• Tsadas, Zypern

    March 7 in Cyprus ⋅ ☀️ 21 °C

    Ein Tag voller Höhen, Tiefen und Eskalation Stufe 6. Ich liebe meine Kinder. Und sie kosten mich den letzten Nerv. Ich kann es gar nicht oft genug sagen. Dieser ständige Höhen- und Tiefenflug, den man innerhalb eines Tages mit ihnen durchlebt, ist einfach ganz schön energie- und kräftezehrend – aber manchmal auch wunderschön.
    Gerade bin ich total fasziniert, wie gut Jonne mittlerweile klettern kann. Er turnt da rum wie ein kleiner Profi, und ich bin so stolz! Gleichzeitig bleibt mir aber auch jedes Mal kurz das Herz stehen, weil ich einfach Angst habe, dass er sich wehtut. Diese Mischung aus Bewunderung und Panik – ich glaube, das kennt jede Mutter.
    Gestern zum Beispiel fing der Tag richtig entspannt an. Wir haben eine neue Lieblingsserie auf Netflix – The OA – und die Kinder sind morgens aufgestanden und direkt raus auf die Wiese vor unserer Haustür. Zwei bis drei Stunden lang Schmetterlinge fangen, Blumen pflücken, glücklich sein – und wir? Wir konnten in Ruhe im Bett unsere Serie weitergucken. Ein absoluter Luxusmoment, weil ich abends oft nur zehn Minuten durchhalte, bevor mir die Augen zufallen.
    Nach dem Mittagessen wollten wir dann los zum Piratenschiff. Tommi hatte aber eine andere Idee: Er wollte lieber einen Trail laufen. Also haben wir kurzerhand beschlossen, mit dem Auto zum Minthis-Trail zu fahren. Auf dem Weg dorthin dachte ich mir noch: „Ach, ich mache den Kindern mal eine kleine Freude“ und habe ihnen im Supermarkt einen Schokoriegel gekauft. Sie haben ihn natürlich dankend angenommen und sofort verputzt. Und dann – mein fataler Fehler – habe ich Jonne mit einem Feuchttuch den Mund sauber gemacht, weil er einfach komplett mit Schokolade verschmiert war. Und dann ging’s los: „Maaamaaa, jetzt ist der Schokogeschmack WEG!!!“ Ein riesiges Drama. Eine halbe Stunde Geschrei auf dem Rücksitz. Ich liebe mein Leben.
    Als wir am Trail ankamen, war Fiete mittlerweile eingeschlafen, Jonne, der eigentlich schlafen sollte, immer noch hellwach und bockig, und dann kam das nächste Desaster: Der Trail war nicht kinderwagentauglich. Perfekt. Die Stimmung kippte endgültig, Tommi und ich hatten einen riesigen Streit, und wir entschieden uns, doch lieber zum Piratenschiff zu fahren.
    Und der Nachmittag wurde dann doch noch richtig schön! Fiete hat mit dem Kescher Fische und Krebse aus kleinen Wasserinseln zwischen den Felsen rausgefischt, und ich war total beeindruckt von seinen Fangqualitäten. Ich hätte nie gedacht, dass man mit einem Kescher so schnelle Fische fangen kann! Die Kinder hatten mega Spaß und wir haben aufgepasst, dass Jonne sich nicht an diesen Korallenfelsen verletzt und regelmäßig Wechselklamotten und Wechselschuhe aus dem Auto geholt, weil die Kinder pitschnass wurden.
    Aber natürlich musste es noch eine Eskalationsstufe 6 geben. Diesmal im Supermarkt, wo die Kinder völlig frei gedreht sind. Also statt einkaufen und essen gehen schnell nach Hause.
    Und dann – das übliche Drama: Müde, aber trotzdem noch total aufgedreht. Fiete lag im Bett und meinte: „Aber Mama, ich kann noch nicht schlafen, ich muss noch spielen, ich habe zu viel Energie!“ Also noch ein paar Folgen Yakari auf Alexa gehört. Irgendwann gegen neun war dann endlich Ruhe.
    Und ich? Komplett platt, aber auch irgendwie glücklich. Weil jeder Tag mit Kindern eben ein einziges Chaos ist – ein wunderschönes, nervenaufreibendes, absolut einzigartiges Chaos.
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