Südostasien 2023

June - July 2023
Reise mit Tim ins Ungewisse Read more
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  • Day 2

    Anreise

    June 5, 2023 in Thailand ⋅ ☁️ 30 °C

    Fragend sitze ich vor dem Check-In-Schalter der Etihad Airways am Frankfurter Flughafen. Eigentlich wollte Tim über 2 Stunden vor mir da sein. Doch im selben Augenblick ist mir eingefallen, dass er mit der Deutschen Bahn fährt. Als er dann 5 Minuten später und mit einer Gesamtverspätung von über 140 Minuten am Schalter auftauchte, folgte ein inniges Begrüßungsritual mit anschließender Besinnung auf das Wesentliche. Sehr zügig haben wir unsere Reiserucksäcke aufgegeben und sind ebenso schnell durch die Sicherheitskontrolle. Um 21.15 Uhr saßen wir im Flieger und sind zeitnah abgehoben.

    Mit einem kurzen Zwischenstopp in Abu Dhabi sind wir am 6. Juni um 19 Uhr Ortszeit in Bangkok gelandet. Viel zu müde, wurden wir am Flughafen vor unsere ersten Herausforderungen gestellt. Neben der Beschaffung einer geeigneten SIM-Karte, die uns Zugang zu wichtigen Informationen gewähren würde, musste Tim seine Kreditkarte reaktivieren lassen.. wieder einmal hat er eine Kreditkarte mit 3 falschen PIN-Eingaben in die Sperrung befördert.

    Da er das Kreditkartenunternehmen nicht erreichen konnte, sind wir lediglich mit zwei neuen SIM-Karten vom Flughafen abgedüst. Ein Grab-Fahrer (Uber Südostasiens) hat uns vor der Herde Taxifahrer bewahrt, die uns alle unglaublich gerne zum Hotel gefahren hätten. Dort angekommen war nur noch Großmutter wach, die uns im gemächlichen Tempo eingecheckt hat. Als uns endlich der Enkel, war anscheinend auch noch wach, zum Zimmer gebracht hat, sind wir beide direkt ins Bett gefallen… wäre da nicht Tims Kreditkarte gewesen. Wagemutig nahm er es mit letzter Kraft mit einer endlos scheinenden Warteschleife auf und besiegte sie. zZ
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  • Day 3

    Hot in Bangkok

    June 6, 2023 in Thailand ⋅ ☁️ 29 °C

    Bedeckter Himmel. Kaum Menschen mit kurzer Hose und Sandalen. Nichts hat auf die erdrückende Hitze hingedeutet, die uns beim Verlassen des Hotels wie ein brüllendes „Herzlich Willkommen in Bangkok“ fast erschlagen hätte. Gebadet in Schweiß erreichten wir den ersten 7-Eleven. Ein Einkaufslädchen, das nur halb so groß ist, wie eine übliche deutsche Drogerie. Anscheindend reicht dies gepaart mit den Märkten und Straßenverkäufern aus.

    Im 7-Eleven haben Tim und ich uns mit Wasser eingedeckt. Als Vorsichtsmaßnahme haben wir direkt damit begonnen, ein Teil des Wassers für das Spülen der Zahnbürste einzuplanen. Zwar ist das Leitungswasser in Bangkok gechlort, dennoch wird dies nicht überall so gegeben sein. Neben Wasser haben wir uns gefüllte „Buns“ geholt. Das sind kleine, fluffige Brötchen.

    Für den Weg in die Innenstadt haben wir uns für den Sky Train entschieden. Dieser hat uns sicher in die Stadt gebracht und bot zudem einen unglaublichen Blick auf die Millionenstadt Bangkok. Durch die Scheiben, der in den Wolken schweben Bahn, schien die Stadt so fern. Es war wie ein Besuch in einer Miniaturausstellung. Nur waren wir diesmal Teil dieser, was wir am Ende der Fahrt abrupt zu spüren bekamen. Plötzlich waren wir mittendrin im Getümmel. Selbst hatten wir kaum Zeit uns zu orientieren, als bereits die erste Passantin darauf aufmerksam wurde und uns zur nächsten Busstation begleitete. Es lief wie in einem Uhrwerk, als wir im nächsten Moment von einem weiteren Passanten angesprochen wurden. Geschichten über die Stadt, das Leben in Thailand und vor allem seinen Bruder, dessen Urlaubsreise nach Bali er bezahlen muss (anscheinend machen dies die größeren Geschwister in Thailand). Mit Begeisterung lauschten wir und fühlten uns Stück für Stück wohler. Netterweise handelte er bei einem Tuk Tuk-Fahrer einen fairen Preis aus und teilte im selben Zug mit, dass er uns doch zur „Touristeninformation“ fahren soll. Diese bewarb er mit enthusiastischen Reisehelfern, was uns nicht ungelegen kam.

