Albania
Izgar

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Travelers at this place
    • Day 286

      21 Schwarze Berge und Kühlerhaubensterne

      November 12, 2022 in Albania ⋅ ☀️ 17 °C

      Mit 10-30 km/h arbeiten wir uns langsam Kurve für Kurve die Serpentinenstrasse den steilen Hang hinauf. Immer wieder schweift der Blick abwärts auf die mittelalterliche Hafenstadt Kotor. Um mehrere bergige Felszungen und durch enge Passagen schlängelt sich das Meer, bis es schliesslich, entstürmt und spiegelglatt, sanft an der hintersten Ecke die historische Handelsstadt erreicht. Die Bucht von Kotor, umrahmt von fast 2000 Meter hohen Bergen, sowie auch die befestigte Altstadt selber, mit ihren verwinkelten engen Gassen zwischen den massiven Steingebäuden, gefallen uns ausserordentlich gut. Sogar das im ersten Moment störende, riesige Kreuzfahrtschiff an der winzig wirkenden Mole, dient von oben gesehen als prima Massstab um die Dimensionen der Bucht erfassen zu können.

      Montenegro. Vielleicht geht es euch ja wie uns bis anhin und dieser Ländername weckt nicht die allergeringste Assoziation aus. Hmm.. Montenegro... könnte irgendwo in der Karibik liegen? Vielleicht?
      Gerne lassen wir euch, nun da ein Live-Geographiestündchen hinter uns liegt, an unserem Schlaumeiertum teilhaben.
      Montenegro (schwarzer Berg) war bis 2006 ein Teil des früheren Jugoslawien. Es liegt an der Adriaküste, grob gesagt südlich von Bosnien und Herzegowina und nördlich von Albanien. Es ist etwa ein Drittel so gross wie die Schweiz, hat jedoch nur etwa ein Vierzehntel so viele Einwohner. Die Natur verzaubert mit schroffen Bergen, steilen Schluchten und dichten Wäldern. Leider läuft uns aber keiner der hier lebenden Wölfe, Bären oder Luchse vor die Linse.

      Als sich unsere Strasse nach einigen hübschen, urigen Bergdörfern und Bauernhöfen wieder an die Küste runter serpentiniert, staunen wir nicht schlecht über die unzähligen neu gebauten, meist weiss bis eierschalenfarben, hell leuchtenden Ferienanlagen. Die Sandstrände mit dem türkisfarbenen Wasser und die zurzeit wirklich sehr modern und schön aussehenden Hotels lassen sich bestimmt ganz wunderbar für All-Inclusive Strandferien vermarkten. Ob die angebotene Menge auf die Dauer jedoch nachhaltig sein kann, wird sich wohl erst noch zeigen.

      Trotz unserer obigen Schlaumeierei waren wir nur ein paar Tage in Montenegro, die Jahreszeit hat uns südwärts gezogen. Vor allem die Natur im Landesinneren lockt später aber bestimmt nochmal für eine ausführlichere Erkundung.

      Hinter dem nächsten Pass wartet schon Albanien auf uns. Obwohl wir realistisch betrachtet auch hiervon überhaupt keine Ahnung haben, liegt in unseren Köpfen eine willkürlich zusammengestellte Vorstellung davon. Wir erinnern uns an aufheulende Motoren und laute Auspuffe, die uns in Luzern während der Fussball-EM 2016 so manche Nacht um den Schlaf gebracht haben.
      Zumindest was die Liebe zu Autos anbelangt, liegen wir nicht ganz falsch. Mercedes in allen Jahrgängen, ausnahmslos auf Hochglanz poliert, dominieren die Strassen. Die Autos werden mit viel Liebe und Stolz gehegt und gepflegt. „Wer später bremst, ist länger schnell!“ so wird der albanische Fahrstil in unserem Reiseführer beschrieben. Wir sind uns einig, dass wir hier bisher die unvernünftigsten Überholmanöver und Fahrgebahren gesehen haben. Aber wie fast immer trifft auch dies nur auf einen ganz kleinen Teil der Bevölkerung zu.

