine kleine, zwar alte aber durchaus kuschelige Wohnung im 1. Stock mit eigenem Eingang. Ich bin gespannt auf morgen!Baca selengkapnya
Beim Aufstehen regnet es. Aber mittags soll es besser werden. Egal, wir wollen sowieso erstmal zum Früstück fahren.
Ann-Sophie kennt ein nettes Diner, wohin der Professor sie schon einmal eingeladen hat. Das Frühstück ist wirklich sehr gut und so reichhaltig, dass wir die Reste einpacken und Ann-Sophie einen Tag mehr zu essen hat. Außerdem ist heute Wednesday Pie Day. Zu jeder Bestellung gibt es ein Stück leckere Pie zum Mitnehmen. Ich suche mir Apple Crumble und Ann-Sophie sich Pfirsich aus. Mmmmh 😋.
Als wir wieder aufbrechen scheint plangemäß die Sonne. Aber erst noch Vorräte einkaufen. Der nächste Walmart hat jede Menge Fertiggerichte und ich gebe Ann-Sophie ein paar Tipps, was sie wie ohne großen Aufwand auch selbst kochen kann. Der Wagen ist anschließend recht voll und sie kann sich den Wochenendeinkauf sparen - der Rofessor fährt jedes Wochenende mit ihr zu einem kleinen Supermarkt und dann macht jeder für sich seine Einkäufe.
Nachdem das Gefrierfach voll ist bringe ich Ann-Sophie zu einem Abteilungsmeeting. Sie muss von ihrer Wohnung aus nur einmal per Fußgängerbrücke über den Highway und ist schon da. Nicht mal 5 Minuten. Traumhaft! Aber das Meeting fällt sogar aus und wir gehen im herrlichsten Sonnenschein in die kleine Innenstadt. Sehr hübsch aber überschaubar und voller Studenten. Viel gibt es nicht zu sehen, deswegen fahren wir anschließend noch ein bisschen kreuz und quer durch die Vororte. Ich kann verstehen, was Ann-Sophie so an dem friedlichen Kleinstadtleben gefällt. Überall kleine Holzhäuschen mit mehr oder weniger gepflegten Rasengrundstücken, viele schon für Halloween geschmückt.
Gestern hatte uns der Professor schon für abends zum Essen gehen eingeladen. Um 18h30 fahren wir in seinem 23 Jahre alten Ford los, ganz gemächlich zu einem Diner, in dem er so oft ist, dass er dort schon eine 20% Rabattkarte hat. Er erzählt uns seinen Lebensweg und ich verstehe sogar fast alles. Und allmählich schaffe ich es auch, wenn auch mit vielen Fehlern, eine richtige Unterhaltung zu führen. Wenn mir mal wieder nur das französische Wort einfällt, hilft mir Ann-Sophie aus.
Ich muss sowieso sagen - Amerika tut ihr richtig gut. Hat sie früher bei allem mich vorgeschickt, ist sie jetzt richtig selbstbewusst und selbstständig geworden. Ohne zu zögern fragt sie, wo es etwas zu klären gibt, und kennt sich inzwischen schon richtig gut mit dem American Way of Life aus. Ich bin wirklich stolz auf sie😇 Tja, aus Kindern werden Leute 😥
Und dann ist es auch schon wieder soweit. Wir tauschen Sommer- gegen Wintersachen aus und ich checke online ein. Dann ab ins Bett.Baca selengkapnya
Und das war's auch schon. Es ist tatsächlich schon wieder Zeit Abschied zu nehmen. Ein bisschen Bammel habe ich ja schon davor, mich mit dem Mietwagen und dem Flughafen zurechtzufinden. Aber dann ist doch alles ganz einfach. Die Fahrt über Land ist ruhig und entspannt. Keine Hektik wie in Deutschland. Gut: man darf auf jeder Spur überholen. Und das tun dann eben auch die Trucks. Ich hatte Bilder im Rückspiegel, wo sich auf allen 3 Spuren hinter mir Trucks genähert haben. Die Fotos sind leider nichts geworden. Aber alle fahren annähernd die gleiche Geschwindigkeit. Ich kann mir gut vorstellen, mit einem Wohnmobil für einen längeren Zeitraum über die Highways zu reisen... irgendwann einmal 😍
Umso mehr ich mich Chicago nähere, umso voller wird es. Aber mit ein bisschen Großstadterfahrung ist das alles kein Problem. Volltanken funktioniert tatsächlich so: an der Kasse einen höheren Wert bezahlen, volltanken, überzahlten Betrag zurück. Insgesamt habe ich umgerechnet für rund 1600 Kilometer 77 € bezahlt.
Nach 4,5 Stunden bin ich beim Outlet. Ein paar Schuhe und die Tasche von Michael Cohrs passen noch genau in mein Gepäck. Und jetzt funktioniert die Karte ja wieder. Dann nur einmal verfahren zur Mietwagenabgabe. Man stellt das Auto einfach nur hinten an einer Schlange der betreffenden Firma an, holt das Gepäck raus, und schon ist eine Dame da, die den Wagen aufnimmt und dir eine Rückgabebescheinigung ausstellt. Als sie anfängt um den Wagen rumzugehen und die Kratzer und Dellen zu notieren, zeige ich ihr die Fotos, die ich bei der Übergabe mit dem Handy gemacht habe. Daraufhin ist alles gut.
Jetzt nur noch mit dem Shuttlebus zum richtigen Terminal, Sicherheitskontrollen passieren und dann 3 Stunden warten. Da hätte ich mir auch mehr Zeit lassen können. Aber man weiß ja nie.
Die beiden Rückflüge sind pünktlich, Schlaf bekomme ich allerdings nicht sehr viel, aber am Freitag bin ich um 15h30 wieder in Buchholz und werde stürmisch von den 2 Hunden begrüßt.
Es war viel zu kurz, unwahrscheinlich toll, viele viele Eindrücke... Es lächzt nach mehr🥰 Daher hier noch ein paar Abschiedsfotos, die unbedingt mit in dieses Buch sollten.Baca selengkapnya
Granny meets the world
Wie aus einer anderen Zeit