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- Day 10
- Thursday, August 28, 2025 at 12:29 AM
- 🌙 7 °C
- Altitude: 139 m
Greenland67°0’18” N 52°54’55” W
9: Viel Sonne, kein Wind, aber Mücken!

In dieser Nacht sind wir an unserem tollen Spot unten am See, eingefroren. Bei -1 Grad haben wir eine hohen Luftfeuchtigkeit. Das gesamte Zelt ist innen wie außen vereist. Spannend. Als der Wecker klingelt haben wir immer noch 0 Grad.
Die Sonne kommt gegen 07:20 Uhr über den Berg und lässt das Eis und die Kälte teils vergessen. Der Himmel ist wolkenfrei und auf dem See findet sich keine Welle. Wir genießen diese Stimmung so lange und ausgiebig wie es geht, halten uns am warmen Kaffeebecher fest und starren auf den See.
Auf die eine Realität folgt die nächste. Umziehen und rein in die nassen, heute auch gefroren Schuhe, nachdem man die nassen Socken angezogen hat. Für mich gibt es noch den Zusatz Tüten über beide Beine - sorry Füße. In Kopenhagen haben wir am Flughafen für je 6 € riesige Transport-Plasiktüten für unsere Rucksäcke gekauft.
Ganz große Tüten! Für den Fall es sollte viel Regnen haben wir die Tüten als irgendeine Art zusätzlichem Regenschutz eingepackt und auf den Trail mitgenommen. Nach einem gekonnten Zuschnitt sind die jetzt an den Beinen/ Füßen gelandet.
Aktuell schaffen wir am Tag 27-28 KM. Wir möchten frühzeitig in Sisimiut ankommen. Dafür müssten wir aber 3-4 KM mehr am Tag laufen. Aber das sitzt einfach nicht drin. Ehrlich gesagt sind die 6 Tage, die wir für den ACT benötigen werden, schon sehr sehr schnell!!! Alles gut!
Zurück auf dem Trail führt uns der Pfad auf den ersten 10 KM zur Innajuattoq Hütte. Es geht erst an unserem See der letzten Nacht vorbei. Wir folgen einem breiten aber flachen Fluss oder Bach der in einen See mündet. Die Uferregion ist weitläufig und flach. Was bedeutet das? Richtig! Sumpfig, moosig, matschig! Das Wetter ist top, der Himmel ist blau und die Temperaturen weiterhin einstellig. Wir kommen nur langsam voran was uns heut nicht so stört! Es gibt viel zu schauen und zu sehen. Die Berge um uns herum werden höher. Bis 1.100 Meter ragen die Steinfelsen mittlerweile empor. Die Grashügel haben wir hinter uns gelassen. Hinter der Hütte queren wir einen etwas breiten Seeablauf. Da wir keine Lust haben durch das Wasser zu gehen, nehmen wir den Umweg in den flacheren Teil in Kauf und springen 200 Meter Flussabwärts von Stein zu Stein und erreichen das andere Ufer. Was für ein Aufwand! Puh! Nach der Hütte soll es für uns 16 KM geradeaus gehen. So sagt es die Navigation. Wir laufen über einen langen Zeitraum sanft bergauf. Da wir einige trockene Passagen geschenkt bekommen, machen wir gut Meter. Die Umgebung hat sich verändert. Zum ersten Mal sehen wir Schnee in den Riefen der Berge. Mittlerweile kann man sagen, dass die Sonne schon fast brennt! Allerdings ist Vorsicht geboten. Ein kleiner Windhauch und die Temperatur fällt sofort drastisch. Der Wind bleibt eisig und sorgt sicherlich für Temperaturschwankungen von gefühlt 10 Grad. Zum Glück bleiben wir davon erstmal verschont. Über den Mittag bilden sich Schönwetterwolken. Wir sind unschlüssig ob wir dankbar sein sollen für den Schatten der uns vor der intensiven Sonne schützt oder ob wir fluchen sollten da auch Wolken für einen merklichen Temperaturabfall sorgen. Also Jacke an, Jacke aus. usw usw.
Die Höchsttemperatur liegt heute 17 Grad wobei es sich in der direkten Sonne viel wärmer anfühlt.
Heute ist es so weit. Es ist Zeit für eines der wichtigsten Mitbringsel für jeden auf diesem Trail. Das Mückennetz! In großer Zahl sind die Stechmücken in diesem Gebiet, den ganzen Tag aktiv. Das ist das eben der Nachteil, wenn es mal windstill ist 🤣
Wir machen einen Pause an einem kleinen See. Filtern Wasser und setzen uns einen Moment um unser Müsli zu verspeisen. Wenn man da nicht aufpasst landet der eine oder andere Löffel Müsli im Netz oder mit Netz im Mund. Nun ja, wir gewöhnen uns noch dran!
Wir steigen bis auf 450 Meter hoch und erreichen das oberste Ende eines langen langen Tals, das bald bis auf Meeresspiegelhöhe abfällt. Doch bevor es für uns abwärts geht wandern wir noch einige Zeit an der rechten Bergflanke entlang und genießen die Blicke in das breite offene Tal.
Unser Pfad führt uns dann sanft bergab. Bevor das Tal weitläufig nach rechts abbiegt und wir zur nächsten Flussquerung kommen, entscheiden wir uns hier unser Lager für heute Nacht zu errichten.
Jetzt liegen wir mitten in diesem breiten Tal in unseren Schlafsack. Die Füße sind getränkt mit roter Suppe und bestmöglich verpflastert. In der Nähe fließt der Fluss den wir morgen irgendwo überqueren.
Jetzt ist es 23:00 Uhr wir haben aktuell 4,2 Grad und werden gleich ganz tief und fest schlafen.
🥾Hiker getroffen: 0
➡️ 27,3 Km ⬆️ 526 hm ⬇️ 659 hmRead more