hike n bike 🇸🇪

July - August 2023
Eine „Waldläufer“-Woche 🥾🛶 im Naturreservat Glaskogen 🌳🦌 und danach mal sehen auf welcher Route es nach Hause geht 🚴🏻‍♀️🏕️ Read more
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  • Day 1

    Abfahrt

    July 21, 2023 in Germany ⋅ ☁️ 21 °C

    Habe den halben Tag Sachen gepackt und bin deutlich aufgeregter als üblich. Ole hat den Equipment Check mit mir gemacht und noch diverse Tipps für den zweiten Teil - der Radreise - gegeben, aber ich bin gedanklich erstmal bei der ersten Woche - der Waldläufer Woche: sieben Tage Outdoor, also Sheltern oder Zelten, ohne Strom und Wasser aus der Leitung, auf einer Rundtour im Naturreservat Glaskogen: auf dem Hinweg zu Fuß wandern und auf dem Rückweg über das Wasser mit dem Kanu paddeln. Natürlich nicht alleine, sondern mit einer Gruppe von (bisher) Fremden und einem Guide. Bin gespannt, was mich erwartet, insbesondere wie die Gruppe wird und ob ich dazu passe. Bezüglich draußen übernachten fühle ich mich eigentlich gut vorbereitet, aber bisher war es eher spartanisch ohne Kochen und Feuer und eben auch nicht so viele Tage am Stück; bisher kam nach spätestens zwei Nächten Sheltern eine Nacht auf dem Campingplatz.

    Los geht’s, erstmal mit dem Rad zum ZOB.
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  • Day 2

    Ankunft in Stömnegarden

    July 22, 2023 in Sweden ⋅ ☁️ 12 °C

    Von Hamburg nach Stömne geht es entlang der „Vogelfluglinie“ mit Bus und Fähre durch die Nacht. Die Abfahrt am ZOB ist bisschen chaotisch, die beiden Busfahrer haben Berliner Schnauze und wir Reisenden brauchen eine Weile, um herauszufinden wie wir unsere Fahrräder im Anhänger fest machen müssen. Bis ich fertig bin, ist der ganze Bus fast voll besetzt und als ich einen freien Platz sehe und Blickkontakt aufnehme, sagt mein zukünftiger Sitznachbar: „Ja auf den Platz können Sie sich setzen.“ - womit ein weiteres Gespräch von meiner Seite aus für den Rest der Fahrt ausgeschlossen ist. Allerdings sitzen in den Bus ohnehin nur Reisende nach Idre und diejenigen, die mit mir vielleicht auf Waldläufer Tour gehen, sitzen in einem anderen Bus nach Stömne. Die Fahrt verläuft ereignislos, auf der Fähre gibt es dänische Leckereien und den Rest der Nacht habe ich geschlafen. Im Morgengrauen kreuzt ein schwedischer Fuchs die Straße und wir machen eine Pause an der Raststätte in Trollhättan nahe des Vänernsees, in der es Infotafeln gibt, auf denen die Schweden die Vorzüge der Gegend anpreisen und touristische Tipps auf Englisch, Schwedisch und Deutsch geben.

    Nach Verlassen der Autobahn erblickt man direkt die typischen schwedischen Häuser und schon bald erreichen wir auch Stömne. Hier in einer alten Schule ist das Basislager und es starten verschiedene einwöchige Touren. Aber erstmal ist Warten angesagt: während meine Busfahrt ohne Probleme verlief und ich um 7 Uhr zum Frühstück hier war, wird der zweite Bus erst gegen 12 Uhr erwartet. Wenn alle Gruppenmitglieder da sind, werden die Rucksäcke und Tonnen für die beiden Etappen gepackt und gemeinsame Ausrüstungsgegenstände und Lebensmittel auf alle verteilt.

