• Auf dem Weg der Goldsucher Tag 2

    July 13 in Canada ⋅ ☁️ 12 °C

    Der zweite Fahrtag in Richtung Yukon führte mich durch kleine Orte mit seltsam klingenden, aber praktischen Namen: 70 Mile House, 100 Mile House und 150 Mile House. Die Bezeichnungen sind so einfach wie genial – sie geben jeweils die Entfernung in Meilen von Lillooet an, dem südlichen Ausgangspunkt der historischen Cariboo Wagon Road, einst eine bedeutende Route für Goldsucher.

    100 Mile House entstand aus einem sogenannten „Road House“ – einer der Raststationen, an denen sich die Glücksritter auf ihrem Weg in den Norden mit Proviant und Informationen versorgten. Ganz in der Nähe, im 108 Mile Heritage Site, wird die Atmosphäre dieser Zeit wieder lebendig. Historische Gebäude, alte Werkzeuge, Kutschen und Alltagsgegenstände machen die Geschichte greifbar – fast zum Anfassen!

    Doch mein eigentliches Ziel war das legendäre Barkerville. Nachdem 1858 erste Goldfunde am Fraser River Tausende in den Norden gelockt hatten, wurde Barkerville 1862 zur größten Stadt westlich von Chicago und nördlich von San Francisco. Heute gilt der Ort als eines der schönsten und größten Freilichtmuseen in ganz British Columbia. Mit 125 originalgetreu restaurierten Gebäuden und historisch gekleideten „Bewohnern“ erwacht hier eine der spannendsten Epochen des kanadischen Westens wieder zum Leben.

    Nach rund 500 Kilometern Fahrt, begleitet von leichtem Nieselregen, war ich allerdings ziemlich erschöpft. Die Besichtigung verschiebe ich also auf den nächsten Tag. Gleich vor Barkerville fand ich einen ruhigen Campingplatz mit vielen freien Stellplätzen – perfekt zum Ausruhen.

    Und dann gab’s eine Premiere: Nach über zwei Monaten habe ich endlich kanadischen Wein probiert! Dazu gab’s Spaghetti Bolognese und einen starken Kaffee aus der Reisemaschine – auch unterwegs darf man sich mal was gönnen. 😊

    Geschichte des Tages:
    In einem kleinen Museum in Williams Lake stieß ich auf eine faszinierende Geschichte: 1951 reisten Ed und Marta mit einem Motorrad vom Typ Douglas MkV aus England nach Kanada. Sie buchten die Überfahrt auf einem griechischen Linienschiff, der Nepluia, für sich und das Motorrad. Nach zehn Tagen auf See landeten sie in Montreal – und fuhren in vier Wochen rund 4.000 Kilometer quer durch Kanada. Die gesamten Reisekosten beliefen sich damals auf 206 Dollar, inklusive Unterkunft und Verpflegung!
    Da fragt man sich unweigerlich, ob man heute irgendwas bei den Ausgaben falsch macht … 🤨
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