Tag 43: Sagiada bis Aidonia

Ohne von Kühen überrannt worden zu sein beginnt heute unser erster Tag in Griechenland. Wir sind schon gespannt, was auf uns zu kommt.
Es ist bewölkt und ab und an kommen ein paar TropfenBaca selengkapnya
Ohne von Kühen überrannt worden zu sein beginnt heute unser erster Tag in Griechenland. Wir sind schon gespannt, was auf uns zu kommt.
Es ist bewölkt und ab und an kommen ein paar Tropfen herunter.
Die Autofahrer in Griechenland sind wie auch in Albanien sehr rücksichtsvoll.
An den Straßen stehen immer wieder kleine Kirchen neben der Leitplanke mit Kerzen und religiösen Bildern. Jede Kirche unterscheidet sich im Aussehen komplett von der anderen.
Obwohl sich der Weg anfangs etwas zieht schaffen wir heute, trotz Gegenwind, dafür aber mit wenigen Steigungen (einmal 370 Hm und mal noch 150 Hm danach) bereits 76 km. Weil erst 16:30 Uhr ist und sich der Ort Kanallaki nicht fürs Wildzelten anbietet, entscheiden wir uns den Anstieg von 430 Hm heute noch mitzunehmen beziehungsweise auf dem Weg nach oben einen passenden Platz zu suchen.
In Kanallaki kaufen wir ein und bitten einen Blumenhändler noch um etwas Wasser. Bevor ich etwas sagen kann hat er mir schon von den Augen (oder den Flaschen unter meinem Arm) abgelesen, dass wir Wasser brauchen. Seine erste Frage lautet: "English oder Deutsch" und beginnt danach gleich auf Deutsch loszulegen. Er berichtet von seiner Zeit in Deutschland und befragt uns zu unserer Tour. Ich bedanke mich für das Wasser und er antwortet: "Nichts zu danken. Wir haben genug Wasser."
Weil Lukas etwas Schwierigkeiten mit seinem Kreislauf hat machen wir kurz nach dem Ort noch eine kurze Pause. Dann geht es nach oben, ohne Serpentinen, nur gerade nach oben. Die Höhenmeter sind anstrengender als gedacht.
Oben angekommen finden wir zwischen ein paar Olivenbäumen ein Plätzchen für unser Zelt.Baca selengkapnya
Mein Lieblingsland [Uli Stadler viel Spa]
Es regnet mal wieder. Frühstück im Zelt, dann packen und weiter geht es. Wir kommen erst einmal durch einen Nationalpark durch, der sehr abgelegen ist und natürlich auch von Straßenhunden durchstriffen wird. Wie wir allerdings feststellen, ist von Straßenhunden unserer Erfahrung nach weniger Bellerei zu erwarten als von Hofhunden, die ein klares Revier verteidigen.
Mit der Zeit klart der Himmel immer weiter auf und wir kommen wieder an die Küste.
Wir machen unsere Mittagspause in der Nähe einer Höhle, zu der wir nacheinander noch gehen. Als Lukas gerade unterwegs ist kommt ein Pforzheimer Camper den Weg entlang gefahren. Ich winke ihnen zu und sie halten an. Wir erfahren von ihnen wie gut das Wildparken bei ihnen in Griechenland bisher geklappt hat und was sie bisher schon alles gesehen haben. Es ist ein sehr nettes Gespräch. Natürlich werden dann noch unsere Fahrräder begutachtet und wir beneiden uns in gewisser Weise gegenseitig wegen der jeweiligen Freiheiten und Annehmlichkeiten.
Nachmittags gelüstet es uns dann noch nach einem Eis. Durch kommunikative Schwierigkeiten wissen wir am Ende nicht so ganz, was wir tatsächlich bestellt haben. Als die Kellnerin dann mit zwei Tellern herauskommt, auf denen jeweils eine Waffel und zwei Kugeln Eis sind, sind wir zwar etwas erstaunt, aber beschweren uns auch nicht darüber.
Ein paar Kilometer weiter finden wir am Strand ein Plätzchen und während ich das Zelt aufbaue, macht Lukas am Strand mit dem angespühlten Treibholz ein Feuer, über dem er kocht. "Ob das die Töpfe aushalten?", wundere ich mich noch.