    Die Tuk Tuk-Fahrt hat unglaublich Spaß gemacht. Mit viel Geschick lenkte uns der Fahrer durch den chaotischen Verkehr. Bis aufs Linksfahrgebot und Ampeln gab es gefühlt keine Regeln auf der Straße. Wieso sollte man sich auch an welche halten, wenn sowieso keine Kontrolle stattfindet?

    Mit einer leichten Abgasvergiftung und erheitertem Gemüt standen wir dann vor der Touristeninformation. Die junge Frau darin tat ihr Bestes, unseren Reisevorstellungen gerecht zu werden und tüftelte über eine Stunde einen Plan mit uns aus. Dabei hatten wir uns eigentlich vorgenommen, frei nach Schnauze zu reisen. Begrenzt auf die nächsten 10 Tage stimmten wir ihrem Plan zu und zahlten satte 15.000 Baht (≈ 400 Euro) PRO PERSON. Uns war klar, dass es sich um ein Reisebüro handelte.. eigentlich auch, dass es günstiger hätte sein können/müssen. Die Erfahrung muss man wohl mal durchgemacht haben.

    Mit leichter Ernüchterung begannen wir nun die Erkundung Bangkoks. Der hungrige Magen verschlug uns zuerst in ein thailändisches Restaurant. Ich habe mir Phat Thai bestellt und Tim sich irgendein Reisgericht in der Ananas. Tatsächlich lag sein Essen in einer ausgeschälten Ananas. Für mich sah es das thailändische Pendant zur Pizza Hawaii 🤢

    Mit halbvollem Magen (tatsächlich sind die Portionen nicht ganz so groß wie in Europa üblich) schlenderten wir unter dem Gewicht des Rucksacks und der unglaublichen Hitze zu unserem Hostel, welches wir schon im Voraus gebucht hatten. Zwei Nächte in einem 4-Personen-Zimmer sollten zur Eingewöhnung doch reichen..

    Den Abend sind wir nochmal kurz losgezogen und haben bei etwas minimal angenehmeren Temperaturen die nähere Umgebung erkundet. Und siehe da, wir nächtigen direkt am Chao Phraya, dem größten Fluss der Stadt. Tatsächlich musste ich den Namen des Flusses googlen, weil er mir nicht bekannt war und der Name auch sonst nirgends auftauchte. Beim Spazieren merkten wir, dass wir in einem sehr touristischen Teil Bangkoks sind. Insbesondere unter den Inselbewohnern ist Bangkok zu einem beliebten Ausflugsziel avanciert. Unterstrichen wurde dies bei einem Besuch der Hostel-Bar, in der 90 % Engländer unterwegs waren. Lautes Gesinge, wildes Gegröle und Unmengen an Alkohol konnten wir von unserem Tisch mit einem Chang-Beer „in aller Ruhe“ betrachten. Na gut.. als dann der Limbo-Wettbewerb angekündigt wurde, sind wir auch ein Teil dieser wilden Horde geworden. Viele witzige Gespräche und eine ausgelassene Stimmung haben uns dann bis in die Nacht begleitet. Als die meisten weiter ziehen wollten, hat Tim die Handbremse gezogen. Wir wollten den nächsten Tag noch was erleben und nicht am zweiten Tag schon auskatern. So machten wir uns ins kühle(!) Zimmer und schliefen tief und fest ein.
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  • Day 7

    Ab in den Norden

    June 10, 2023 in Thailand ⋅ 🌧 33 °C

    Vorgestern sind wir uns nach 3 Nächten in Bangkok in den Norden des Landes aufgebrochen. Als Transportmittel haben wir den Nachtzug ausgewählt, der uns innerhalb von 12 Stunden durch die Provinzen des Landes nach Chiang Mai bringen sollte. Tim konnte seine Freude kaum verbergen. Immerhin sollte der Nachtzug BETT und TRANSPORT kombinieren. Ihm wurde auch das wunderbare Bett mit Fenster zuteil, während ich darüber in einer Kammer liegen musste, die an eine MRT-Röhre erinnerte. Hey.. immerhin darf ich während der nächsten Fahrt im Nachtzug das Bett mit Fenster haben.