    Das viele Warten, die immer noch unbeantwortete Frage wie die anderen Gruppenmitglieder sind, die Kälte und die Aussicht auf recht regnerisches Wetter in der kommenden Woche sorgen bei mir für weiterhin eher angespannte Stimmung. Dabei ist das Haus hier sehr charmant, das Frühstücksbuffet lecker und mit vielen typisch schwedischen Bestandteilen, und auch das Team ist sehr nett.
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  • Day 2

    Erste Wanderetappe zum Stömnesjön

    July 22, 2023 in Sweden ⋅ ⛅ 14 °C

    Die Waldläufer Gruppe besteht aus zehn Teilnehmer*innen plus TB, von denen neun heute schon anwesend sind. Nach dem ersten Eindruck normale Leute, die so viel Nerd in sich haben, wie es für diese Art von Urlaub wohl sein muss. Altersmäßig fühle ich mich am Rand, aber im Rahmen - gesiezt hat mich immerhin keiner. Es bleibt nur kurz Zeit für eine Vorstellungsrunde, denn wir müssen direkt unsere erste Aufgabe meistern und zwar aus fünf Kisten mit Lebensmitteln entscheiden, was wir wann essen wollen und dieses in die bereits schweren Rucksäcke packen. Die Federwaage zeigt bei allen zwischen 15 und 18 kg an, teilweise sogar fast 20.

    Die Vorbereitungen über drei Stunden, dann noch einen Regenguss abwarten und dann geht es endlich los. Ein paar Meter auf der Asphaltstraße, die letzten Wohnhäuser der 42 Einwohner umfassenden Gemeinde Stömne hinter uns lassend, sind wir plötzlich mitten in der Natur Schwedens. Und es sieht genau so aus, wie ich es mir vorgestellt hatte. Mit kleinen Wasserfällen, Trampelpfaden durch den Wald, überall Felsen, am Wegesrand auch wilde Himbeeren und Blaubeeren. Und Seen! Unser heutiger Shelterplatz liegt direkt am Ufer des Stömesjön, welcher über eine Felsplatte zu begehen ist. Mir persönlich ist es aber zu kalt zum Schwimmen.

    Trotz nur 5 km wandern war es ein anstrengender Tag für alle, im Lager angekommen sein und Nudeln mit Soße essen tut gut. Die Unterhaltungen drehen sich meistens um die Organisation der nächste Schritte (Zelte aufbauen, kochen, abwaschen) Ehe man sich versieht ist es schon kurz vor 11 (und immer noch hell). Es gibt zwei recht große und tiefe Shelter, aber die meisten möchten lieber in Zelten schlafen. Ich gehe alleine in einen Shelter und hoffe auf Besserung der Hals- und Kopfschmerzen, die sich am Abend eingestellt haben.

    Wander-Weisheit des Tages: Geschwindigkeit gibt Sicherheit.
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  • Day 3

    Zweite Wanderetappe zum Åltjärnen

    July 23, 2023 in Sweden ⋅ ☀️ 18 °C

    Am Morgen mit Kopfschmerzen, aber ohne Stimme aufgewacht. Die Nacht war krankheitsbedingt eher schlecht, im Schlaf habe ich von Erstickung geträumt und in den Wachphasen über Abbruch nachgedacht. Als der Tag erstmal anläuft und nach zwei Tassen Kaffee sieht alles wieder besser aus und ich entscheide mich, erstmal zu starten. Als gutes Omen möchte ich auch werten, dass ich in meiner Unterwäsche eine Zecke vor Vollstreckung ihrer Tat erwischt habe.

    Die Strecke heute ist anspruchsvoll (hätte ich auch ohne Erkältung so gesagt) mit 11 km Länge, einigen Höhenmetern und 15 kg Gepäck auf dem Rücken. Landschaftlich weiterhin von Wald dominiert, im Blickfeld (Richtung Boden) meistens Wurzeln, Farne, Moos und Flechten - und natürlich Blaubeeren! Das Wetter ist viel besser als angesagt sonnig und warm. Am Abend im Shelter lockt der See zum Baden und natürlich Wasser holen (immer in der Mitte, nie am Rand). Das Wasser ist kalt und somit ist ein Bad sehr erfrischend, obwohl dieser See im Vergleich zum vorherigen fast ein bisschen moderig ist und weiterhin ist das Schwimmen durch Seerosen gar nicht mal so angenehm, dass sich die Stängel bei jedem Beinschlag um die Waden wickeln. Zum Abendessen gibt es zwei heiße Tassensuppen und als Hauptgang Knödel an brauner Soße mit Champignons.