      Abgesehen davon hat uns das Land voll in seine Bann gezogen. Eselskarren auf der Strasse, Kühe werden auf der offenen Pickup Ladefläche transportiert, die uralte Mercedes Limousine wird bei der Ernte bis unters Dach mit Oliven gefüllt und kriecht anschliessend bodennah nach Hause. Die Menschen empfangen uns freundlich und wir werden mit einem strahlenden Lächeln belohnt wann immer wir unsere drei gelernten Worte (Hallo, Danke und Tschüss) in albanisch zum Einsatz bringen. Irgendwie fühlt es sich hier nicht europäisch an, wir wähnen uns schon fast in Süd- oder Mittelamerika, es liegt ein Hauch von Abenteuer in der Luft.

      Reiseführer Seite 257 – Die heissen Schwefelquellen in der Lengarica Schlucht. „Juhuiii, da will ich hin! Ich liiiiebe heisse Quellen!“ Thes freut sich schon darauf seit sie das erste Mal die Seite 257 aufgeschlagen hat. Die Schlucht liegt recht abgelegen in den Bergen nahe der Griechischen Grenze. Die Gegend ist ländlich, die Landschaft rau. Graue Felsen und Steine flankieren die Hügelketten, in der Ferne steigt Rauch aus dem Kamin der ländlichen Häuser. Wir folgen wieder mal einem türkisblauen Fluss. Über uns ein grauer Himmel, von vorne zieht ein kräftiger, kühler Wind, dem es ein Leichtes ist, die oft diskutierten undichten Stellen im Land Rover zu finden. Der Tag ist ganz einfach perfekt für ein heisses Bad. Es ist später Nachmittag als wir die letzten regengefüllten Schlaglöcher der schottrigen Zufahrtsstrasse entlang rumpeln. Die Vorfreude steigt! Ruckzuck sind die Badekleider montiert, es kann los gehen. Kaum ausgestiegen rümpft Sascha die Nase. Dass es sich bei den Quellen um „Schwefel“quellen handelt, hat Thes ihm natürlich nicht speziell unter die Nase gerieben. Der Duft von faulen Eiern schleicht sich sofort unüberriechbar die Nasenflügel hoch. Seine Begeisterung hält sich in Grenzen. Thes Prioritätensetzung liegt da ganz klar anders 😁 . Beim Eingang der Schlucht führt eine alte Bogensteinbrücke über den Bach, auf der anderen Seite wurden durch aufgeschichtete Steine zwei Becken errichtet wo sich das warme Wasser sammelt. Der kalte Wind bläst uns über die nackten, weissen, hühnerhäutigen Beine, nichts wie rein ins Nass. Aaaahhh... mit einem wohligen Seufzer strecken wir den ersten Fuss ins Wasser. Aber nein, nix mit „Aaahhhh“ sondern viel eher „Brrrr“. Das Wasser ist maximal leicht temperiert mit vielleicht 25-27°C. Wir schwadern ein kurzes Weilchen im Becken umher um die möglichst wärmste Stelle zu finden wo das Quellwasser direkt aus dem Boden sickert. Die Hühnerhaut breitet sich aber bald über den ganzen Körper aus und Thes Badebedürfnis ist heute ungewöhnlich schnell befriedigt.

      Tia, zum Glück ist ja der Weg das Ziel, und dieser hierher war wirklich sehr schön.
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    • Day 4

      Na wer kommt denn da? 🐐🐐🐐

      May 17, 2023 in Albania ⋅ ☁️ 18 °C

      Die ganze Zeit hörten wir aus der Ferne die Glocke von den Herdentieren und ab und an Hundegebell. Und dann passierte es: Eine Herde Ziegen inkl. Herdenhund und Hirte überquerten unseren Weg. Ein toller Anblick diese Tiere. 😍 Der Hirte war auch sehr freundlich und fragte uns, wo wir her kommen. Danach ging es weiter. Der Weg war plötzlich recht easy 🤨 was uns etwas stutzig machte, also schauten wir auf unsere GPS Route und wir waren falsch abgebogen 😑 also wieder zurück.Read more

    You might also know this place by the following names:

    Izgar

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