    Während der Fahrt wurden wir von allen möglichen Geräuschen begleitet, beginnend mit unserer kleinen asiatischen Schlafnachbarin. Für eine Begrüßung war kaum Zeit, denn schon von weitem war ihr lautes Würgen kaum zu überhören. „Was hat sie? Wird sie kotzen? Warum neben uns??“
    Nach 10 Minuten wurds still und es hat auch nicht gestunken. Wird wohl nur die Aufregung gewesen sein. Geräusche während der restlichen Zeit in meiner kleinen Röhre störten mich somit kaum noch. Bis auf das froschartige Schnarchen auf halber Strecke. Tatsächlich glaube ich, dass die Frau dahinter gesteckt hat.

    Mit schweren Augen kamen wir um 8 Uhr in der Früh am niedlichen Bahnhof in Chiang Mai an. Mit uns sind tatsächlich viele weitere Backpacker gereist. Nun wollten wir beide uns einfach ins Bett schmeißen und einen Tag der Ruhe und Entspannung starten.. halt! „Wir können erst in 6 Stunden einchecken“. Ernüchtert setzten wir uns in ein hübsches Café direkt am Bahnhof, welches konträr zum restlichen Erscheinungsbild der Stadt sehr modern daher kam. Allgemein sind Kaffees in Thailand wohl gehobenere Orte.

    Nachdem wir unsere Getränke im Café ausgetrunken haben, sind wir unter dem Gewicht der Hitze und des Rucksacks nur so durch die Straßen der Stadt geschlichen. Im Hotel angekommen gönnten wir uns ein langes Nickerchen, aus dem wir, wie soll es auch anders sein, noch verklatschter aufgewacht sind. Abends haben wir noch auswärts gegessen und haben kleine Besorgungen erledigt. Uns beiden hat Chian Mai sofort gefallen und wir sind froh, dass Thailand auch ruhig anstelle von hektisch geht.

    Am nächsten Morgen wurden wir vom Wecker aus den Federn gerissen . Die sanfte Melodie war beinahe aus meinem Kopf verdrängt. Doch es blieb uns nichts anderes übrig, denn eine Tour stand an. Um 9 Uhr wurden wir von der Hotellobby abgeholt und sind zusammen mit einer internationalen Gruppe gen tiefsten Dschungel aufgebrochen. Zwei nette Mädels aus Österreich, die schon länger reisten, haben mit uns ihre Erfahrungen geteilt und somit Inspiration für den weiteren Reiseverlauf vermittelt. Zusammen mit Florian, einem waschechten Franzosen, verließen uns die beiden leider (wir hatten verschieden Programme gebucht), sodass unsere Gruppe fortan nur noch aus Tim, mir sowie dem netten Pärchen Carla & Kevin von Teneriffa bestand. Nun kämpften wir uns zu viert.. nein zu fünft durch den Dschungel. Mit dabei war noch unser hiesiger Guid.

    Unser erstes Ziel war ein abgelegener Wasserfall. Ohne zu zögern, entledigte Tim sich seiner Kleidung und warf sich ins angenehm kühle Wasser. Ich betrachtete das Specktakel lieber vom Rand. Unser Guid führte uns anschließend über einen ziemlich engen und sehr steilen Weg hin zu einem „Zufluchtsort“ für Elefanten. Naja.. ob die Menschenmassen und Zurschaustellung so super sind für die Elefanten sei mal dahingestellt. Nichtsdestotrotz wirkten die Elefanten sehr verspielt und eher glücklich. Wir durften mit den Elefanten in unserer kleinen Gruppe baden gehen und sie mit leckeren Bananen füttern. Die Verabschiedung von den großen Tieren fiel nicht schwer, da diese direkt ihr großes Hinterteil zu uns kehrten und im nächsten Busch verschwanden. Unser Guid verließ uns an dieser Stelle. Mit gebrochenem Englisch hat er sein Bestes gegeben, uns den Dschungel Nordthailands näherzubringen.

