• Grenzmuseum Schifflersgrund

    3. toukokuuta 2019, Saksa ⋅ ☁️ 8 °C

    Nun verlässt die Werra Thüringen und fließt durch Hessen. Wir machen daher einen Satz von gut 30 Kilometern und besuchen eine weitere Grenzanlage, die als Museum erhalten blieb.
    Im Länderdreieck Thüringen, Hessen und Niedersachsen blickten viele Menschen auch nach dem Ende des 2. Weltkriegs noch in eine ungewisse Zukunft, weil sich die Siegermächte noch lange über den Grenzverlauf uneins waren.
    Am 17. September 1945 trafen sich ranghohe amerikanische und sowjetische Offiziere und unterzeichneten das Wanfrieder Abkommen, das den Streit um die Eisenbahnlinie Göttingen - Bebra, die auf 4 Kilometern Länge durch die sowjetische Besatzungszone führte, beendete. Um Streitigkeiten zu vermeiden, einigten sich die beiden Siegermächte auf einen Gebietstausch zur Grenzkorrektur.
    Da im Anschluss an die Vertragsunterzeichnung je eine Flasche Whisky und Wodka als Symbol der beteiligten Länder den Besitzer wechselten, wurde die Bahnlinie scherzhaft auch <Whisky-Wodka-Linie> genannt. Für die Menschen in den betroffenen Gebieten - in den ehemals hessischen Dörfern Sickenberg, Asbach, Vatterode, Weidenbach und Hennigerode und in den Dörfern Neuseesen und Werleshausen auf der thüringischen Seite, die jetzt in der amerikanischen Besatzungszone lebten, betraf es knapp 1000 Menschen - änderte sich ihr Leben. Wie häufig mag sich der eine oder andere der Betroffenen gefragt haben: Wie wäre mein Leben verlaufen, wenn es dieses Abkommen nicht gegeben hätte?
    Wieder einmal steht die Grenze mit ihren menschenverachtenden Grenzanlagen im Mittelpunkt. Damit aber auch das Grüne Band, welches in ihrem Schatten entstehen konnte und uns heute mit einem weltweit einzigartigen, zusammen­hängenden Band vielfältiger Lebens­räume erfreut.
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