Aber am Ende geht alles gut und das Essen ist sehr lecker.Baca selengkapnya
In der Nacht regnet es immer mal wieder ein bisschen. Im Zelt lässt es sich aber gut aushalten. Nach reichlichem Frühstück fangen wir an die Fahrräder zu packen. Als wir in einem Moment mal nicht genau aufpassen, hebt das Zelt ab und bleibt einen Meter weiter in unseren Fahrrädern hängen. Heute wird es also windig!
Die Strecke an der Bucht entlang ist schnell zurückgelegt, wir kaufen nochmal etwas ein und strampeln dann die knapp 70 Hm hoch. Immer wieder regnet es etwas. Der Gegenwind lässt sich für mich hinter Lukas relativ gut aushalten und ich ärgere ihn ein bisschen damit, dass ich so viel bremsen müsse, wenn ich hinter ihm fahre.
Etwas weiter fahren wir von der Straße ab auf einen Feldweg. Am Anfang läuft es recht gut. Dann werden die Pfützen immer größer. Letztendlich hängt so viel Matsch an unseren Reifen, dass sich die Räder nur noch schwer drehen lassen.
Mit etwas Mühe überstehen wir nach kurzer Zeit auch diese Passage.
Weil es so windig ist setzen wir uns für das Mittagessen unter den überdachten Teil einer Kirche. Zu unserem Glück, denn etwas später fängt es zu regnen an und auch zu gewittern.
Wir warten noch etwas ab und fahren dann bei leichtem Nieselregen weiter. Bald klart es auf und die Sonne kommt heraus. Wir schauen uns noch einen Ort an, der komplett als Insel auf eine Bucht gebaut wurde. Vor einer Kirche spielen ein paar Jungen Fußball. Einer der Jungen spricht uns mit wenigen englischen Worten an. Wir erfahren, dass er aus Albanien stammt. Gekonnt grüßen wir ihn auf albanisch mit "Përshëndedje" (Hallo). Das Lächeln auf seinem Gesicht ist unbeschreiblich. Er wurde sicherlich noch nicht oft von Touristen in Griechenland auf albanisch angesprochen. Wir "unterhalten" uns noch ein wenig über die Fahrräder und fahren dann weiter. Alleine für solche Momente lohnt sich diese Reise!
In Mesolongi nehmen wir uns dann eine Unterkunft wegen des wieder schlechter werdenden Wetters und weil keine Möglichkeiten zum Wildzelten bestehen.Baca selengkapnya
Frühstück inklusive? Tatsächlich bietet uns die Vermieterin der Ferienwohnung (27€) noch eine Dose mit zwei belegten Broten und den Kühlschrank voll Obst an.
Die ersten Stunden sind sonnig, aber etwas schwül. Wir begegnen zwei Fahrradfahrern aus Australien, die von Athen nach Irland fahren wollen.
Um über die Bucht auf die Halbinsel Peloponnes zu gelangen müssen wir wieder eine Fähre nehmen, auf die wir eifrig draufgewunken werden. Die Fähre selbst ist mit Bäumen bepflanzt. Ein sehr ungewohnter Anblick!
Während sich hinter uns die dunklen Wolken auftürmen, haben wir den Rest des Tages bestes Wetter.
Abends nehmen wir uns wegen der engen Bebauung wieder eine Unterkunft.Baca selengkapnya
Nach angenehmer Nacht frühstücken wir mal wieder nicht gerade wenig und packen wieder einmal unsere Sachen.
Wir kaufen noch schnell im Lidl nebenan ein und machen uns dann auf den Weg. Heute haben wir 64 km vor uns, absolut flach (Höhenunterschied 60 m) und Rückenwind. Wir fliegen also quasi die Küste entlang. Die Sonne scheint und es ist angenehm warm.
Wir fahren eine kleinere Straße entlang, die mündet in einen Feldweg und der wiederum in einem Haufen an Zweigen und ein wenig Müll. Mist! Hier geht es nicht weiter. Während die Frau von Komoot uns penetrant dazu auffordert bitte gerade weiterzufahren (Ihre Worte: "Jetzt geradeaus.") kehren wir dem Fluss, über den es hier keine Brücke gibt, den Rücken und suchen uns eine andere Brücke etwas weiter im Inland.
Ansonsten verläuft die Fahrt ohne nennenswerte Ereignisse.