    Als Abschluss der Tour stand noch das „Rafting“ auf dem Plan. Mit langen Bambusflößen sind wir im gemütlichen Tempo einen Bergfluss heruntergefahren. Vorn auf unserem Floß stand ein junger Thailänder und manövrierte und durch die schöne Natur. Es war der idyllische Abschluss einer erlebnisreichen Tour.

    Jetzt gehts erstmal in die Arena.. zu einem Thaibox-Wettkampf. 💪🏻
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  • Day 10

    Riders on the storm

    June 13, 2023 in Thailand ⋅ 🌧 25 °C

    Schlag links, Kick in die Rippen und das Knie ins Gesicht. Der thailändische Boxer sank zu Boden. Aus der englischen Ecke ertönte enthusiastischer Jubel. In Match 6 des Thai-Box-Events spitzte sich die Spannung zu. Thailand vs. England hieß es und nach anfänglicher Eingewöhnung waren nun auch Tim und ich Teil dieser brodelnden Halle. Als der englische Herausforderer den Lokalmatador und amtierenden Champion herausforderte, begann die Halle zu kochen. Über 5 Runden tauschten die beiden Kämpfer Hiebe und Stöße aus. Schon früh war es ein Kampf des Willens, was bei einem tiefen Blick in die desillusionierten Augen der Fighter klar wurde. Letztendlich gewann der Engländer den Kampf, was nicht zuletzt am Größenvorteil lag. Es war ein unglaublich elektrisierender Abend.

    Den letzten Tag in Chiang Mai haben Tim und ich ein Motorroller gemietet. Wie es häufiger vorkommt, wurde sich auch an dieser Stelle die Verantwortung (des Fahrens) hin- und hergeschoben. Er ist zwar schon gefahren, aber hatte unglaublichen Respekt vor dem Verkehr. Ich hatte echt Bock, aber bin noch nie auf einem Roller gefahren. Da ich mit der Idee kam, übernahm ich dann auch die Verantwortung. Tatsächlich war kaum Eingewöhnungszeit nötig. Nach der Bändigung des Rollers dauerte es nicht lange, bis ich die erste rote Ampel überfahren habe. Wie ein waschechter Thai suchte ich die engsten Stellen zwischen den großen SUVs und Pickups, um noch schneller voranzukommen. [Funfacht: In Thailand haben die Rollerfahrer die Vormachtstellung auf der Straße. Jeder Autofahrer lässt einen bei genug Dreistigkeit gewähren.] Tim brauchte überraschenderweise mehr Eingewöhnungszeit als ich. Na gut.. er war wahrscheinlich verwundert, in was für Situation ich uns gebracht habe. Doch der Roller hat sich bezahlt gemacht, als wir auf dem nahegelegenen Berg schöne Tempel und Aussichtspunkte in kürzester Zeit und völlig autark erreicht haben.

    Am nächsten Tag verabschiedeten wir uns von Chiang Mai in Richtung Nordwesten. Dort lag die Kleinstadt Pai. Ein sehr idyllischer Ort, für den es keine Eingewöhnungszeit brauchte. Doch auch hier waren SIE in großer Menge zu finden.. ENGLÄNDER. Ein sehr spezielles Volk, wenn es darum geht, endlich mal aus dem eigenen Land zu kommen. Ich verlasse England auch, um nach England nur in heißer und thailändischer zu reisen. Doch das wird Pai nicht gerecht. Wir haben dort sehr nette Einheimische getroffen, zu denen tatsächlich auch ein Engländer gehörte. Dieser besaß den Bamboo Minigolf Platz, auf dem Tim und ich ein Kampf um Ruhm und Ehre austrugen. Leider habe ich vergessen, wer gewonnen hat. Mit unserem wesentlichen schrottigeren (im Vergleich zu Chiang Mai) Roller haben wir dort den Canyon und die Bamboo Bridge abgeklappert. Beides waren beeindruckende Orte mit kaum Menschenaufkommen. Übrigens: Wir haben in dem kleinen Örtchen die Österreicherinnen wieder getroffen.

