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  • Day 10

    Riders on the storm

    June 13, 2023 in Thailand ⋅ 🌧 25 °C

    Schlag links, Kick in die Rippen und das Knie ins Gesicht. Der thailändische Boxer sank zu Boden. Aus der englischen Ecke ertönte enthusiastischer Jubel. In Match 6 des Thai-Box-Events spitzte sich die Spannung zu. Thailand vs. England hieß es und nach anfänglicher Eingewöhnung waren nun auch Tim und ich Teil dieser brodelnden Halle. Als der englische Herausforderer den Lokalmatador und amtierenden Champion herausforderte, begann die Halle zu kochen. Über 5 Runden tauschten die beiden Kämpfer Hiebe und Stöße aus. Schon früh war es ein Kampf des Willens, was bei einem tiefen Blick in die desillusionierten Augen der Fighter klar wurde. Letztendlich gewann der Engländer den Kampf, was nicht zuletzt am Größenvorteil lag. Es war ein unglaublich elektrisierender Abend.

    Den letzten Tag in Chiang Mai haben Tim und ich ein Motorroller gemietet. Wie es häufiger vorkommt, wurde sich auch an dieser Stelle die Verantwortung (des Fahrens) hin- und hergeschoben. Er ist zwar schon gefahren, aber hatte unglaublichen Respekt vor dem Verkehr. Ich hatte echt Bock, aber bin noch nie auf einem Roller gefahren. Da ich mit der Idee kam, übernahm ich dann auch die Verantwortung. Tatsächlich war kaum Eingewöhnungszeit nötig. Nach der Bändigung des Rollers dauerte es nicht lange, bis ich die erste rote Ampel überfahren habe. Wie ein waschechter Thai suchte ich die engsten Stellen zwischen den großen SUVs und Pickups, um noch schneller voranzukommen. [Funfacht: In Thailand haben die Rollerfahrer die Vormachtstellung auf der Straße. Jeder Autofahrer lässt einen bei genug Dreistigkeit gewähren.] Tim brauchte überraschenderweise mehr Eingewöhnungszeit als ich. Na gut.. er war wahrscheinlich verwundert, in was für Situation ich uns gebracht habe. Doch der Roller hat sich bezahlt gemacht, als wir auf dem nahegelegenen Berg schöne Tempel und Aussichtspunkte in kürzester Zeit und völlig autark erreicht haben.

    Am nächsten Tag verabschiedeten wir uns von Chiang Mai in Richtung Nordwesten. Dort lag die Kleinstadt Pai. Ein sehr idyllischer Ort, für den es keine Eingewöhnungszeit brauchte. Doch auch hier waren SIE in großer Menge zu finden.. ENGLÄNDER. Ein sehr spezielles Volk, wenn es darum geht, endlich mal aus dem eigenen Land zu kommen. Ich verlasse England auch, um nach England nur in heißer und thailändischer zu reisen. Doch das wird Pai nicht gerecht. Wir haben dort sehr nette Einheimische getroffen, zu denen tatsächlich auch ein Engländer gehörte. Dieser besaß den Bamboo Minigolf Platz, auf dem Tim und ich ein Kampf um Ruhm und Ehre austrugen. Leider habe ich vergessen, wer gewonnen hat. Mit unserem wesentlichen schrottigeren (im Vergleich zu Chiang Mai) Roller haben wir dort den Canyon und die Bamboo Bridge abgeklappert. Beides waren beeindruckende Orte mit kaum Menschenaufkommen. Übrigens: Wir haben in dem kleinen Örtchen die Österreicherinnen wieder getroffen.

    Den Tag haben wir in einer Bar ausklingen lassen. Am nächsten Morgen stand die Reise ins nächste Abenteuer auf dem Plan.
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