• Pissouri, Zypern

    March 6 in Cyprus ⋅ ☀️ 20 °C

    Was ich an Kindern liebe? Dass sie verdammt kreativ sind und sich immer die lustigsten Dinge einfallen lassen – und vor allem, dass sie den GANZEN Tag Lust haben zu spielen. Nicht eine Stunde von 16 bis 17 Uhr, wie ein Yoga-Kurs im Fitnessstudio. Nein, sie starten um 6 Uhr morgens und hören erst um 21 Uhr auf. Wie genial ist das denn?
    Heute früh waren sie Taucher, Sportler und Schmetterlingsfänger und noch viele andere Sachen.
    Nach dem Frühstück und der Molli Gassi Runde sind wir mit dem Auto los zum Wandern in Pissouri, der Cape Aspro Trail. Wandern mit Kindern ist ja so eine Sache. Mir ist natürlich klar, dass eine mehrstündige Tour völlig unrealistisch ist, aber wenn man es kaum bis zum Parkplatz schafft, ist das schon frustrierend. Dort gab es eine tolle Wiese mit Blumen und Stöckern, eine Abbiegung weiter einen perfekten Kletterbaum, danach Klettersteine – und bis dahin hatten wir nicht mal das Schild erreicht, wo der Wanderweg beginnt.
    Molli hatte schon die Zunge raushängen und die halbe Wasserflasche leergesüffelt, während wir zu viert noch mit einer Dreiviertel-Flasche dastanden. Aber wir haben es tatsächlich auf den Wanderweg geschafft – und ich habe ihn „Pfad des Todes“ getauft. Es ging steil die Klippen hinunter, ohne Sicherung, und ich habe die Kinder die ganze Zeit festgehalten und gehofft, dass niemand ausrutscht oder zu weit links tritt.
    Unten angekommen, erwartete uns ein traumhafter Steinstrand. Wir haben gechillt, Steine bemalt, Steine aufeinander gestapelt, Steine auf Steine geworfen und uns über ihre faszinierenden Formen und Farben gefreut. Dann der Rückweg – bevor Jonne zu müde wird. Heute waren wir das erste Mal nur mit Rucksack unterwegs. Am Ende des Trails haben wir Naturmandalas mit Steinen und Stöcken gelegt, und ich bin noch am Strand entlang spaziert. Es war so windig, dass wir lieber ins Landesinnere auf einen Spielplatz gefahren sind.
    Dort haben wir Buchstaben aus Steinmustern gelegt und danach Verstecken gespielt – das ist tatsächlich mein Lieblingsspiel mit Fiete. Fiete war mega kreativ beim Verstecken: Er hat sich flach ins hohe Gras gelegt und noch ein paar Grasbüschel auf die Haare gepackt. Ich hab ihn echt nicht gefunden. Dann haben wir drei supernette Busfahrer kennengelernt, die auf Schüler warteten, die von einer Wanderung zurückkehrten. Ich hab mich scheckig gelacht über die Witze und die lustige Art der Crew.
    Irgendwann war es 16:15 Uhr – wir hatten schon zwei Stunden rumgebracht, Jonne war wieder wach, aber das Sushi-Buffet öffnete erst um 18:30 Uhr. Nochmal zwei Stunden die Kids entertainen? Die Luft war raus. Also Reservierung storniert und stattdessen Sushi nach Hause bestellt – zumindest war das der Plan. Dann wurde meine Kreditkarte abgelehnt. Mein Gesicht? Sieben Tage Regenwetter.
    Als wäre das nicht genug, wurde mir auf der Autofahrt auch noch schlecht – Serpentinen fahren, während ich versuche, Maki-Rollen in den Wolt-Warenkorb zu legen, und im Hintergrund ein hungriges, müdes, jaulendes Kind. Aber Ende gut, alles gut: Zuhause einfach die andere Kreditkarte eingegeben, Bestellung abgeschickt – 30 Minuten später hatten wir mega geiles Sushi. Beste Entscheidung überhaupt!
    Fiete war im Auto eingepennt, Jonne hat ein paar Krabbenchips gegessen und wollte dann Nudeln. Als Fiete wach wurde, wollte er auch Nudeln. Essen gehen mit Kindern? Macht für uns in den seltensten Fällen Sinn. Außer es geht einfach nur darum, schnell leckere Nahrung aufzunehmen – dann gerne.
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