    Den Tag haben wir in einer Bar ausklingen lassen. Am nächsten Morgen stand die Reise ins nächste Abenteuer auf dem Plan.
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  • Day 13

    Ade Nordthailand!

    June 16, 2023 in Thailand ⋅ ⛅ 30 °C

    Unser letzter Stopp im Norden Thailands war die mittelgroße Stadt Chiang Rai. Der Bustransfer war sehr angenehm, sodass wir erholt an unserem Hotel angekommen sind. Nachdem wir kleine Besorgungen erledigt hatten, habe ich zum ersten Mal den Waschsalon aufgesucht.. was dringend notwendig war. Während Tim es sich auf dem Zimmer gemütlich gemacht hat, habe ich die Waschfee in mir entdeckt. Es war nicht so leicht, die Waschmaschine und den Trockner richtig einzustellen, wenn einem die Wörter nichts gesagt haben. Das Ergebnis ist zu meiner Zufriedenheit aber positiv ausgefallen :)

    Chiang Rai war die Stadt mit dem wenigsten Tourismus. Es fühlte sich auch ganz anderes an, denn wir waren mitten in einem stinknormalen Wohnviertel. Natürlich residierten wir einem hübschen Hotel, nichtsdestotrotz spielte sich um uns herum der normale Alltag einer thailändischen Stadt ab. Es gab kaum Attraktionen. Auf unserem Roller mussten wir weite Strecken zurücklegen, um welche zu erreichen. Der schönste Ort, unserer Meinung nach, war die Teeplantage im Norden von Chiang Rai. Zusammen mit einer chinesischen Tourigruppe gönnten wir uns in einem modern gestalteten Gebäude grünen Tee in Form von Eis und Eistee.

    Auf dem Rückweg hatten wir unseren ersten kleinen Schreckmoment. Denn unser Roller begann auf einmal unruhig zufahren. Auch die Lenkung wurde rapide schlechter. Aus Erfahrung war mir direkt klar, dass ich Tim verloren habe und er jetzt irgendwo auf der Strecke liegt… Ich drehte mich um und da saß er noch. Das Problem lag tatsächlich unter Tim. Sein immenses Gewicht hat den Reifen so sehr in Mitleidenschaft gezogen, dass nahezu die komplette Luft aus dem Schlauch entwichen ist. Die Schraube, die darin steckte, vergessen wir einfach mal. ;)

    Aufgeschmissen standen wir rund 30 km von Chiang Rai neben der Hauptverkehrsstraße. „Was ein Scheiß!“, fluchten wir. Die nette Dame von der Rollervermietung teilte uns am Handy mit, dass wir die Einheimischen nach dem Weg zur nächsten Werkstatt fragen sollen. Zu unserer Überraschung waren nicht wir die Fragenden. Passanten sind auf uns aufmerksam geworden und haben im Minutentakt ihre Hilfe angeboten. Es dauerte nicht lange, bis wir dann bei einer kleinen Werkstatt angekommen sind. Den Roller mussten wir natürlich auf der Straße schieben. Die Werkstattmitarbeiter verrichteten ihr Arbeit in Rekordzeit zum Spottpreis. Für einen neuen Schlauch + Wechsel wurden uns nur 140 Baht (≈ 3,50 €) in Rechnung gestellt. Im Nachhinein war es eine aufregende Situation, aus der wir gut herausgekommen sind.

    Den restlichen Tag verbrachten wir in einem Einkaufszentrum, beim blauen Tempel und auf einem Nachtmarkt. Hervorzuheben ist der Clock Tower inmitten der Stadt. Abends findet dort eine zehnminütige Lichter- und Musikshow statt. Tim fand es relativ unspektakulär, aber für mich war der Moment dort irgendwie magisch. Traditionelle Musik auf einer gut befahrenen Straße, kombiniert mit bunten Lichtern, die den Sonnenuntergang unterstreichen, regten zum ruhigen Genießen an. In diesem Moment wurde mir zum ersten Mal die Dimension einer solchen Reise klar.

