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- Thursday, August 24, 2023
- ⛅ 29 °C
- Altitude: 1,123 m
ChinaSanchakou39°56’56” N 78°24’59” E
Tag 167: Peyzawat bis Sanchakou

[-> Ich lade bewusst nur Blogbeiträge mit Text und ohne Bilder von Westchina hoch. Dies hat den Grund, dass die kleine Auswahl der Bilder China in einem zu positiven Licht darstellt und dadurch in keinem Fall unsere Sicht, Erlebnisse und vor allem Emotionen widerspiegeln können.]
Wir sind etwas unsicher wegen der Routenplanung. Da gestern bei einer kleineren Straße ohne Vorwarnung (auf allen chinesischen Apps hätte die Brücke offen sein müssen) der Weg versperrt war, zweifeln wir, ob es ratsam ist, heute wieder "querfeldein" (also einer kleineren Straße, die keine Bundesstraße ist) zu folgen. Autobahnen dürfen mit Fahrrädern nicht befahren werden, aber die Bundesstraße ist für uns ein zu weiter Umweg, auf dem es keine Hotels gibt.
Also wagen wir es. Tatsächlich läuft auch alles gut. Wir passieren keinerlei Kontrollen und erreichen bald die Bundesstraße, auf der wir fahren können.
Wir sind noch nicht lange auf dieser unterwegs, als wir schon den ersten Radreisenden sehen. Er ist Chinese und fährt uns mit etwas leichterem Gepäck entgegen. Stehen bleibt es nicht, was uns etwas verwundert. Wenn wir einen Radreisenden sehen, bleiben wir eigentlich immer stehen. Als wir dann allerdings kurz darauf noch zwei weitere chinesische Radreisende sehen, wundern wir uns nicht mehr. Hier muss ja echt die Hölle los sein!
Unter den beiden ist ein Lehrer aus Peking, der auch etwas Englisch spricht. Ihn fragen wir ein bisschen bezüglich dem Weg und möglichen Unterkünften. Nachdem er uns diese genannt hat, ist es schwer ihn davon abzuhalten uns seine ganzen Urlaubsvideos von ihm in der Mongolei, in Europa und Afrika zu zeigen. Außerdem fragen wir, inwieweit es vielleicht doch möglich ist zu zelten. Darauf antwortet er, es sei zu gefährlich. Als wir ihn nach dem Grund fragen, er warten wir eigentlich, dass es Tiere oder böse Menschen meint, die uns etwas anhaben könnten. Er aber meint, das gefährliche sei die Polizei. Kurz darauf rudert er aber wieder etwas zurück, möglicherweise aus Angst wir könnten ihn verraten und meint, die Polizei ist gut und wird uns helfen. Wir machen uns unser eigenes Bild davon!
Ein gutes Stück ist noch zu fahren bevor wir zu einer Art Autobahnraststätte kommen. Dort kaufen wir bei zwei sehr netten Frauen noch Wasser und fragen nach der Unterkunft, die direkt daneben liegt. Als wir dort anfragen, ist es überhaupt kein Problem. Der junge Mann bittet uns direkt herein und zeigt uns ein Zimmer.
Dann zückt er das Handy. Das wird nichts, denken wir. Zwei Beamte kommen und möchten die Pässe sehen. Sie fragen uns wieder die gleichen fragen und da wir "Deutschland" scheinbar nicht richtig aussprechen, dauert es etwas länger.
Zum Abschluss (ja, tatsächlich dürfen wir bleiben, denn andere Unterkünfte gibt es nicht) rät er uns achtsam zu sein, da er sich um uns Sorgen macht, wenn wir in einer so "heruntergekommenen" Unterkunft übernachten. Wir antworten, dass wir uns hier sehr wohl fühlen und verabschieden uns.
Zugegebenermaßen ist die Unterkunft kein 4 Sterne Hotel. Aber die Zimmer haben eine Klimaanlage und die Duschen und Toiletten sind auch recht sauber.
Außerdem bekommen wir von den beiden jungen Betreibern einen riesigen Teller mit Honig- und Wassermelone und sitzen später noch zusammen. Sie helfen uns eine bessere App zum Auffinden von Hotels herunterzuladen und sind sehr interessiert an uns.
Wir müssen grinsen, denn so groß die "Sorge" um uns von Seiten der Polizei hier war, sobald sie nur weit genug weg ist merken wir, wie die Menschen hier sichtlich aufblühen und auch wir fühlen uns ohne sie deutlich wohler!Read more