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  • Day 11

    Vattenmelontur dag 2

    July 31, 2023 in Sweden ⋅ ⛅ 17 °C

    Morgens im Zelt plane ich noch an der Route rum. Nach Lennungshammar ist klar, aber dann? 50 km weiter nördlich soll es Elche geben, sogar einen Albino, aber wie wahrscheinlich ist es, dass ich ihn antreffe? Außerdem gibt es im Norden nur wenige Highlights in meinem Routenplaner, lediglich ein Bahnradweg ist gekennzeichnet. Norwegen ist auch nah, aber nur um mal über die Grenze zu treten lohnt es sich nicht und ehrlich gesagt sind die dicksten und hässlichsten SUV immer mit norwegischen Kennzeichen, es lockt mich nicht da länger zu fahren. Rund um die Seen Vänern und Vättern, beim Gotakanal und an der Küste vor Göteborg (Schärengarten) gibt es jede Menge Menschen, die da ein Rad gefahren sind und es gut fanden. Und auf dem Weg dahin eine Elch Ranch! Die Tour für heute steht fest. Nach ca. 80 km plane ich einen Shelter ein, oder DANO wie es in Dalsland heißt, ist eigentlich für Kanuten aber ich denke ich kann da auch hin.

    Wieder in Arvika weiß ich im Supermarkt genauer was ich will, kaufe zielstrebig Essen und Getränke für 24 Stunden und fühle mich gut vorbereitet für den Tag. Ich erreiche wieder das Naturreservat Glaskogen, durch das eine Schotterstraße führt. Es ist sehr fest gefahrener Sand und darauf eine Schicht Kies, nur die Spurrillen der Autos sind frei. Ich finde es schwer und unberechenbar zu fahren, insbesondere bergab und bei Gegenverkehr, wie Splitt auf Asphalt. Ich mache Pause am Övre Gla mit vorzüglichen Käse Schinken Baguette und sehe zwei Proleten mit freiem Oberkörper und Kettensäge im Kanu vorbeipaddeln. Natürlich Deutsche.

    Danach geht es nach Lennungshammar, es ist relativ viel los und das Infocenter reizt mich nicht mehr, dafür aber das Café Carl, wo ich mir gleich zwei Stück Kuchen gönne. Ich verlasse das Naturreservat, noch ein letztes Mal etwas wehmütig den Wanderweg mit den vertrauten orangenen Punkten kreuzend. Weiter geht es auf Wegen, die ich teilweise nicht fahren kann, aber ich werde von einem Mofa überholt (so ein richtig altes Fahrrad mit Rasenmähermotor dran) - der kann das scheinbar auch fahren. Amüsant finde ich auf diesen abgelegenen Straßen auch immer die Briefkastenansammlungen, teilweise sind weit und breit keine Häuser zu sehen, zu denen diese Briefkästen gehören könnten.

    Ich bin gut in Zeitplan für den Shelter und hinter Sillerud kommt das erste Mal in Schweden eine richtig schöne Straße: asphaltiert und trotzdem nicht viel Verkehr, leichte Hügel: so macht Radfahren Spaß! Allerdings grummelt mein Bauch ein bisschen, was mich nicht zu sehr sorgt, es war ein anstrengender Tag und wenn zuviel Energie in die Muskeln der Arme und Beine geht, fehlt es manchmal im Gedärme, das kenne ich schon. Meistens hilft es, einfach bisschen langsamer zu machen.
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