    Die Stadt mag keine strahlende Schönheit sein, doch sie gibt ein ehrliches Bild vom thailändischen Leben. Nach knapp 2 Wochen im Norden Thailands, stand nun der Süden auf unserer Agenda.
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  • Day 17

    Endlich Erholung

    June 20, 2023 in Thailand ⋅ ☁️ 29 °C

    Nach einer langen Anreise via Flugzeug, Nachtzug, Minibus, Fähre sind wir nach über 24 Stunden an unserem Ziel angekommen. Das schöne Reef View Resort auf Koh Samui sollte für die nächsten drei Nächte unser Schlafplatz sein. Doch die Erholung von der langen Fahrt fiel erstmal flach, da es einen Stromausfall in unserem Bezirk gab und deshalb die Klimaanlage für knapp 2 Stunden ausfiel. Völlig platt vegetierten wir bei unerträglicher Hitze dahin und träumten von einem kühlen Tag in Deutschland. Als dann die Stromversorgung wiederhergestellt war, hörten wir Applaus von der offenen Hotellobby. Nicht nur wir haben diesen Moment herbeigesehnt. Den anschließenden Abend nutzten wir zum Regenerieren.

    Die Tage auf der Insel lassen sich schnell zusammenfassen. Bis auf einen Ausflug auf den Berg und an den Khun Si Wasserfall haben wir die meiste Zeit an den schönen Stränden der Insel verbracht. Ausgerüstet mit Wasser und Obst, haben wir uns eine schöne Zeit im lauwarmen Wasser gemacht. Leider lagen graue Wolken über der Insel, sodass es sich etwas wie ein Ostseeurlaub angefühlt hat.. wenn man nicht auf die tropische Insel blickte.

    Tim hat am ersten Tag das Kunststück vollbracht, sich einen fetten Sonnenbrand zuzuziehen. Mit kompletter Fehleinschätzung der Lage ging er ohne Sonnencreme aus dem Hotel und bereute es die nächsten Tage sehr. Leider durfte ich kein Bild von ihm machen.

    Am zweiten Tag sind wir in den Abendstunden an die Nordküste aufgebrochen. Dort haben wir neben kleineren Nachtmärkten auch das Fisherman's Village besucht. Hier waren wir wieder im Schwarm vieler Touristen zwischen den Shops und Restaurants angekommen. Die Preise schossen in die Höhe, weshalb wir uns schnell aus dem Staub machten und lieber einen entspannteren Ort zum Essen ausmachten. In der Nähe eines Nachtmarkts sind wir dann auf ein leeres Lokal mit direktem Strandzugang gestoßen. So richtig Lust auf Arbeit hatten die 5 Mitarbeiter nicht, doch der Ausblick machte das allemal wett. Mit leckerem Pad Thai und Cocktails (okay bei Tim wars nur ein Saft) genossen wir das Meeresrauschen in Zweisamkeit.

    Hervorzuheben von unserem Inselaufenthalt war das familiär geführte Hotel. Es wurde von einem Pärchen geführt, dass vor gut einem halben Jahr aus Kalifornien nach Thailand ausgewandert ist. Beide kümmerten sich so gut es geht um einen.. jeweils auf ihre eigene Weise. Sie hat uns viel vom Leben in LA erzählt und zauberte morgens ein unglaublich leckeres Frühstück, welches bei Ausblick auf die Insel noch leckerer schmeckt. Und er half beim Transport zum Hotel sowie der Beschaffung des flüssigen Golds während einer entspannten Partie Billard (5:4 für Jan ;) ). Wir haben uns sehr wohl gefühlt in der Zeit dort.

    Ohne Überwältigung, aber komplett erholt, sollten wir die Insel dann verlassen. Vielleicht kommt man eines Tages mal wieder.
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  • Day 19

    Aufbruch nach Pandora

    June 22, 2023 in Thailand ⋅ ☀️ 31 °C

    Die Ressourcen der Erde sind allmählich erschöpft und die Lebensbedingungen werden schlechter. Auf dem fernen Planet Pandora liegt die Lösung in Form vom wertvollen Rohstoff Unobtanium… So oder so ähnlich hätte die Einleitung für diesen Eintrag lauten können.