Ein wenig vor der Unterkunft, die wir wegen der engen Bebauung mal wieder nehmen müssen, gehen wir noch einkaufen.
Kurz darauf kommt ein etwa zehnjähriger Junge auf uns zu. Er trägt einen Pullover mit Löchern, sein Gesicht ist schmal und seine Lippen aufgeplatzt. Er führt seine Hand zu seinem Mund und deutet an, als würde er essen. Danach reibt er sich über den Bauch. Kurz danach macht er die Geste für "Geld". Es zerbricht uns das Herz ihm nicht helfen zu können. Auch wenn der erste Instinkt uns dazu treiben würde ihm Essen oder Geld zu geben, wird immer wieder davon berichtet, dass man das tunlichst unterlassen soll, weil man das Problem dadurch nur weiter verstärkt und die Kinder dadurch vom Betteln abhängig macht. Stattdessen sollen eher Projekte unterstützt werden, die gezielt die Regionen unterstützen und sich für die Bildung und Versorgung der Bevölkerung einsetzen.
An dieser Stelle möchte ich nochmal auf unsere Spendenaktion hinweisen. Mit unserer Reise möchten wir durch die Leserinnen und Leser unseres Blogs und die Betrachter der Videos und Bilder Spenden für Kinder in Tansania, eine Krankenstation in Uganda und ein allgemeines Spendenkonto von Unicef sammeln, dessen Einnahmen beispielsweise auch den Kindern hier in Griechenland zugute kommen können. Die Spendenkonten der Projekte finden sich auf unserer Internetseite radlust.jimdosite.com. Dort finden sich auch weitere Informationen zu den Projekten.
Durch unsere Reise wird uns immer wieder bewusst gemacht, welches Glück wir hatten, in einem solchen Land wie Deutschland geboren worden zu sein und wie priviligiert wir aufwachsen konnten. Viele Kinder dieser Welt haben diese Chance nicht und müssen sich täglich durchkämpfen, leiden und können nicht einfach den Kühlschrank öffnen oder zum Arzt gehen, wenn es ihnen danach ist.
Um dies möglichst nachhaltig zu verbessern unterstützen wir die drei Projekte und hoffen, dass wir damit nicht die einzigen bleiben.Baca selengkapnya
Die Wohnung, in der wir übernachtet haben, ist für unsere Verhältnisse sehr luxuriös. Direkt am Meer, ein riesiges Wohnzimmer mit Küche, ein Bad und ein gemütliches Bett.
Wir fahren zunächst weiter auf der Halbinsel Peloponnes weiter mit leichtem Rückenwind. Bald schon treffen wir einen Radreisenden aus Deutschland (der Erste!). Er möchte von Athen bis München fahren.
Generell "wimmelt" es hier an Radreisenden. Jetzt treffen wir fast täglich welche. Wenig später begegnet uns noch eine Frau, bereits die zweite, die alleine unterwegs ist.
In Korinth, der Stadt in der die Halbinsel mit dem Festland verbunden ist, verläuft ein Kanal, der die Bucht von Athen mit dem Golf von Korinth verbindet.
Der Kanal wurde von 1881 bis 1893 in den Fels geschlagen, dient aber heute nur noch als Touristenattraktion. Von denen treffen wir auf einer Brücke gleich einen Haufen an.
Wir fahren weiter und der Himmel hinter uns wird immer dunkler. Wieder einmal kündigt sich Regen an.
Wir gehen vorsorglich schonmal einkaufen und tatsächlich beginnt es genau dann zu regnen. Zum Glück können wir uns bei einer Bäckerei trocken unter ein Dach setzen.
Eine Stunde und ein herrlicher Regenbogen später geht es weiter.
Wir treffen noch zwei Wiener, eine weitere Frau und einen Mann mit Gepäcktaschen am Rad. Damit sind es heute schon 6 Bikepacker, denen wir begegnen!
Kurz nach Megara setzen wir wieder einmal mit einer Fähre über. Der Deutsche hatte uns von guten Möglichkeiten fürs Wildzelten auf der Insel direkt neben Athen erzählt. Also haben wir die Uhrzeit mehr oder weniger außer Acht gelassen und haben die Fähre gegen 18:30 Uhr genommen und tatsächlich in einem Wald ein schönes Fleckchen gefunden.