    Die Gruppe ist gut drauf und zum Beginn des heutigen Tages auf elf Personen angewachsen, von denen zwei allerdings im Laufe des Nachmittags wieder zurück zum Aktivcenter in Stömne gefahren wurden, um sich dort zu erholen und zur Kanu Etappe wieder zu uns zu stoßen. Während der Wanderphasen gehen wir meist in Gänsemarsch hintereinander her, so dass bei einer Unterhaltung von zwei Personen meistens einige weitere mithören - dieses Format wird konsequenterweise Podcast genannt. Häufig geht es um Reisen oder Outdoor Fachsimpeleien, aber der Ameisen-Podcast ist besonders hervorzuheben. Auch in den Gesprächen am Lagerfeuer zeigt sich auch, dass die Gruppe in vielen weltanschaulichen Bereichen relativ homogenen zusammengesetzt ist, was nicht so erstaunlich und auch aus dem Fahrrad-Bubble schon bekannt ist. Obwohl das Feuer wärmt, bin ich froh als die Gruppe sich zum Schlafengehen entscheidet, da abends die Halsschmerzen wieder schlechter werden, bin ich einfach müde. Wir legen zu zweit in den Shelter, der exakt baugleich zu dem gestrigen ist - anscheinend sind diese im gesamten Naturreservat gleichzeitig angelegt worden.

    Wander-Weisheit des Tages: Bis zur nächsten Pause sind es immer 20 Minuten.
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  • Day 4

    Dritte Wanderetappe Ankunft am Stora Gla

    July 24, 2023 in Sweden ⋅ 🌧 15 °C

    Heute stehen 10 km an, da wir übermorgen Mittag planmäßig am Stora Gla sein sollen, um dort unsere Kanus und insbesondere den Proviant zu bekommen. Thema Proviant: anscheinend ist einiges beim Packen am Samstag schief gelaufen und wir haben nur noch für jeden eine Scheibe Brot (für 1,5 Tage), aber jede Menge (überflüssiger) Gewürze. Und Nudeln - die gibt es jetzt erstmal zum Frühstück. Und danach schnell los, denn es soll ab 13 Uhr regnen.

    Tatsächlich beginnt der Regen schon um 11, als wir gerade nach 4 km den ersten Shelter erreichen und deswegen dort eine Weile Pause machen. In diesem Shelter zu bleiben ist aber nicht wirklich eine Option, da wir dann morgen vor 12 Uhr noch 6 km zu vereinbarten Treffpunkt laufen müssten. Also nutzen wir die nächste Regenpause, um weiter zu laufen. Von oben kommt tatsächlich nicht mehr viel, aber da man die ganze Zeit durch tropfnasse Farne u.ä. streift, werden die Hosenbeine bis zu den Knien nass und von dort läuft es auch in die Stiefel, bis es bei jedem Schritt quatscht.

    Die Strecke ist etwas anspruchsvoller als gestern, recht viel bergauf und bergab, dabei auch ziemlich steile Passagen. Zum Glück ist das Gepäck inzwischen deutlich leichter geworden! Teilweise ist Handeinsatz gefordert und fast jeder rutscht mal aus und fällt auf den Poppes. Dafür gibt es landschaftlich noch mehr Ausblicke auf Highlights sowie interessante landschaftliche Veränderungen: auf diesem Abschnitt gibt es noch mehr Felsen, die als große Blöcke rechts und links steil aufragen oder Platten, auf denen wir gehen.

    Wir erreichen bereits am frühen Nachmittag den Stora Gla, allerdings sind zwei Shelter schon besetzt. Am dritten hat auch schon eine Familie ihr Camp aufgeschlagen, aber es ist noch Platz für uns. Just in time: direkt danach beginnt ein heftiger und andauernder Regen, so dass wir den frühen Abend nach zwei heißen Tassen unter dem gemeinsamen Tarp hauptsächlich in den Zweierzelten verbringen. Nur unser verrückter TB geht auch an diesem Tag vorher ins Wasser. Mir ist ein bisschen Entspannung an diesem Tag ganz Recht, da die Erkältung immer noch nervt.