    Tatsächlich waren wir auf dem Weg zum Nationalpark Khao Sok. Dies ist ein künstlich angelegter See, der unter anderem zur Energiegewinnung dient. Für uns sollte es allerdings ein unglaubliches Naturspektakel werden. Die Nächte kamen wir in den Jungle Huts unter. Kleine hochgestellte Hütten, die von Ameisen und anderen kleinen Insekten heimgesucht wurden. Deshalb waren unsere Betten durch ein Mückennetz geschützt.

    Auf gehts..
    Geweckt von den schrillen Tönen der Handys und dem Geruch verbrannter Gräser wussten wir noch nicht, welch ein Abenteuer vor uns lag. Auf der Fahrt zum Stausee, der im Zentrum des Nationalparks lag, haben wir unsere Mitstreiter kennengelernt. Zwei ruhige Franzosen, drei holländische Mädels, eine polnische Familie und ein polnisches Pärchen. Gerade mit den Franzosen (Bruder und Schwester) sowie dem polnischen Pärchen sollten wir interessante Gespräche während der Tour führen.

    Nicht mit einem Raumschiff, sondern mit einem traditionellen Boot sind wir nach Pando.. äh.. Khao Sok aufgebrochen. Auf der Fahrt wurden wir von Tourguide Yaya und seinem kleinen Bruder begleitet. Beide kannten schon die faszinierenden Naturspiele des Parks, aber der Rest kam kaum mehr aus dem Staunen raus, als die ersten gigantischen Steinformationen aus dem Wasser ragten. Bedeckt von Bäumen und Büschen strahlten die Steinformationen in einem saftigen grün. Unser erster Halt war an einem „besonders geeignetem Punkt für Fotos“. Also ließen wir uns ablichten. Fotos wie immer im Anhang.

    Der nächste Stopp war weitaus aufregender. Wir legten an einer flachen Uferstelle an und bewegten uns in glühender Hitze in Richtung einer natürlichen Höhle. Viel kühler wurde es nicht, als wir diese betraten. Dennoch lief uns der kalte Schauer über den Rücken als wir nicht eine oder zwei.. sondern drei ziemlich gefährlich aussehende Spinnen direkt vor uns entdeckten. Immerhin hatten wir einen Fledermausschwarm über uns, der im Notfall eingegriffen hätte.

    Nach einem leckeren Buffet in einem schwimmenden Restaurant und anschließender Schwimmeinlage sind wir in Richtung eines Wasserfalls aufgebrochen. Ein weiterer Tourguide hat uns dort auf eine sehr anschauliche Weise Skills gezeigt, die uns im Dschungel das Leben retten könnten. Nun waren wir waschechte Na'vi. Denn wir können unsere Zähne mit Dreck putzen, Lianen erklimmen und uns Kleidung aus Blättern herstellen.

    Den Abend haben wir mit Mateusz und Michal (dem polnischen Pärchen) mit einem leckeren Essen ausklingen lassen. Zwar waren wir von dem langen Tag erschöpft, doch die tollen Gespräche mit beiden haben wir nochmal sehr genossen.
    Einzig der Salat war ultrascharf, sodass ich eine Weile nicht reden konnte.
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  • Day 22

    Viva la fiesta

    June 25, 2023 in Thailand ⋅ ☁️ 30 °C

    Sonne, Strand und viele Menschen. Unsere letzte Station in Thailand war die südwestlich gelegene Insel Phuket. Inmitten der Touristenströme schlängelten wir uns von einem Hotspot zum nächsten und saugten die Energie des Ortes in uns auf. Straßenmusiker gaben jeder Stelle der Insel eine individuelle Note.

    Wir genossen die Wärme der Sonne, ließen uns von den Wellen treiben und versuchten dabei nicht von einem der vielen Surfer überfahren zu werden. Am Abend verlagerte sich das Treiben auf die Strandpromenade. Viele kleine Stände warben mit Essen und Accessoires. Die Straßenmusiker haben sich in der Zwischenzeit zu DJ's verwandelt und heizten das ein oder andere Tanzbein an.

    Passend zur Identität der Insel bot das Simon Cabarett eine fesselnde Show aus Tanzeinlagen diverser Tänzer. Das Publikum war von den teils freizügigen begeistert. Naja.. bis auf ein paar konservativ gesinnte Seelen, die sich wohl nicht ausreichend informiert haben. Da Tim nichts für Kabarett übrig hat, saß ich umgeben von der Reisegruppe China Süd in der ersten Reihe. Besser kanns doch nicht laufen.

