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  • Day 50

    Christchurch, Hallo Brutus!

    November 18, 2017 in New Zealand ⋅ ☁️ 14 °C

    Nach einem Erwachen im Kapselhotel stellten wir fest, dass uns ein paar der Lebensmittel fehlen. Wie so oft in Hostels hat sich jemand das Salz, eine Banane, dem Rest vom Frischkäse und unser Olivenöl stibitzt. Dafür hatten wir irgendwie ne Zitrone mehr. Wir frühstückten trotzdem unser Müsli und stellten unsere Sachen weg. Heute wollten wir noch einmal Christchurch anschauen, bevor wir dann unseren Campervan abholen. Also ab in den Bus und ins Zentrum. Die Gegend und auch die Architektur hier mutet sehr englisch an. Die Stadt selbst - das erkennt man recht schnell - hat noch immer unter dem letztjährigen Erdbeben zu leiden und so finden sich viele zerstörte Gebäude und Strassen. Wir liefen einmal das Zentrum ab und schauten uns eine Fotoausstellung mit tollen neuseeländischen Motiven, ein paar der zerstörten Gebäude, Schachspieler und Strassenzüge an. Danach hieß es dann den Campervan abholen. Da in der E-Mail die Abholzeit falsch angegeben war, waren wir leider ein wenig zu spät, was aber kein Problem war, da man noch auf uns gewartet hat. Nachdem der Schriftkram erledigt war und wir eine Menge guter Tipps von der Autovermietung bekommen haben, durften wir das Fahrzeug in Augenschein nehmen und uns wurden alle Funktionen gezeigt. Uns wurde vorgeschlagen dem Fahrzeug einen Namen zu geben. Wir entschieden uns für Brutus (kleiner Gag aus Südafrika, wo uns Simon für 10.000 € einen Namen für unser Erstgeborenes Kind verkaufen wollte). Chris musste sich erstmal daran gewöhnen, dass er rechts sitzen und links fahren musste. Das schwierigste war für ihn jedoch, dass auch der Blinker getauscht war. Zur Eingewöhnung sollte es daher auch erstmal nur ins Hostel gehen, um einmal einzukaufen. Gesagt getan und noch einen Einkauf im Supermarkt angeschlossen, um Vorräte zu kaufen. Unser heutiges Etappenziel sollte das nur rund 200 Km entfernte Kaikoura sein. Wir wussten jedoch schon im vornherein, dass man für die Entfernungen wesentlich mehr Zeit einplanen sollte, als in Deutschland (grob das Doppelte). Unser grober Plan ist es kleine Ziele einzuplanen und zwischendurch interessante Orte und Landschaften abzufahren. In Neuseeland gibt es hierfür unzählige Wanderwege, Aussichtspunkte und Campingplätze. Man bemerkt auch recht schnell, dass das Land wirklich dünn besiedelt ist und daher Vorräte unerlässlich sind (anders als bei einem US-Roadtrip gibt es wesentlich weniger Essensmöglichkeiten und Tankstellen). Auch die Straßen waren aufgrund des letztjährigen Erdbebens noch nicht wieder alle instand gesetzt, sodass auch dies ein schnelles Fortkommen hindern sollte. Die Landschaft ist jedoch so atemberaubend und abwechslungsreich, dass man am liebsten an jeder Aussichtsplattform halten möchte. Wo es gerade noch irgendwie irisch aussah, wird es im nächsten Schritt kalifornisch oder alpin. Echt Klasse! Wir hielten so z. B. im kleinen Gore Bay, der auch einen wunderschönen Campingplatz am Wasser hat. Die Aussicht war echt super. Von dort ging es am Meer entlang weiter nach Kaikarou, wo wir einen Stellplatz in einem Campingplatz hatten, den man bezahlen muss (es gibt auch viele Gratisplätze und eigentlich darf man überall stehen, wenn es nicht ausdrücklich verboten ist). Wir entschieden uns in der ersten Nacht jedoch aufgrund der besseren Ausstattung und der dazugehörigen Stromleitung hierfür (die Batterie für alle elektrischen Geräte, wie Kühlschrank usw. muss alle paar Tage geladen werden). Auch Kaikarou hatte sehr unter dem Erdbeben zu leiden, sodass der Hafen sehr in Mitleidenschaft gezogen wurde, was aber eine interessante Kulisse bot. Die Promenade erstreckte sich über mehrere Kilometer und einige Leute machten ein Lagerfeuer am Strand. Da es jedoch schon spät war, ging es dann auch bald zum Campingplatz. Nach einem Abendbrot schauten wir uns dann den wohl schönsten Sternenhimmel an, den wir bis dahin gesehen haben. Selbst hier mit ein wenig Light Pollution konnte man unzählige Sterne sehen und der ganze Himmel blinkte und funkelte. Chris war Hin und Weg. Wir bauten dann unser Bett und verbrachten unsere erste Nacht in Brutus. Morgen früh stand ein Highlight auf dem Programm, auf was wir uns wirklich freuten! Dafür ging es früh los.Read more