Wir essen gemütlich Nudeln mit Pesto und Tomaten und gehen ins Zelt.Baca selengkapnya
Schöne Grüße nach Griechenland aus dem kalten Durlach. Spannend eure Berichte, toll, bin begeistert. [Martin]
Athen liegt zum greifen nahe und ausgerechnet jetzt bricht bei Lukas' Gepäckträger die Schraube im Gewinde ab. Vielleicht war sie auch schon vorher abgebrochen und wir hatten es nur nicht gemerkt. Mit Panzertape können wir den Gepäckträger erstmal wieder sichern, damit er die letzten Kilometer noch aushält.
Nach 11 Km kommen wir dann an den Fährhafen Richtung Perama, einem Vorort oder Stadtteil von Athen.
Dieses Mal müssen wir ganze 2,40€ zahlen, damit wir beide die 10 Minuten übersetzen dürfen. Das sind wir gar nicht mehr gewohnt, bei den vielen kostenlosen Fähren, die wir bisher hatten.
Langsam kommen wir auf das Festland zu. Die Fähre legt an und dann geht der Wettkampf darum los, welches Auto als erstes abfahren wird. Wir warten das geduldig ab und fahren dann in Ruhe von der Fähre.
Die Straße vom Hafen weg ist hektisch und chaotisch. Es wird überholt wo nur geht und auch, wo es eigentlich schon nicht mehr geht. Wir entscheiden uns etwas oberhalb der Straße entlang zu fahren.
Unser erstes Ziel ist der Hafen im Stadtteil Piräus. Wir wollen uns noch über die Fähre in die Türkei informieren, die wir von dort aus nehmen werden. Weil wir ein besseres Angebot online gefunden haben, entscheiden wir uns dagegen die Fähre jetzt schon zu buchen.
Durch den Tipp eines Automechanikers, den Lukas wegen seines Gepäckträgers anspricht, finden wir einen Fahrradladen. Hier bekommen wir eine Schelle, durch die wir den Gepäckträger erstmal sichern können. Wir fahren zum nächsten Fahrradladen weiter und dann zum nächsten.
Lukas hat Probleme mit seinem Fahrradständer, der das Gewicht der Taschen nicht aushält.
Am dritten Fahrradladen werden wir fündig. Der Besitzer oder Mitarbeiter nimmt sich viel Zeit und probiert unterschiedliche Fahrradständer aus.
Am Fahrradladen sind wir nicht die einzigen. Ein Däne mit Liegerad muss seine Bremse reparieren und ist schon eifrig am Werk, als wir dazu kommen. Wir tauschen uns lange über unsere jeweiligen zurückgelegten und geplanten Touren aus und geben uns gegenseitig Tipps zu Strecke und Wildzeltplätzen. Bjarke ist in Istanbul gestartet und möchte über Athen, Ost- und Mitteleuropa, Finnland und Schweden zurück nach Dänemark reisen.
Mit neuem Fahrradständer und Bremsglötzen für mich fahren wir dann unser Mittagspausenplätzchen an, schrauben da noch ein bisschen an den Rädern und fahren dann noch das letzte Stück zu Linda, unserem WarmShowers Host für 2 Nächte. Dabei erhaschen wir schon den ersten Blick auf die Akropolis.
Gemeinsam mit Linda und einem amerikanischen Fahrradfahrer (der kurz nach uns angefragt hat, aber dann nur noch in einem Hostel unterkam) gehen wir abends noch Essen und erfahren viel über die griechische Kultur, Küche und auch über die Erfahrungen des Amerikaners in der Türkei.
In Griechenland gibt es 4 verschiedene Begrüßungen für morgens, mittags, abends und nachts. Griechen lieben das Essen und wenn sie ausgehen teilen sie dieses. In einem Restaurant mit einheimischer Küche werden sie niemals jeweils ein eigenes Gericht haben, sondern viele Kleinigkeiten teilen. Außerdem wird noch sehr viel auf dem Markt eingekauft.Und etwas ganz wichtiges: Griechen nehmen alles etwas lockerer! Ob das eine rote Ampel ist, ein auf dem Gehweg geparktes Auto, die Pünktlichkeit oder die eigene finanzielle Lage.
Das Lebensmotto (wie wir herausgehört haben): Alles nicht so schlimm.Baca selengkapnya
Erstmal ausschlafen!