    Thailand verabschiedete uns mit einem wunderschönen Sonnenuntergang an der Südspitze Phukets. 🇹🇭
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  • Day 23

    Hallo Malaysia

    June 26, 2023 in Malaysia ⋅ ☁️ 30 °C

    Grausam. Grausamer. Um 5.30 Uhr aufstehen. Die Reise nach Malaysia lässt sich schnell zusammenfassen. Beginnend mit einer 40-minütigen Rollerfahrt am frühen Morgen unter beklemmenden Verhältnissen, versuchten wir mit zwei vollen Reiserucksäcken den Roller zum Busterminal zu fahren. Unser Gesäß sollte sich danach nie mehr so anfühlen wie vorher.

    Doch es kam schlimmer. Eine 9-stündige Busfahrt, ohne Klimaanlage, vollgepackt und mit undichtem Dach, erwartete uns. Was tut man nicht alles, um das Fliegen zu umgehen.

    Anschließend sind wir mit einem Minivan zur Grenze gefahren und haben diese zu Fuß überquert. Nicht überraschend glich die Grenzstation einer Wüste. Wir waren wahrscheinlich die ersten Fußgänger seit der Erfindung des Autos, die mit eigener Kraft die Grenze überschreiten wollten.

    Angekommen auf der anderen Seite kümmerten wir uns um neue SIM-Karten, Bargeld und etwas zu Essen. Als das erledigt war, steuerten wir das nächstbeste Hotel an und warfen uns in die Betten. Endlich geschafft.
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  • Day 26

    Eid Mubarak Langkawi

    June 29, 2023 in Malaysia ⋅ ☁️ 29 °C

    Langkawi ist die zweitgrößte Insel Malaysias und nicht zuletzt wegen des günstigen Alkohols beliebt bei ausländischen Touristen. Im Vergleich zu Thailand ist der Einfluss des Kolonialismus deutlich erkennbar. Auch der Islam spielt eine übergeordnete Rolle in Malaysia. Unsere ersten Tage dort waren während des Islamischen Opferfests. Öffnungszeiten waren unzuverlässig und Taxifahrer rar. Auch das Wetter spielte uns mit nahezu stündlichen Regenschauern nicht gerade in die Karten.

    Tim und ich verbrachten die Tage auf der Insel daher viel im Pool und in nahegelegenen Restaurants. Zwischenzeitlich wurde der Pool in unsere private Wettkampfarena umfunktioniert. Zeit macht erfinderisch. Abends haben wir uns dann mit kleinen Snacks eingedeckt und auf unserem niedlichen 30-Zoll Fernseher Filme geschaut. In diesen Tagen haben wir viel geredet und gelacht.

    Ein Tag auf der Insel schien das Wetter doch etwas besser zu sein, sodass wir einen Roller gemietet haben und Richtung Skybridge aufgebrochen sind. Auf dem Weg haben wir uns am Strand an einem kleinen Stand gestärkt. Als wir dann an den Bergen der Insel angekommen waren, erwartete uns ein kommerziell komplett ausgereiztes Naturspektakel. Mit einer Gondel ging es auf den Berg und die Aussicht von der Skybridge und den Plattformen war einzigartig. Zwar konnten wir nicht dutzende Kilometer aufs Meer hinausblicken, aber die peitschenden Dunstwolken schlängelten sich eindrucksvoll und gewaltig zwischen den Bergspitzen durch. Uns erwischte dann leider ein kräftiger Regenschauer.. zum Glück hatten wir unsere Regenjacken eingepackt. Leider wurde an jeder Ecke versucht, Geld zu machen. Beispielsweise mussten wir nach der Gondel noch ein weiteres Ticket kaufen, um auf die Skybridge zu kommen. Auch der Bereich im Tal glich einem Freizeitpark. Es hat ein wenig gestört und wurde dem beeindruckenden Ort überhaupt nicht gerecht.

    Die Tage auf der Insel haben uns geholfen, die malaiische Kultur in einem angenehmen Tempo kennenzulernen. Kein Sonnenbaden am Strand, sondern Beschäftigungstherapie bei schlechtem Wetter brachten eine andere Note in unsere Reise.
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