    Später am Abend gibt es noch die Trockennahrung für Extremsportler (nur mit kochendem Wasser aufgießen), schmeckt erstaunlich gut. Danach noch Geschichten am Lagerfeuer, die ich aber großteils verpenne… erst nach Mitternacht geht es ins Bett, ich freue mich auf Ausschlafen.

    Wander-Weisheit des Tages: Bergauf möglichst kleine Schritte machen.
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  • Day 5

    Kanu Tag 1

    July 25, 2023 in Sweden ⋅ ⛅ 18 °C

    Ein sehr entspannter Tag startet mit: ausschlafen, Kaffee trinken, Aussicht auf den See genießen. Danach 1 km mit inzwischen sehr leichten Rucksäcken zum Treffpunkt, an dem wir unsere Kanus bekommen. Große Freude, dass zwei Waldläufer wieder dabei und die Gruppe wieder vollständig ist - und dass die Snacktonne mit den ganzen Süßigkeiten auch da ist. Alle wichtigen Gegenstände in die Tonnen packen (nicht mehr benötigte Sachen, wie die komplett durchnässten Wanderstiefel, werden in das Camp gebracht), kurze Einweisung in das Kanufahren und dann geht es auf den Stora Gla. Ich kann mich nicht satt sehen an der schönen Aussicht: das klare Wasser, die Felsen, die kleinen Inseln oder Schären mit Kiefern und Birken bewachsen. Mehr Schauen als Fotografieren - zumal wir noch nicht so gute Kanuten sind.

    Wir kommen schon kurz nach Mittag am Shelter an und da das Wetter mitspielt und es schön warm ist, haben wir einen richtigen Urlaubstag mit Baden und auf dem Fels am Ufer in der Sonne liegen und faulenzen. Auch ist genug Zeit, ein bisschen Wäsche zu waschen und einen großen Topf Chili sin Carne zu kochen. Abends am Lagerfeuer spielen wir Wizard und Insider (Begriffe raten). Husten und Heiserkeit halten sich hartnäckig, aber immerhin wird es nicht schlimmer und ich bin langsam wieder besser drauf und abends nicht mehr so kaputt.
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  • Day 6

    Lagertag mit Kanu Ausflug

    July 26, 2023 in Sweden ⋅ ⛅ 14 °C

    Der Tag beginnt mit Blaubeer-Pancakes. In der Outdoor Küche für Kanu-Reisende ist fast alles möglich, da wir eine gusseiserne Pfanne und einen Rost für das Feuer haben. Allerdings wird der Abwasch auch recht aufwendig, gesäubert wir nur mit heißem Wasser ohne Spülmittel, aber mit Stahlschwämmen zum Schrubben. Das ganze natürlich in guter Entfernung zum See, damit das Abwaschwasser durch den Boden gefiltert wird, bevor es wieder im See landet.

    Da die Shelter am Stora Gla recht gut besucht sind (vornehmlich tatsächlich von Deutschen), wird beschlossen, zwei Tage am gleichen Shelter zu bleiben. So laufen wir nicht Gefahr, an einem schlechteren Ort zu landen oder sogar auf einer freien Fläche unsere Zelte aufschlagen zu müssen - ohne Shelter, ohne Feuerstelle und ohne Trockentoilette. Um unseren jetzigen Platz halten zu können, wird beschlossen, dass immer eine Gruppe am Lager bleibt und eine Gruppe aufs Wasser geht für eine Umrundung der Inseln und kleine Pause auf der gegenüberliegenden Seite.

    Bei der kleinen Kanurunde kommen wir bei Regen in einem anderen Shelter unter und treffen zwei Franken, die ihre Reise bei der Konkurrenz Scandictours gebucht haben. Es ist ein ähnliches Format wie Rucksack Reisen nur ohne Gruppe und TB. Grundlegende Ausrüstung, Verpflegung, Shuttle sowie Anreise aus Deutschland gehört bei beiden Anbietern zum Paket.

