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  • Day 21

    Mértola

    March 8, 2023 in Portugal ⋅ ☁️ 19 °C

    Am nächsten Morgen fahren wir die wenigen Kilometer nach Mértola. Der Stellplatz am Fluss ist schnell voll, da ist es sinnvoll gegen Mittag dort an zu sein.
    Mértola ist eine mittelalterliche, kleine Stadt am Rio Guadiana, der hier schon gezeitenabhängig ist. Noch vor wenigen Jahrzehnten lebten viele Familien von Mértola vom Fischfang - heute ist der Fluss stark von den spanischen Abwässern der großen Schweinemästereien, Ölmühlen und Keltereien verunreinigt.
    Die Altstadt ist ein Häusergewirr mit engen gepflasterten Gässchen, umgeben von einer Stadtmauer. Auf dem Hügel thront das mächtige Castelo, in dem sich die Stadtherren im Laufe der Jahrhunderte ablösten. Hier stand eine römische Akropolis, ein islamischer Alkázar und eine christliche Burg mit mächtigem Bergfried.
    Auch die heutige katholische Kirche ist eine Abfolge der unterschiedlichen Kulturen: ein römischer Tempel, eine frühchristliche Kirche, eine islamische Moschee und schließlich eine katholische Kirche, die 1540 mit einem spätgotischen Gewölbe und einem Renaissanceportal versehen wurde. Dennoch sind Spuren der vorherigen Zivilisationen sichtbar.
    In Mértola gibt es einige sehenswerte Museen, deren Eintritt kostenlos ist. In der Neustadt auf der flussabgewandten Seite des Burghügels befindet die Ausgrabung einer frühchristlichen dreischiffigen Basilika aus dem 5. bis 8. Jahrhundert. Diese wurde wiederum auf einem römischen Friedhof errichtet, der einen Friedhof aus der Eisenzeit (6. Jh. v. Chr.) genutzt hatte.
    Die Glasböden ermöglichen einen tollen Blick auf die freigelegten Mosaike.
    In der Altstadt entdeckt man viele Reste der älteren Kulturen: sowohl das Rathaus als auch der Uhrturm stehen auf römischen Grundmauern. Trotz der guten Museen und der alten Geschichte der Stadt wirkt Mértola nicht wie ein Museumsdorf. Hier leben noch 1.400 Menschen, es gibt hübsche Bars und Restaurants und kleine Werkstätten, wie die Cooperativa de Tecelagem de Mértola.
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