Nach gemütlichem Start in den Tag gehen wir mit Linda auf den Straßenmarkt, der immer in einer anderen Straße ist. Auf dem Weg holen wir uns noch griechische Blätterteigtaschen, die mit Spinat gefüllt sind. Mit Linda durchleben wir einen griechischen Tag in Athen, so wie sie ihn jeden Samstag mit ihren Freunden erlebt. Wir gehen in ein Café und danach auf den Markt, bei dem wir noch Obst und Gemüse holen. Praktisch, jemanden dabei zu haben, der etwas griechisch kann.
Linda ist aus der Schweiz und vor ein paar Jahren von London nach Athen geradelt und einfach hier geblieben. Als jemand, der viele Kulturen kennt, bekommen wir nochmal einen ganz anderen Blick auf Griechenland, als wir das vielleicht von Einheimischen bekommen hätten.
Nach dem Markt folgt dann noch ein kleiner Touriteil. Wir gehen zur Akropolis. Allerdings entscheiden wir uns aus verschiedenen Gründen (unter anderem wegen eines Baugerüsts) gegen die 20€ Eintrittsgeld und bewundern sie lieber vom Nachbarberg aus. Natürlich darf auch dann ein Eis nicht fehlen! :D
Abends gehen wir mit Linda noch auf eine Ausstellung moderner Kunst in einem alten Industriegebiet in Meeresnähe.Baca selengkapnya
Ausnahmsweise gehen wir mal getrennte Wege heute morgen. Während ich nochmal ausschlafe und Kraft für die nächsten Tage tanke, gehen Linda und Lukas um 8 Uhr in die Kirche. Bei den orthodoxen Christen findet am Sonntag vor Ostern (das ist ja um eine Woche verschoben) die Übergabe der Kerzen an die Patenkinder statt. Auch in der Kirche ist der Gottesdienst bereits auf Ostern gerichtet.
Als die beiden dann wieder zurück kommen frühstücken wir gemeinsam. Es gibt Rühreier, Obstsalat, Brot und ein Salat aus angeröstetem Brot, Tomaten, Feta und Kapern. Dazu gibt es noch ein Glas frisch gepressten Orangensaft. Wirklich lecker!
Wir räumen etwas auf und packen schonmal ein paar Taschen.
Mittags kocht Linda für uns eine Art Eintopf aus Kartoffeln, Tomaten, Feta und weiteren Zutaten. Dazu gibt es grünen Salat mit Karotten. Wir werden echt durchgefüttert!
Wir packen noch unsere letzten Taschen und fahren dann gegen 17 Uhr los. Heute geht es auf die Fähre nach Chios und dann weiter in die Türkei.
Auf dem Weg schauen wir uns noch den Wechsel der Wachen vor einem Gebäude unterwegs an, die in unseren Augen etwas ulkig aussehen.
Auf der Fähre angekommen (viel Zeit blieb nicht mehr) suchen wir uns dann einen Sitzplatz und werden zu einer Art Flugzeugsitzen weitergeleitet, die eigentlich eine Klasse bzw etwas teurer sind.
Wir essen ein wenig Brot, putzen dann noch die Zähne und versuchen etwas zur Ruhe zu kommen. Lukas gelingt das ganz gut, ich kann immerhin ein bisschen schlafen.Baca selengkapnya
Wir kommen um 3:30 Uhr mit der Fähre an. Etwas verschlafen packen wir alles zusammen und schieben dann unsere Fahrräder von der Fähre hinunter. Alles ist etwas hektisch und unstrukturiert. Auf dem Hafengelände ziehen wir Warnwesten an und befestigen unsere Lichter. Mit uns fährt noch ein deutsches Wohnmobil von der Fähre ab.
Wir sind mit der Fähre auf der westlichen Seite von Chios angekommen und müssen auf die 40 km entfernte östliche Seite, um dort die Fähre nach Cesme zu nehmen.
Da aber noch stockdunkel ist machen wir uns auf die Suche nach einem Zeltplatz, um noch 2 Stunden zu schlafen.
Wir fahren ein Stück, müssen dann unsere Jacken ausziehen und dann passiert es. Ich sehe gerade noch wie sich Lukas' abgestelltes Fahrrad in Bewegung setzt und dann ist es auch schon zu spät. Sein Fahrrad fällt auf die Seite und der neue, mühsam ausgewählte Fahrradständer bricht ab. Irreparabel!