    Ich komme mir an diesem Tag bisschen ziellos vor, da wir nicht weiterziehen und an dem gleichen Lager zum zweiten Mal nächtigen. Ich fand es schon schade zu erfahren, dass wir nicht per Kanu zurück zu unserem Camp fahren, sondern mit dem Auto dort abgeholt werden, wo wir die Kanus bekommen hatten. Dadurch sind die nächsten Tage nur noch ein Aufenthalt, aber kein Weg mehr, das macht mich irgendwie unruhig - ist das schon der Lagerkoller?

    Am Abend tröstet mich, dass es nach dem Eintopf noch Stockbrot gibt, mit außen karamellisierten Zimtzucker und innen Schokolade, die direkt nach dem Abziehen von Stock in das Brot geschoben wird und dann schmilzt. Es schmeckt himmlisch!
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  • Day 7

    Kanu Tag 2

    July 27, 2023 in Sweden ⋅ ☁️ 15 °C

    Heute wollen wir uns einen Platz im Shelter 14 auf der anderen Seite des Sees sichern. Daher gibt es nur ein kleines Frühstück und wir brechen möglichst früh auf - raus auf den See, trotz Regen und Wind. Die Überfahrt ist recht anstrengend und spannend aufgrund des stärkeren Wellengangs. Wellen von der Seite führen eventuell zum Kentern, daher kreuzen wir. Auf dem See kann man sehr schnell die Orientierung verlieren, da es so viele Landzungen und Inseln gibt und aus der Entfernung sich die verschiedenen Ufer optisch zu einem Ufer zusammenfügen.

    Mittags am Shelter angekommen, ist dieser noch von den vorhergehenden Gruppen besetzt und wir sind glücklich, übernehmen zu können. Der Platz liegt weiter oben auf einem Hügel, was ganz schon viel Schlepperei der Tonnen nach oben bedeutet, allerdings mit einer schönen Aussicht von der Feuerstelle aus belohnt wird. Die andächtige Stille wird allerdings getrübt durch den Harvester, der die schlanken Bäume wie Zahnstocher abknickt und zerkleinert. Unten am Wasser ist es ruhig, hier gibt es einen schönen „Steg“ aus Steinplatten, an dem ich lange alleine in der Sonne liege. Die Unruhe von gestern ist von mir gewichen, die Leere fühlt sich ganz gut an. Dennoch bin ich teilweise froh, dass die Zeit in den Glaskogen und insbesondere am Stora Gla zu Ende geht. Die Natur ist zum Heulen schön, aber diese pompösen Felsen, die stille Schönheit erdrückt mich teilweise. Vielleicht liegt die Betonung auch auf „stille“: ich vermisse die Tiere, es gibt wirklich keine Säugetiere und kaum Vögel. Selbst Insekten sind fast zu wenige.

    Am Abend gehen wir zu viert nochmal aufs Wasser zum Sundowner Cruise. Der See ist spiegelglatt und das macht das Paddeln einfacher und vor allem ist es eine wunderschöne Atmosphäre. Wir schauen uns die Ferienhäuser der Reichen ganz genau an und haben noch eine kleine Unterhaltung mit zwei belgischen Angeltouristen, die darin endet, dass wir eine Dienstleistung gegen zwei Dosen Bier tauschen. Zurück am Lager gibt es noch eine kurze Sichtung einer Fledermaus sowie eines Glühwürmchens. Nach einer kleinen Runde des Insider-Spiels beginnt die vorerst letzte Nacht des Outdoor Campings.
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  • Day 8

    Zurück zum Camp

    July 28, 2023 in Sweden ⋅ ☁️ 19 °C

    Am letzten Morgen soll es nochmal Pancakes geben. Da die Mädels das Lagerfeuer machen, mische ich auch bisschen mit und versuche paar Scheite an die richtigen Stellen zu werfen. Feuer machen habe ich auf dieser Reise immer noch nicht richtig gelernt. Während des Frühstücks ist der Harvester schon wieder zu Gange und kommt immer näher; wir machen Scherze darüber, dass er uns bald holt - aber es ist ernsthaft ein recht seltsames Gefühl. Doch dann wird die Maschine still und im Lager steht der Fahrer (mit John Deere Cap). Den angebotenen Kaffee nimmt er gerne an und setzt sich zu uns. Er wollte wissen, wie lange wir noch bleiben, um seine Arbeit etwas anpassen zu können: sehr nett! Außerdem ist er mehr als bereit, Fakten über seine Arbeit und insbesondere seine Maschine - er nennt sie Betty - zu erklären. Eine sehr interessante Unterhaltung und immerhin die erste echte Begegnung mit einem echten Schweden!

    Es stellt sich heraus, dass das Klopapier zu Neige gegangen ist und uns hält hier jetzt nichts mehr. Das letzte Mal das Lager zusammenpacken und ab auf den Stora Gla, der wieder ein ganz anderes Gesicht zeigt. Es ist zu Beginn die gleiche Route wie am Abend zuvor und trotzdem ist der See kaum wieder zu erkennen. Der Wind kommt von vorne und die Wellen haben schon weiße Schaumkronen und ich habe Arme wie Blei. Dazu kommt noch ein Muskelkater um den Brustkorb vom ewigen Husten. Ich bin froh, als wir endlich das andere Ufer erreichen. Für den Rückweg darf man statt des Shuttle Transporters auch mit dem Rad fahren und es ist wunderschön. Mal wieder andere Muskeln verwenden und stückweise wieder eingewöhnen an eine ‘ganz andere Welt’. Da ich aus dem Bus fast direkt auf Tour gegangen bin, war in meinen Kopf “Schweden” das, was ich die letzten sieben Tage gesehen habe. Tatsächlich war das aber speziell Glaskogen. Bereits auf der Rückfahrt zum Camp zeigt sich eine schwedische Landschaft, die der deutschen gar nicht so unähnlich ist. Außerdem gibt es ein paar Tiere zu sehen: Kühe auf der felsigen Weide, ein Flock Gänse und zwei Pferde.

    Am Camp ist es bisschen hektisch und es sind definitiv zu viele Menschen da. Die erste Dusche nach einer Woche ist für mich gar nicht so großartig wie ich vorher gedacht hätte. Eine Woche Outdoor zu leben war gar nicht so herausfordernd - zumindest unter den Bedingungen, die wir in den letzten Tagen hatten. Dass man sich nicht sorgen muss, jederzeit Trinkwasser zu haben und dass es Abendessen gibt, bei dem man sich um nichts kümmern muss, ist allerdings ein auffallend angenehmes Gefühl. Nach dem Grillbuffet ruft die Camp Leitung alle zusammen, fasst die Ereignisse der letzten Woche zusamme und ehrt nochmal alle Gruppen. Auch in unseren Waldläufer Team machen wir eine kleine Feedback Runde und alle geben sehr positive Rückmeldungen über die tolle Erfahrungen. Es wird bisschen sentimental, dass die schöne Zeit dem Ende zu geht, aber damit es kein Abschied für immer ist, wurde ein Klassentreffen bereits vereinbart.
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  • Day 9

    Pausentag und Abschied

    July 29, 2023 in Sweden ⋅ ☀️ 17 °C

    Ich winke den fahrenden Waldläufern noch goodbye und treffe am Bus zwei Typen, die interessiert nach meinen Plänen fragen und was ich letzte Woche gemacht habe… im Verlauf des Gesprächs stellt sich raus, dass beide auch Lehrer sind bzw. waren und beide ein sabbatical gemacht haben: der eine hat verkackt (Eigenaussage) und sich am Ende gelangweilt, der andere hat nach dem sabbatical den Job an den Nagel gehängt und ist jetzt u.a. TB bei Rucksack Reisen…. Mir reicht es damit wirklich an Eindrücken und Lebensgeschichten von anderen Menschen und ich verabschiede mich von den beiden. Im Camp und auf der Zeltwiese ist es sehr ruhig und leer geworden und ich verkrieche mich auch ins Zelt.Read more