Der Zeltplatz ist dann kurz danach gefunden. Etwas schwierig bei Dunkelheit, aber mit unseren Taschenlampen ist das Zelt schnell aufgebaut.
Knapp zwei Stunden lang ist unsere Nacht. Dann brechen wir wieder auf und suchen uns einen Platz zum Frühstücken.
Diese Seite der Insel ist fast unberührt. Es lohnt sich wirklich die Strecke noch auf sich zu nehmen. Eine Fähre am nächsten Tag wäre direkt nach Chios (Ort) gefahren, aber das war uns zu spät.
In Chios geht es erstmal zum Hafen. An der ersten Fährgesellschaft möchten wir die Fähre buchen. Zuerst soll ich einen Augenblick warten, dann kommt die Nachricht: Nächste Fähre in 2 Tagen. Was? Ok, wir hatten schon gehört, dass es etwas schwierig ist im Winter nach Cesme zu kommen, aber jetzt ist immerhin schon April.
Also auf zur nächsten Fährgesellschaft. Dort bekomme ich die gleiche Nachricht. Bei der 3 Fährgesellschaft gehe ich es anders an: "Gibt es heute irgendeine Fähre, die in die Türkei fährt. Bevorzugterweise nach Cesme?".
Hier werde ich fündig.
In 3 Stunden fährt die Fähre. Wir nutzen die Zeit und essen. Wieder fährt das deutsche Wohnmobil an uns vorbei. Wir schauen uns noch Chios an, mit der Stadtmauer, dem türkischen Bad und den kleinen Gässchen. Hier sind die Leute deutlich aufmerksamer, schauen uns vermehrt nach und winken.
Kurz bevor die Fähre abfährt lernen wir noch den 20 jährigen Jonah aus London kennen, der als Backpacker nach Indien und dann um die Welt will. Die Fahrräder schieben wir auf das Schiff, dann werden wir von einem von der Fährgesellschaft ins Innere des Schiffes gebeten. Als wir die Fahrräder dann über die Schwelle hiefen, entscheidet er sich doch um und wir sollen die Räder, zur Belustigung der mexikanischen Reisegruppe, die mit uns fährt, einmal quer durch und auf der anderen Seite wieder hinaus schieben, nur um wieder an dem selben Platz zu stehen, wie am Anfang. Wegen des Wellengangs fürchten wir ein wenig um unsere Fahrräder.
In der Türkei angekommen sind wir überrascht von der reichen Vegetation. Zuerst geht es durch die Kontrolle. Wie so oft stehen alle in Schlangenlinie um die aufgestellten Bänder außenrum. Natürlich müssen wir mit den Rädern auch jede Kurve mitnehmen, zur Belustigung der mexikanischen Reisegruppe.
Bei der Einreise werden wir von dem jüngsten Mitarbeiter der Behörde bedient. Der etwa 6 jährige Junge stempelt fleißig mit seinem Vater die Pässe ab.
Wir verabschieden uns von Jonah und fahren nach Cesme rein. Das hätten wir nicht erwartet. Der Ort, der vor uns liegt begeistert uns mit seiner Schönheit!
Nach 5 km kommen wir bei Alpu, unserem WarmShowers Host, an. Die Räder sind schnell verstaut und wir gehen gemeinsam einkaufen, weil er uns anbietet ein typisch türkisches Essen zuzubereiten.
Es gibt eine Art Eintopf aus Tomaten, Karotten und Ei, mit Parmesan, dazu Weißbrot. Lukas bekommt zusätzlich noch marinierten Fisch.
Ich nutze die Gelegenheit und nehme Türkischstunden bei Alpu, um ein wenig sprachgewandter in das neue Land zu starten.
Bis hier her haben wir knapp 3000 km zurückgelegt. Wir lassen einen Kontinent mit vielen Ländern hinter uns, die uns begeistert, aber auch überrascht haben. Wir sind durch außergewöhnliche Tropfsteinhöhlen gelaufen, haben quasi verlassene Küstenabschnitte mit glasklarem Wasser erradelt und regionale Eigenheiten kennengelernt (z.B. seit Griechenland wird das Toilettenpapier nicht mehr in die Toilette geworfen).
Für uns beginnt ab hier ein noch völlig unbekannter Teil auf einem neuen Kontinent.Baca selengkapnya